Rezension: NieR:Automata: Kurze Geschichten (Light Novel)

Acht Kurzgeschichten erweitern in NieR:Automata: Kurze Geschichten die endzeitliche Science-Fiction-Welt des Action-Rollenspiels.

Nach der Roman-Adaption von NieR:Automata in NieR:Automata: Lange Geschichten, hat altraverse auch den Kurzgeschichten-Band NieR:Automata: Kurze Geschichten auf deutsch veröffentlicht. Dieser sammelt acht Kurzgeschichten von Yoko Taro und Jun Eishima, die die Geschichte und Welt des erfolgreichen Action-Rollenspiels weiter ausbaut. Dabei setzt NieR:Automata: Kurze Geschichten auf verschiedene Perspektiven und Figuren inklusive einiger recht eigenwilliger Erzählungen, die jedoch gut ins NieR-Universum passen.

Abwechslungsreiche Science-Fiction

Den Auftakt von NieR:Automata: Kurze Geschichten bildet „Die Flamme des Prometheus“ von Yoko Taro. Erstmals als Zusatzinhalt der zehnten Drakengard-Jubiläumsbox im Jahr 2013 veröffentlicht, wird von der Entwicklung eines Maschinenwesens erzählt. Dabei zeigt bereits der Einstieg in den Kurzgeschichten-Band, wie ungewöhnlich einige der Handlungsstränge sein können. Zugleich zeigt sich, wie vielschichtig die Erzählungen sein können. Auffällig ist jedoch, dass abgesehen von der letzten Kurzgeschichte „Emils Erinnerungen“ jedes enthaltene Kapitel zuvor anderweitig veröffentlicht wurde oder die Adaption eines anderen Werks zu NieR:Automata ist.

So basiert die zweite Kurzgeschichte „YoRHa – Ver. 1.05“ auf den Theaterstücken „YoRHa„ und „YoRHa Ver. 1.1“. Diese waren auch die Vorlage für die ebenfalls bei altraverse erscheinende Manga-Reihe YoRHa Abstieg 11941 – Eine NieR:Automata Story. Darin wird von einer wichtigen Mission einiger YoRHa-Androidinnen im Jahr 11941 und ihrer Begegnung mit einer Widerstandsgruppe erzählt. Die längste der im Buch enthaltenen Geschichten ist zugleich auch die vielleicht beste und actionreichste. Wobei die erstmals in NieR:Automata World Guide: Berichte aus der Ruinenstadt veröffentlichten Kurzgeschichten „Käfig der Erinnerungen“ und „Überwachungstagebuch des Orbitalbunkers“ ebenfalls überzeugen können.

Wirklich uninteressant oder gar schlecht ist allerdings keine der Kurzgeschichten. Zwar fällt etwa Yoko Taros „Kleine Blume“ wie schon „Die Flamme des Prometheus“ etwas ungewöhnlich aus, doch Stil und Handlung passen ebenfalls sehr gut zur NieR-Welt. Wenig überraschend bei einer Erzählung aus der Feder des NieR-Schöpfers. Diese stammt genauso wie die von Jun Eishima geschriebenen Kurzgeschichten „Die viel zu stille See“ und „Dorn der Erinnerungen“ aus NieR:Automata Strategy Guide: Missionsprotokoll der 243. Abstiegsoperation. Nicht nur 2B und 9S dürfen in NieR:Automata: Kurze Geschichten bei neuen Abenteuer begleitet werden, sondern auch Charaktere wie Nummer 2 oder 10H. Den Abschluss bildet wie bereits erwähnt „Emils Erinnerungen“, die den liebenswerten Emil in den Fokus rückt. Wie alle anderen Geschichten, weiß auch diese mit einem angenehmen Schreibstil zu unterhalten. Allgemein schafft es NieR:Automata: Kurze Geschichten einen fesselnden Lesefluss aufzubauen durch den es schwerfällt, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Dazu tragen neben den spannenden, abwechslungsreichen Geschichten auch die gelungene Atmosphäre bei. Gerade NieR-Fans, wird NieR:Automata: Kurze Geschichten nicht mehr loslassen.

Fazit

Wie schon NieR:Automata: Lange Geschichten, war NieR:Automata: Kurze Geschichten für mich absolut Pflicht. Als großer Fan der Action-Rollenspiel-Vorlage und des NieR-Universums, habe ich die acht Kurzgeschichten regelrecht verschlungen. Yoko Taro und Jun Eishima verstehen es abwechslungsreiche, eigenständige Geschichten zu erzählen, die zugleich perfekt zu NieR passen und die einzigartige Atmosphäre des Franchises einfangen. Zwar sind nicht alle Erzählungen qualitativ identisch, doch wirklich schwache Kapitel sind in NieR:Automata: Kurze Geschichten nicht enthalten. Zumindest, wenn ungewöhnliche Handlungsstränge und Erzählweisen euch nicht stören. NieR-Fans, die mehr Geschichten aus der Welt suchen, sollten unbedingt einen Blick wagen. Als Einstieg ins Franchise eignet sich der Kurzgeschichten-Band jedoch nicht.

Kurzfazit: Spannender, atmosphärischer NieR:Automata-Kurzgeschichten-Band, der abwechslungsreiche Geschichten enthält, die trotz qualitativer Unterschiede durchweg überzeugen und fesseln.

Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von NieR:Automata: Kurze Geschichten!

Details
Titel: NieR:Automata: Lange Geschichten
Originaltitel:
Genre: Action, Science-Fiction, Drama
Verlag: altraverse
Story: Jun Eishima, Yoko Taro
Original Story: Yoko Taro
Seiten: 308
Preis: 24,00 €
ISBN: 978-3-7539-1692-7
Verlagsseite: NieR:Automata: Kurze Geschichten bei altraverse
Erscheinungsdatum: 28. August 2023

© 2017 Jun Eishima / Square Enix Co., Ltd. / altraverse

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