Rezension: Sailor Moon R (Staffel 2) – Teil 1 (Episoden 1-13)

Als der Erde neue Gefahr droht, muss sich Bunny in Sailor Moon R an ihre Bestimmung erinnern und wieder als Sailor Moon gegen das Böse kämpfen.
Knapp und mit großen Verlusten, haben Bunny, Ami, Rei, Makoto und Minako als Sailor Moon, Sailor Merkur, Sailor Mars, Sailor Jupiter und Sailor Venus das Königreich der Schatten besiegen können. Doch nur Bunnys Wunsch beim Einsatz des Silberkristalls, hat sie gerettet und sie in ihr altes Leben zurückkehren lassen. Seitdem haben die fünf Sailor-Kriegerinnen ihre Erinnerungen an ihren Kampf und ihre wahren Identitäten verloren. Luna und Artemis wachen weiter über sie. Als neue Feinde auftauchen, muss Luna die schwere Entscheidung treffen, Bunnys Erinnerungen zurückzuholen und sie wieder als Sailor Moon in den Kampf zu schicken.
Rückkehr der Heldinnen
Obwohl das Ende der ersten Sailor-Moon-Staffel etwas anderes vermuten lassen könnte, wurde der Magical-Girl-Anime-Klassiker nur knapp eine Woche nach der Ausstrahlung der sechsundvierzigsten Episode mit Sailor Moon R fortgesetzt. Die zweite Staffel greift den Ausgang des Kampfes von Bunny, Ami, Rei, Makoto und Minako gegen Königin Beryl und das Königreich der Schatten auf. Die Sailor-Kriegerinnen sind nach den Opfern im entscheidenden Kampf ohne Erinnerungen in ihr altes Leben zurückgekehrt. Dadurch kennen sie sich nicht und auch ihr Schicksal sowie ihre Herkunft sind den fünf einstigen Freundinnen nicht bekannt. Eine Ausgangslage, die wenig überraschend nicht lange beibehalten wird. Der Auftakt des ersten Handlungsbogens von Sailor Moon R stellt mit den Außerirdischen Ale und Anne zwei neue Feinde der Erde vor. Mit Hilfe von ihnen erweckter Monster wollen sie den Menschen Energie rauben, um den Baum der dunklen Macht wiederzuerwecken.
Es dauert nicht lange, bis Bunnys beste Freundin Naru droht, eines der Opfer von Ale und Anne zu werden. Als Bunny Zeugin wird, wie ein Monster Naru angreift, taucht Luna auf und stellt Bunnys Erinnerungen wieder her. Dadurch kehrt Sailor Moon zurück und Bunny wird in einen neuen Kampf gezogen. Der Auftakt von Sailor Moon R weckt durchaus Neugier, dient aber vor allem dazu, Bunny wieder in ihre Rolle als Magical Girl zu bringen. Anschließend setzt der dreizehn Folgen umfassende erste Handlungsbogen der zweiten Staffel vor allem auf eine episodische Erzählweise. Bereits kurz darauf werden auch Ami, Rei, Makoto und Minako gleichzeitig mit den neuen Feinden konfrontiert und erhalten ihre Erinnerungen zurück. Das Tempo der Rückkehr zu den Sailor-Kriegerinnen hebt ein wenig die Wirkung des Finales der ersten Staffel auf. Allerdings ist es auch logisch, schließlich müssen Bunny und die anderen als Hauptfiguren das Böse bekämpfen.
Seichter Staffelauftakt
Trotz der gewohnt leichtgängigen Stimmung und des lockeren Humors kann der Auftakt von Sailor Moon R nicht durchgehend überzeugen. Dafür ist die Geschichte der ersten dreizehn Episoden zu seicht. Zwar wissen einige der Folgen durchaus mit Witz, Handlung, Charakteren und Action zu unterhalten, die Qualität der Haupthandlung der ersten Staffel erreicht der erste Handlungsbogen von Sailor Moon R aber nie. Dennoch sind die dreizehn Episoden angenehm kurzweilig. Dazu trägt besonders die episodische Erzählweise viel bei. Folge für Folge werden Bunny und die anderen mit einem neuen Monster und den Plänen von Ale und Anne konfrontiert. Dabei stehen in den einzelnen Episoden abwechselnd Bunny, Ami, Rei, Makoto und Minako im Mittelpunkt der Ereignisse. Sogar Ale und Anne, die sich getarnt als Mitschüler von Bunny ausgeben, werden in den Alltag eingebunden und auch Mamoru nimmt eine wichtige Rolle ein. Hier weiß Sailor Moon R gerade mit der Episoden-übergreifenden Geschichte für etwas Spannung zu sorgen.
