Rezension: Blood-C & Blood-C: The Last Dark – Gesamtausgabe (Blu-ray)

Saya Kisaragi stellt sich in Blood-C und Blood-C: The Last Dark den menschenfressenden Furukimono und unerklärlichen Geheimnissen entgegen.

Zusammen mit ihrem fürsorglichen Vater lebt die tollpatschige, aber gutherzige Saya in einem kleinen Dorf. Von ihrem Vater, dem Priester des Schreins, im Schwertkampf ausgebildet, scheint Saya eine normale Oberschülerin zu sein. Fröhlich frühstückt sie jeden Morgen im Cafe von Fumito Nanahara, einem Freund ihres Vaters, und geht anschließend zur Schule, wo sie Zeit mit ihren Freunden verbringt. Nachts stellt sich Saya als Auserwählte mit ihrem heiligen Katana den menschenfressenden Furukimono entgegen. Seit Anbeginn der Zeit sorgen die grauenhaften Kreaturen für Schrecken und es ist Sayas Pflicht, sie zu beseitigen. Allerdings scheint hinter den blutigen Vorfällen noch mehr zu stecken, als Saya bewusst ist.

Blutige Horror-Kämpfe

Erstmals 2011 in Japan und 2013 in Deutschland veröffentlicht, ist Blood-C nach dem Ursprungsfilm Blood: The Last Vampire von 2000 und der Serie Blood+ von 2005 das dritte Anime-Projekt des Franchises. Polyband Anime hat der zwölfteiligen Action-Horror-Serie und dem 2012 veröffentlichten Fortsetzungs-Film Blood-C: The Last Dark eine Gesamtausgabe spendiert. Mitgestaltet vom bekannten Mangaka-Quartett Clamp, folgt Blood-C der jungen, tollpatschigen und gutherzigen Saya, die ein scheinbar friedliches Leben als Tochter des Schrein-Priesters in einem kleinen Dorf fristet. Stets fröhlich, scheint Saya eine relativ normale Oberschülerin zu sein. Doch bereits in der ersten Episode wird der starke Kontrast zu ihren nächtlichen Aufgaben deutlich. Wenn es Dunkel ist, zieht Saya mit ihrem heiligen Katana aus, um die menschenfressenden Furukimono zu bekämpfen. Dabei setzt die Action-Horror-Serie auf eine blutige, brutale Inszenierung. Nicht selten ist Saya nach ihren Kämpfen in rot gehüllt.

Früh wird außerdem deutlich, dass die Geschichte mehr bietet als Sayas Pflicht, die Furukimono aufzuhalten. So setzt Blood-C von Anfang an auf geheimnisvolle Monologe und kryptische Hinweise. Dennoch ist die erste Hälfte stark episodisch aufgebaut. Obwohl die Handlung immer voranschreitet, konzentrieren sich die ersten Episoden vorwiegend auf Charaktervorstellung und anschließender Furukimono-Bekämpfung. Das ist jedoch keineswegs negativ, da die zwar oftmals stereotypischen, aber funktionierenden Figuren ausreichend Tiefe erhalten. Gleichzeitig versteht es Blood-C immer wieder mit unerwarteten Wendungen zu schockieren und eine Handlung zu erzählen, die zusehends spannender wird. Dabei gibt es zwar auch Verweise auf die vorherigen Blood-Anime, trotzdem sind keine Kenntnisse von Blood: The Last Vampire oder Blood+ notwendig. Blood-C funktioniert als eigenständige Serie, die alle notwendigen Informationen liefert und auch nicht als Fortsetzung fungiert. Dennoch werden Fans der Vorgänger die Verweise erkennen und erhalten zumindest ein wenig Mehrwert.

Fesselnd, trotz Schwächen

Vollkommen überzeugen kann Blood-C trotz der durchaus spannenden Geschichte und Saya als sympathische Protagonistin nicht. Gerade die Erzählweise wirkt manchmal etwas holprig und auch die Inszenierung schadet gelegentlich dem Spannungsaufbau. Der allgemeine Unterhaltungswert der Action-Horror-Serie leidet jedoch nicht darunter. Dafür weiß die Geschichte um Sayas Kampf gegen die Furukimono zu sehr mitzureißen und die Wendungen sind zu gut platziert. Auf diese Weise gelingt es der Serie, immer wieder aufs Neue zu fesseln. Gerade im letzten Drittel zieht Blood-C spürbar an und spielt alle zuvor aufgebauten Trümpfe gekonnt aus. Hier zeigt sich dann auch, dass die Handlung weitaus mehr bietet, als es vielleicht den Anschein hat. Zwar sollte nicht zu viel Tiefe erwartet werden und einige vermeintlich philosophische Einflechtungen wirken aufgesetzt, doch das hat keine negative Auswirkungen. Zumal die Geschichte mit Blood-C: The Last Dark packend fortgesetzt wird.

