Rezension: Naruto Shippuden The Movie (Blu-ray)

naruto-shippuden-the-movie-coverAm 20. Juni hat KSM Anime den ersten Film zu Naruto Shippuden veröffentlicht. Darin muss der Titelheld eine Priesterin beschützen und den Weltuntergang verhindern.

Nachdem ein Geist, der einst die Welt zu zerstören drohte, zurückgekehrt ist, werden Naruto Uzumaki, Sakura Haruno, Neji Hyuuga und Rock Lee ausgeschickt, eine Priesterin zu beschützen. Die eigensinnige Shion ist die einzige, die den Weltuntergang verhindern und den bösen Geist versiegeln kann. Dafür müssen Naruto und seine Kameraden sie zu jenem Schrein bringen in dem der Körper des Geistes gefangen ist. Allerdings kann die Priesterin auch den Tod von Menschen in ihrer Umgebung hervor sehen, so auch Narutos. Seine einzige Möglichkeit zu überleben ist es, Shion zu verlassen und die Mission aufzugeben. Doch statt dessen beschließt er sie zu beschützen und sich seinem Schicksal zu stellen.

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Füller-Film

Gleich zu Anfang sei angemerkt, dass ich mit dem Naruto-Franchise bisher wenig Kontakt hatte, den ersten Film zu Naruto Shippuden also aus der Sicht eines fast-Neueinsteigers betrachte. Dennoch funktioniert die eher einfache Geschichte. Wirklich etwas Neues bietet der Film nicht, sondern folgt den üblichen Mustern des Etwas-Altes-Böses-bedroht-die-Welt-Konzeptes bei dem nur ein Auserwählter oder eine Auserwählte den Untergang verhindern kann. In diesem Fall ist das Shion, während Titelheld Naruto als Beschützer auftritt. Damit dürfte auch klar sein, dass wirkliche Entwicklungen für die Handlung der Serie nicht zu erwarten sind. Viel mehr wirkt Naruto Shippuden The Movie wie eine etwas längere Füller-Folge, wie sie bei vielen längeren Anime-Serien üblich sind.

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Dadurch bleibt auch die Charakterentwicklung weitgehend auf der Strecke. Weder Naruto noch seine Teamkameraden Sakura, Neji oder Rock machen eine Wandlung durch, sondern bewegen sich auf den Pfaden, die von Anfang an aufgezeigt werden. Zugleich verzichtet der Film auf größere Vorstellungen, so dass Naruto-Neulinge mit manchem Hinweis, Charakter oder Begriff nicht sofort etwas anfangen können. Trotzdem ist es immer möglich der Geschichte zu folgen und schnell verinnerlicht man die wichtigsten Gegebenheiten. Das liegt allerdings auch an der eher simplen Handlung. Wie bereits erwähnt folgt der Film einem klassischen Konzept und durchbricht dieses kaum. Deshalb bleiben größere Überraschungen aus und von Seiten der Geschichte entsteht nur wenig Spannung. Einzig Nebenfiguren, die neu eingeführt werden sowie Shion sorgen für etwas Abwechslung.

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Stärken ohne Entwicklung

Die Priesterin ist letztlich auch der einzige Charakter der im Verlauf des Films eine klassische Entwicklung mit macht. Großen Einfluss darauf hat wie erwartet Naruto, der nicht akzeptieren will, dass das Schicksal vorherbestimmt ist. Hier wandelt Naruto Shippuden The Movie ein ganz kleines bisschen auf philosphischen Pfaden, schneidet die Thematik aber nur soweit an wie sie für die Handlung nützlich ist. Dennoch sind es die Szenen mit Shion, die sich von einer unsympathischen, nervigen Figur zu einem Sympathieträger entwickelt, mit das Beste, was der Film zu bieten hat. Naruto hingegen fällt immer wieder durch seine Art etwas nervig auf. Sein übermotiviertes, unüberlegtes Agieren wirkt lange Zeit zu kindlich und lässt ihn unerfahren und etwas dumm erscheinen. Erst gegen Ende des Films fällt auf, dass er doch über genügend Erfahrung für seine Mission verfügt.

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Die wohl größte Stärke von Naruto Shippuden The Movie ist die gut inszenierte Action. Den Animationen und insbesondere den eher mäßigen CGI-Elementen, ist das Alter des Films von 2007 zwar häufiger anzusehen, dennoch wissen die Kämpfe zu unterhalten. Hierbei wurden die Stärken des Franchises genutzt, um möglichst übertriebene und brachiale Angriffe abzufeuern. Egal ob nun wilde Feuerangriffe, ganze Klippen zerberstende Schläge oder ein Wasserdrache, die Konfrontationen der Protagonisten mit ihren eher blassen und teils etwas nervigen Gegenspielern, können sich sehen lassen. Lediglich das plötzliche Ende manches Duells irritiert ein wenig und dürfte der Laufzeit des Films geschuldet sein.

Fazit

Naruto Shippuden The Movie ist ein ordentlicher Anime-Film, der gute Action-Unterhaltung für Zwischendurch bietet. Allerdings darf man nicht zu viel erwarten, da insbesondere die Geschichte den klischeebehafteten Standards entspricht. Zeitweise verliert man dadurch auch das Interesse an der Handlung und die Spannung geht etwas verloren. Dafür sorgen die Kämpfe für einen ausreichenden Ausgleich. Schön brachial und mit übertriebenen Angriffen, können sie unterhalten und entschädigen für die eher schwache Geschichte. Wie von einem Film zur Serie zu erwarten, präsentiert sich auch Naruto Shippuden The Movie eher als überlange Füller-Episode und dürfte keinen großen Einfluss auf die Serie selbst haben. Dadurch fällt die Charakterentwicklung abseits der neuen Figur Shion gänzlich weg. Nicht-Kenner der Naruto-Serien und -Mangas müssen zudem auf Erklärungen der Welt und Vorstellung der Charaktere verzichten. Hier setzt der Film Vorkenntnisse voraus, ohne dass jemals das Gefühl aufkommt, man würde nicht mitkommen oder wichtige Details würden fehlen. Viel mehr kann Naruto Shippuden The Movie das Interesse am Franchise wecken.

Kurzfazit: Ordentlicher Film, der bei der Geschichte nur bedingt überzeugt, dafür aber durch Action unterhalten kann und auch für Naruto-Neulinge geeignet ist.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Naruto Shippuden The Movie!

Details
Titel: Naruto Shippuden The Movie
Genre: Action, Fantasy
Regie: Hajime Kamegaki
Studio: Pierrot Co., Ltd.
Produktionsjahr: 2007
Laufzeit: ca. 95 Minuten
Sprachen: Deutsch (DTS-HD MA 5.1) , Japanisch (DTS-HD MA 5.1)
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 20. Juni 2016
Herstellerseite: Naruto Shippuden The Movie bei KSM Anime

Bilder Copyright Pierrot Co., Ltd. / KSM Anime