Letztlich gipfelt der erste Handlungsbogen nach dreizehn Episoden in einem zwar konsequenten, aber auch leicht kitschigen Finale, das immerhin die Stärken der Charaktere und die Bedeutung ihrer Beziehungen sehr gut nutzt. Zudem wird zum Ende eine spannende, bedrohliche und ernste Stimmung aufgebaut, was spürbar der Qualität zugute kommt. Doch nicht falsch verstehen: die ersten dreizehn Episoden von Sailor Moon R sind trotz der erwähnten Schwächen immer noch unterhaltsam und dienen dazu, die Sailor-Kriegerinnen nach ihrem Kampf gegen Königin Beryl und dem Verlust ihrer Erinnerungen zurückzubringen. Das ist wichtig für den weiteren Verlauf der zweiten Staffel, die mit dreiundvierzig Episoden wieder umfangreich ausfällt. Optisch bleibt Sailor Moon R dem Stil der ersten Staffel treu und setzt auf für 1993 gelungene Serien-Animationen sowie eine gute Inszenierung. Deutsche Fans müssen sich allerdings bei einigen wichtigen Charakteren auf neue Stimmen einstellen. So wird Bunny beziehungsweise Sailor Moon nicht wie in Staffel eins von Sabine Bohlmann, sondern von Inez Günther gesprochen. Obwohl die Stimmen unterschiedlich ausfallen, dauert es nicht lange, bis ihr euch an die neue Vertonung gewöhnt habt.
Fazit
Sailor Moon R hat 1993 die Magical-Girl-Serie fließend fortgesetzt. Dafür werden die etwas seltsamen, aber immerhin konsequenten Folgen des Kampfes gegen Königin Beryl und das Königreich der Schatten relativ schnell aufgehoben. Wirklich negativ ist das Tempo der Rückkehr von Bunny, Ami, Rei, Makoto und Minako als Sailor-Kriegerinnen aber nicht. Weitaus stärker wirkt sich die seichte Geschichte des ersten Handlungsbogens, der die ersten dreizehn Episoden umfasst, aus. Trotz übergreifender Geschichte mit fortlaufenden Charakterentwicklungen und -beziehungen, ist die Erzählweise sehr episodisch. Folge für Folge müssen die Sailor-Kriegerinnen ein Monster der neuen Feinde Ale und Anne bekämpfen. Das mag durchaus kurzweilig sein, kann zeitweise aber auch etwas schleppend wirken. Immerhin erhalten die Hauptfiguren nacheinander viel Aufmerksamkeit und auch Ale und Anne sowie Mamoru sind gut in die Handlung eingeflochten. Das bringt Abwechslung und sorgt gemeinsam mit dem aus Staffel eins bekannten Humor, den ordentlichen Kämpfen und der guten Inszenierung für kurzweilige Magical-Girl-Anime-Unterhaltung. Für Sailor-Moon- und Genre-Fans ist Sailor Moon R Pflicht, alle anderen sollten dem Auftakt der zweiten Staffel des Klassikers aber auch eine Chance geben – und sei es nur für die folgende Geschichte.
Kurzfazit: Kurzweiliger Auftakt der zweiten Staffel des Magical-Girl-Anime-Klassikers, der trotz etwas seichter Geschichte mit guter Charakternutzung, leichtgängigem Humor und viel Charme unterhält.
Details
Titel: Sailor Moon R (Staffel 2) Teil 1
Originaltitel: Bishōjo Senshi Sailor Moon R
Genre: Magical Girl, Romantik, Abenteuer, Action, Comedy
Regie: Jun’ichi Satou
Studio: Toei Animation Co., Ltd.
Produktionsjahr: 1992/1993
Laufzeit (Episoden 1-13): ca. 312 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin (ADN): 26. November 2025
Streaming: Sailor Moon bei ADN
©Naoki Takeuchi/PNP, Toei Animation
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