Es ist offensichtlich, dass Blood-C bereits in der Produktionsphase auf die zwölf Episoden umfassende Serie und den etwa ein Jahr später veröffentlichten Film ausgelegt ist. Blood-C: The Last Dark knüpft an das Ende der Serie an, weshalb zur Geschichte nicht zu viel verraten werden soll. Erwähnt sei aber, dass die Geschichte spannend inszeniert und erzählt ist. Zudem bietet Blood-C: The Last Dark mehr von der düsteren Ausrichtung der Serie. Die neu vorgestellten Charaktere fügen sich ausreichend gut in die Handlung ein und stellen eine gelungene Ergänzung dar. Besonders im Zusammenspiel mit Saya wissen Figuren wie Mana zu überzeugen. Gleichzeitig bildet Blood-C: The Last Dark den Abschluss der Geschichte, auch wenn das Ende nicht vollkommen zufriedenstellend ausfällt. Insbesondere die Inszenierung des letzten großen Kampfes ist ein wenig unspektakulär. Das ist jedoch bereits Kritik auf einem hohen Niveau, so dass Blood-C: The Last Dark die Geschichte nicht nur gut beendet, sondern auch fast das volle Potenzial aus Blood-C herausholt.

Sowohl Serie als auch Film sind flüssig animiert und wissen gerade bei Action-Szenen zu überzeugen. Rasant stellt sich Saya den herrlich grausig gestalteten Furukimono entgegen. Dabei spritzt reichlich Blut und auch Körperteile werden abgetrennt oder Menschen auf brutale Weise getötet. Hier setzt Blood-C spürbar auf klassischen Splatter ohne die Brutalität dabei zum Selbstzweck werden zu lassen. Beim Zeichenstil ist die Beteiligung von Clamp deutlich zu erkennen. Saya und die anderen Charaktere sind schick umgesetzt und haben ausreichend Wiedererkennungswert. Zudem überzeugen Blood-C und Blood-C: The Last Dark mit einer abwechslungsreichen Atmosphäre, die von fröhlich-lockeren Slice-of-Life-Elementen bis hin zu bedrohlich-düsterem Horror reicht. Dazu trägt auch die stimmungsvolle Musikuntermalung bei. Leider leiden Serie und Film spürbar unter den holprigen Dialogen. Zwar fällt das nicht immer auf, manchmal wirken die Gespräche aber unnatürlich. Das kann auch an der deutschen Übersetzung und der leider in ihrer Qualität schwankenden deutschen Synchronisation liegen. Saya kann überzeugen, was aber leider nicht für alle Charaktere zutrifft. Dem grundsätzlichen Unterhaltungswert von Blood-C schadet das jedoch nur teilweise.

Fazit

Als ich Blood-C und Blood-C: The Last Dark vor über zehn Jahren das erste Mal gesehen habe, hat mich die Action-Horror-Serie überaus gepackt. Entsprechend gespannt war ich auf die Gesamtausgabe, die es mir ermöglicht hat, Saya Kisaragis Geschichte erneut zu erleben. Zwar haben mich Serie und Film nicht mehr so begeistert wie damals, doch auch jetzt habe ich Blood-C wieder gerne gesehen. Spannend, atmosphärisch und blutig verstehen es, Serie und Film eine fesselnde Geschichte zu erzählen, die trotz Macken bei der Inszenierung durchweg mitreißt. Gerade die harten Wendungen wissen teilweise zu schockieren und gleichen nicht immer gelungene, stereotype Charaktere locker aus. Zumal Hauptfiguren wie Saya durchweg überzeugen können. Zudem sorgt der Soundtrack stets für die richtige Stimmung und trägt viel zur Atmosphäre der Serie bei. Bedauerlich ist allerdings, dass die deutsche Synchronisation etwas durchwachsen ist und nicht vollends überzeugen kann. Das schadet Serie und Film für mich zwar nur selten, wird aber nicht jedem gefallen. An der packenden Action-Horror-Unterhaltung, die Blood-C und Blood-C: The Last Dark bieten, ändert das aber nichts. Genre-Fans sollten der Gesamtausgabe deshalb unbedingt eine Chance geben. Fans von Saya und dem Blood-Franchise erhalten eine hochwertige Neuauflage inklusive umfangreichem Booklet mit zahlreichen Informationen.

Kurzfazit: Trotz kleinerer Schwächen packende Action-Horror-Geschichte, die in Serie und Film atmosphärische Genre-Unterhaltung mit schockierenden Wendungen und blutig-brutalen Kämpfen bietet.

Vielen Dank an polyband anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Blood-C & Blood-C: The Last Dark – Gesamtausgabe!

Details
Titel: Blood-C & Blood-C: The Last Dark – Gesamtausgabe
Originaltitel: Blood-C / Gekijōban Blood-C: The Last Dark
Genre: Horror, Action
Regie (Serie): Tsutomu Mizushima
Regie (Film): Naoyoshi Shiotani
Studio: Production I.G., Inc.
Produktionsjahr: 2011 / 2012
Laufzeit: ca. 406 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet, Kurz-Episoden, Previews, Trailer
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 18
Erscheinungstermin: 28. März 2024
Herstellerseite: Blood-C & Blood-C: The Last Dark – Gesamtausgabe bei polyband anime

© 2011 Production I.G., Clamp | ST/Project Blood-C TV / MBS
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