Rezension: Frieren: Nach dem Ende der Reise – Band 1 & 2 (Manga)

Elfe Frieren bricht nach der Vernichtung des Dämonenkönigs in Frieren: Nach dem Ende der Reise Band 1 & 2 zu einer weiteren Reise auf.

Gemeinsam sind die Elfenmagierin Frieren, der menschliche Held Himmel, Zwergenkrieger Eisen und Menschenkleriker Heiter aufgebrochen, um den Dämonenkönig zu bezwingen. Zehn Jahre später ist ihre Aufgabe erfolgreich abgeschlossen. Alleine bricht Frieren auf, um in den zentralen Ländern neue Zauber zu suchen. Angesichts ihrer langen Lebensspanne, sind die zehn gemeinsamen Jahre mit ihren Gefährten nur ein Bruchteil ihres Lebens. Als sie ihre Freunde Jahrzehnte später wieder trifft, sind diese sichtlich gealtert. Besonders Himmels Tod bringt Frieren zum Nachdenken darüber, dass sie gerne mehr über ihn gewusst hätte. Erstmals entwickelt Frieren Interesse an dem Leben von Menschen. Auf ihrer Reise findet sie bald neue Begleiter, während sie weiterhin nach Zaubern sucht und kein Verständnis dafür zeigt, dass Jahre für Menschen ein langer Zeitraum sind.

Nach dem Ende

Was passiert, nachdem die Heldengruppe erfolgreich war, der Dämonenkönig tot und die Welt gerettet ist? Genau dieser Frage widmen sich Kanehito Yamada und Tsukasa Abe in Frieren: Nach dem Ende der Reise. Der Fantasy-Manga folgt der titelgebenden Elfenmagierin Frieren, die zehn Jahre mit ihren Kameraden unterwegs war, um den Dämonenkönig zu bezwingen. Als Elfe sind diese zehn Jahre jedoch nur ein Bruchteil ihres Lebens und schon früh wird deutlich, dass es Frieren schwerfällt, das menschliche Verständnis von Zeiträumen nachzuvollziehen. Erst als sie fünfzig Jahre nach dem Ende ihres Abenteuers wieder auf Himmel, Heiter und Eisen trifft und besonders die beiden Menschen deutlich gealtert sind, scheint sich langsam ein wenig Interesse für die Sichtweise der Menschen zu entwickeln. Dieser Aspekt wird in den ersten beiden Bänden der Fantasy-Reihe immer wieder hervorgehoben, bleibt aber unterschwellig. Meist trifft Frieren ihre Entscheidungen trotz allem nach ihrem eigenen Verständnis von Zeit. Das ist nicht nur konsequent, sondern verdeutlicht auch hervorragend, wie schwierig es für eine Elfe ist, Menschen zu verstehen.

Dazu kommt, dass Frieren sehr Ich-bezogen ist. Auch das scheint eine Eigenart von Elfen zu sein und ist angesichts ihres langen Lebens durchaus nachvollziehbar. Gleichzeitig sind ihr Menschen und Zwerge nicht gleichgültig. Spätestens wenn Frieren im Laufe des ersten Bandes eine erste Begleiterin erhält, wird immer deutlicher, dass sie trotz vermeintlichem Desinteresse an die Personen in ihrem Umfeld denkt. Gleichzeitig bleibt Frieren: Nach dem Ende der Reise über lange Zeit ein gemächlicher, ruhiger Fantasy-Manga, dessen Geschichte sich rein auf die ziellose Reise der Protagonistin konzentriert. Frieren möchte einfach nur neue Zauber finden. Erst zum Ende des ersten Bandes und somit zum Beginn des direkt anknüpfenden zweiten Mangas kristallisiert sich ein genaueres Ziel für die Reise heraus.

Eine wirkliche Wandlung in der ruhigen Erzählweise sollte aber nicht erwartet werden. Seicht ist Frieren: Nach dem Ende der Reise aber keineswegs. Regelmäßig bekommen es Frieren und ihre Begleiter mit Monstern zu tun oder erfüllen diverse andere Aufträge. Ein wiederkehrendes Thema ist dabei die Reise von Frieren mit Himmel, Heiter und Eisen und das, was sie bei ihrem Abenteuer erreicht haben. Gerade dieser Einblick in eine Welt, nachdem die Helden erfolgreich den Dämonenkönig besiegt haben, verleiht den beiden Mangabänden etwas Besonders und sorgt dafür, dass sich die Reihe von anderen Genre-Vertretern absetzt. Die sympathischen, eigenwilligen und gut geschriebenen Charakteren sowie schöne, detaillierte Zeichnungen unterstützen den Lesespaß zusätzlich und sorgen dafür, dass gelungene Fantasy-Unterhaltung geboten wird.

Fazit

Alleine das Grundkonzept einer sehr langlebigen Elfenmagierin, die nach der erfolgreichen Bezwingung des Dämonenkönigs, Jahrzehnte nach der ursprünglichen Reise, noch immer unterwegs ist, hat mein Interesse geweckt. Frieren: Nach dem Ende der Reise präsentiert sich in den ersten beiden Bänden als überaus ruhige, kurzweilige und abwechslungsreiche Fantasy-Reihe, die von sympathischen und eigenwilligen Charakteren lebt. Dabei sind es vor allem Frieren, ihre einstigen sowie neuen Kameraden, die viel Anteil an der interessanten und durchaus auch spannenden Geschichte haben. Sowohl im ersten als auch zweiten Band zieht die Handlung weiter an und es werden gelungene Höhepunkte sowie sichtliche Wandlungen bei Geschichte und Figuren gezeigt. Damit verfügt Frieren: Nach dem Ende der Reise über viel Potenzial und dank eines gelungenen Cliffhangers bin ich bereits gespannt, wie die Reihe im dritten Band weitergeht. Genre-Fans sollten unbedingt einen Blick wagen.

Kurzfazit: Abwechslungsreiche Fantasy-Geschichte die sich mit ihrem Handlungsansatz von anderen Genre-Vertretern absetzt und zusätzlich mit sympathisch-eigenwilligen Charakteren und ruhiger Erzählweise punktet.

Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung von Rezensionsexemplaren von Frieren: Nach dem Ende der Reise – Band 1 & 2!

Details
Titel: Frieren: Nach dem Ende der Reise – Band 1
Originaltitel: Sōsō no Frieren
Genre: Fantasy, Abenteuer
Verlag: altraverse
Story: Kanehito Yamada
Artwork: Tsukasa Abe
Seiten: 192
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-7539-0561-7
Verlagsseite: Frieren: Nach dem Ende der Reise – Band 1 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 19. April 2022

Details
Titel: Frieren: Nach dem Ende der Reise – Band 2
Originaltitel: Sōsō no Frieren
Genre: Fantasy, Abenteuer
Verlag: altraverse
Story: Kanehito Yamada
Artwork: Tsukasa Abe
Seiten: 208
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-7539-0562-4
Verlagsseite: Frieren: Nach dem Ende der Reise – Band 2 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 19. April 2022

© Kanehito Yamada / Tsukasa Abe / Shogakukan Inc. / altraverse