Rezension: Teenage Mutant Ninja Turtles: Splintered Fate (PC)

Leonardo, Raphael, Michelangelo und Donatello müssen in Teenage Mutant Ninja Turtles: Splintered Fate ihren verschwundenen Meister Splinter retten.

Nach Apple Arcade im Mai 2023 und Nintendo Switch im Juli 2024, ist Teenage Mutant Ninja Turtles: Splintered Fate Anfang November auch für den PC erschienen. Inspiriert vom beliebten und erfolgreichen Hades, kloppen sich die vier Ninja-Schildkröten in dem Action-Roguelike durch Horden von Gegnern in verschiedenen Umgebungen. Genre-typisch gilt dabei: nach einem Tod geht es von vorne los. Bedeutet, dass der Level-Fortschritt nicht erhalten bleibt und ich jedes Mal einen neuen Durchgang starte, in der Hoffnung, dieses Mal weiterzukommen. Splintered Fate erfüllt dabei gewohnte Genre-Standards und verknüpft diese mit actionreichen Kämpfen und einer kurzweiligen Geschichte, in die das Roguelike-Prinzip eingebunden ist und somit voranschreitet, wenn ich scheitere.

Actionreiches Ninja-Schildkröten-Gekloppe

Grob lässt sich Splintered Fate als Mischung aus Beat ’em Up und Roguelike bezeichnen. Als einer der vier Turtles oder wahlweise im Koop-Modus für bis zu vier Spieler, kämpfe ich mich in der isometrischen Perspektive Raum für Raum durch zahlreiche Feinde. Dabei wird auf bekannte Turtles-Widersacher wie Foot-Clan-Ninjas und Mousers gesetzt. Natürlich dürfen bekannte Bosse wie Leatherhead, Karai oder Rocksteady und Bebop nicht fehlen. Auch wichtige Nebenfiguren wie April O’Neill, Casey Jones oder die Punk-Frösche sind mit von der Partie. Im Mittelpunkt von Splintered Fate steht nur teilweise die eher rudimentäre Geschichte und weitaus stärker die actionreichen Kloppereien. Mit für jeden Turtle individuellen Standard- und Spezialangriffen setzt ich Gegnern zu, weiche schnell aus und setzt nützliche Ausrüstung wie Wurfsterne oder einen Schild ein. Dank regelmäßiger Verbesserungen, die ich nach dem Absolvieren eines Raumes erhalte, werden die Turtles immer stärker. Hierbei ist es jedoch wichtig auf die richtige Zusammensetzung zu achten, damit sich die Fähigkeiten gut ergänzen. Da die Auswirkungen spürbar sind, kann eine falsche Auswahl durchaus zum Scheitern eines Durchgangs führen.

Nach dem Ableben des jeweiligen Turtles, wird dieser zurück in das Kanalisation-Versteck der Ninja-Schildkröten versetzt. Hierfür dient auch die Geschichte als Hintergrund. Geheimnisvolle Portale verbinden unterschiedliche Orte und Dimensionen miteinander. Diese sind auch für das Verschwinden von Meister Splinter verantwortlich und Shredder scheint irgendwie damit in Verbindung zu stehen. Im Turtles-Versteck dürfen dauerhafte Verbesserungen gekauft und Artefakte mit nützlichen Effekten angelegt werden. Hier schreitet auch die Geschichte in Gesprächen zwischen den Turtles sowie mit April voran. Zusätzlich treten im Lauf eines Durchgangs verschiedene bekannte Charaktere aus dem Turtles-Universum auf. Das sorgt für eine erstklassige Atmosphäre sowie eine ausgezeichnete Nutzung des Turtles-Franchises.

Dazu tragen ebenfalls die schicke Comic-Grafik sowie der gelungene Soundtrack und die passende englische Vertonung bei. Dank der gut geschriebenen deutschen Texte kann der Geschichte jederzeit gefolgt werden. Bedauerlich ist jedoch, dass diese sich an der Sprachausgabe orientieren und automatisch weiterlaufen, was gerade bei längeren Dialogzeilen etwas zu schnell gehen kann. Das wirkt sich aber nicht wirklich negativ aus. Etwas störender ist da schon die manchmal auftretende Unübersichtlichkeit, die bei den Kämpfen auftreten kann. Gelegentlich kann das Geschehen chaotisch und hektisch werden, was auch dazu führt, dass die Auseinandersetzungen in wildes Knopf-Gehämmer übergehen. Am Spielspaß ändert das aber nichts. Dafür weiß Teenage Mutant Ninja Turtles: Splintered Fate mit den spürbaren Verbesserungen, einem stetigen Fortschritt, den actionreichen Kämpfen und der gelungenen Atmosphäre zu gut zu unterhalten. Zudem läuft Splintered Fate sowohl am PC als auch auf dem Steam Deck durchweg flüssig. Es ist ratsam, auf einen Controller zurückzugreifen. Mit diesem steuert sich Splinter Fate überaus griffig und angenehm. Anders als andere Roguelikes bietet das Turtles-Spiel zudem zwei Schwierigkeitsgrade und erleichtert somit passend zur Marke den Einstieg.

Fazit

Während Teenage Mutant Ninja Turtles: Splintered Fate auf Apple Arcade an mir vorbeigegangen ist, hat bereits die im Juli veröffentlichte Nintendo-Switch-Version mein Interesse geweckt. Aus technischer Hinsicht ist die PC-Version allerdings überlegen und hat für mich eine gute Gelegenheit geboten, das Action-Roguelike-Abenteuer der vier Ninja-Schildkröten nachzuholen. Teenage Mutant Ninja Turtles: Splintered Fate hat mich mit den actionreichen Kämpfen, der motivierenden Spirale aus Scheitern, Verbesserungen, Erfolgen, Scheitern und erneuten Verbesserungen, die mich wieder weiter bringen, schnell gefesselt. Zwar arten die Auseinandersetzungen manchmal in wildes Buttonmashing aus und die Übersicht kann verloren gehen, am Spielspaß ändert das aber nichts. Zumal Splintered Fate stets fair bleibt und dank zwei Schwierigkeitsgraden auch für Genre-Neulinge einen guten Einstieg ermöglicht. An Roguelike-Größen wie Hades mag Splintered Fate nicht herankommen, das ist aber auch gar nicht notwendig, da das Turtles-Spiel ein sehr guter Genre-Vertreter ist. Roguelike- und Turtles-Fans sollten Splintered Fate unbedingt eine Chance geben.

Kurzfazit: Motivierendes Action-Roguelike, das kleinere Schwächen mit einer fesselnden und spaßigen Gameplay-Spirale ausgleicht.

Vielen Dank an Paradox Interactive für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Teenage Mutant Ninja Turtles: Splintered Fate!

Details
Titel: Teenage Mutant Ninja Turtles: Splintered Fate
Genre: Action, Roguelike
Publisher: Super Evil Megacorp
Entwickler: Super Evil Megacorp
Spieler: 1-4
Syteme: PC (getestet), Switch, Apple Arcade
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungsdatum: 06. November 2024