Rezension: Die Tagebücher der Apothekerin – Band 1 (Manga)

Maomao erregt in Die Tagebücher der Apothekerin: Geheimnisse am Kaiserhof Band 1 die Aufmerksamkeit des Eunuchen Jinshi und gerät in die Intrigen am Kaiserhof.

Seit drei Monaten arbeitet Maomao mittlerweile als Waschmagd im Inneren Palast des Kaiserhofs. Eigentlich hat sie bisher als Apothekerin gearbeitet und reichlich Wissen über Arzneien, Gifte und Ähnliches angehäuft. Eines Tages wurde sie jedoch beim Kräutersammeln entführt und an den Kaiserpalast verkauft. Seitdem versucht sie möglichst unauffällig zu bleiben und ihre Schuld abzuarbeiten, um möglichst schnell wieder nach Hause zurückkehren zu können. Allerdings ist Maomao neugierig und kann sich gerade bei medizinischen Angelegenheiten kaum zurückhalten. Als die Kinder des Kaisers einer nach dem anderen einem geheimnisvollen Fluch erliegen, kann sie nicht anders als sich heimlich einzumischen. Dabei erregt sie jedoch die Aufmerksamkeit des einflussreichen Eunuchen Jinshi. Schon bald ist es vorbei mit Maomaos einfachem Leben als Waschmagd und sie wird in die Intrigen am Kaiserhof gezogen.

Heilende Dienerin

Die Tagebücher der Apothekerin: Geheimnisse am Kaiserhof Band 1 stellt den Auftakt der Manga-Adaption von Natsu Hyuugas auf deutsch nicht erhältlicher Light-Novel-Reihe Kusuriya no Hitorigoto dar. Zu Beginn des Mangas ist die junge Maomao bereits seit drei Monaten Waschmagd im Inneren Palast des Kaiserhofs. Freiwillig ist sie allerdings nicht dort. Beim Kräutersammeln wurde die Apothekerin entführt und schließlich verkauft. Trotz ihrer deutlich erkennbaren Verärgerung darüber, ist es interessant mit welcher Ruhe sie sich in ihr Schicksal fügt. Eine andere Wahl hat Maomao aber sowieso nicht und so verrichtet sie ihren Dienst im Inneren Palast, den abgesehen vom Kaiser, dessen Blutsverwandten und Eunuchen keine Männer betreten dürfen. Schließlich leben hier die kaiserlichen Gemahlinnen, die ihm möglichst viele Kinder schenken sollen. Allzu lange dauert es nicht, bis Maomao von einem vermeintlichen Fluch, dem die kaiserlichen Nachkommen einen nach dem anderen zum Opfer fallen, hört. Genauso schnell erkennt sie, dass es keineswegs ein Fluch ist und was wirklich hinter den unerklärlichen Todesfällen steckt.

Bereits hier wird Maomao wunderbar als neugierig, wissensdurstig und vorlaut vorgestellt. Dadurch wird sie schnell nahbar und weckt Sympathien, was wiederum Einfluss auf den gesamten Manga hat. Wenig überraschend, bleibt ihre vermeintlich heimliche Einmischung in die Angelegenheit nicht unbemerkt, womit auch Maomaos Leben als einfache Waschmagd endet. Ein großer Spoiler ist das nicht, da sie schon nach dem ersten Kapitel, das ungefähr ein Viertel des Mangas umfasst, eine neue Position erhält. Fortan soll sie unter anderem als Vorkosterin einer wichtigen Persönlichkeit dienen. Dabei kann sie ihr volles Wissen nutzen und zugleich wird deutlich, dass ihre Leidenschaft für Arzneien und Forschung weitaus ausgeprägter ist, als es anfangs scheint. Alleine ein Rückblick auf ihr bisheriges Leben unterstreicht, dass das zweite Kapitel zurecht den Titel „Die verrückte Wissenschaftlerin“ trägt. Um so amüsanter ist es, sie in ihrem neuen Alltag zu begleiten und ihre Reaktionen auf Heilmittel oder sich neu bietende Möglichkeiten mitzuerleben.

Allgemein ist Die Tagebücher der Apothekerin Band 1 ein wirklich unterhaltsamer, leichtgängiger, aber keineswegs seichter Historien-Manga, der sowohl mit der Protagonistin als auch dem Szenario zu überzeugen weiß. Intrigen, leichte Mystery-Einflüsse sowie angedeutete Romantik bringen notwendige Abwechslung und versprechen mögliche spannende sowie witzige Handlungsentwicklungen, machen aber auch eine eindeutige Einstufung des in schönen, detailreichen und mit einer erstklassigen Mimik spielenden Mangas schwierig. Vorerst präsentiert sich Die Tagebücher der Apothekerin als Historien-Drama mit reichlich Humor und leichtem Slice-of-Life-Einschlag. Das ist überaus unterhaltsam und weckt Neugier auf den Nachfolger.

Fazit

Tatsächlich habe ich von Die Tagebücher der Apothekerin Band 1 ein recht typisches Historien-Romantik-Drama erwartet. Schließlich weckt Maomao, als vermeintlich eher unscheinbare junge Frau, die Aufmerksamkeit eines Mannes. Doch romantische Anwandlungen bleiben bisher weitgehend aus. Stattdessen konzentriert sich der Auftaktband auf eine abwechslungsreiche, witzige Historien-Alltagsgeschichte rund um Maomaos Leben im Inneren Palast und ihre Leidenschaft für Arzneien und die Forschung nach solchen. Gerade das verleiht dem Manga ein angenehm ungewöhnliches Szenario. Angereichert mit Mystery-Elementen ist auch aufgrund der sympathischen Charaktere viel Abwechslung garantiert. Gleichzeitig bleibt das Potenzial für ein Historien-Romantik-Drama mit wesentlich ereignisreicheren Wendungen erhalten. Vorerst habe ich Band eins als unterhaltsames Historien-Alltags-Drama mit reichlich Humor genossen und hoffe, dass die Reihe diese Richtung beibehält. Fans etwas anderer Historien-Mangas sowie eigenwilliger Hauptfiguren, sollten einen Blick wagen.

Kurzfazit: Sympathisches Historien-Drama das die unterhaltsame Alltagsgeschichte der charmanten, exzentrischen Protagonistin erzählt und sowohl auf Humor, Mystery als auch ernste Themen setzt.

Vielen Dank an Manga Cult für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Die Tagebücher der Apothekerin – Band 1!

Details
Titel: Die Tagebücher der Apothekerin – Band 1
Originaltitel: Kusuriya no Hitorigoto
Genre: Drama, Mystery, Historie
Verlag: Manga Cult
Story Light Novel: Natsu Hyuuga
Story Manga: Itsuki Nanao
Zeichnungen: Nekokurage
Charakterdesign: Touco Shino
Seiten: 178
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-96433-557-9
Verlagsseite: Die Tagebücher der Apothekerin – Band 1 bei Manga Cult
Erscheinungsdatum: 04. November 2021

© Natsu Hyuuga / Shufunotomo Infos Co., Ltd. / Nekokurage, Itsuki Nanao / Square Enix Co., Ltd. / Manga Cult