Rezension: Shangri-La Frontier – Band 1 (Manga)

Als Rakuro, der normalerweise nur schlechte Videospiele spielt, in Shangri-La Frontier Band 1 eines der aktuell beliebtesten VRMMOs anfängt, erwartet ihn ein episches Abenteuer.

Rakuro Hizutome stürzt sich auf ein schlechtes Videospiel nach dem anderen. Je schlechter ein Werk ist, um so besser. Gerade erst hat er das überaus schreckliche Faeria Chronicle Online hinter sich gebracht. Als ihm auf der Suche nach neuen Trash-Videospielen stattdessen das erfolgreiche, beliebte und hochwertige Shangri-La Frontier nahegelegt wird, ist Rakuro gespannt, wie ein solches Meisterwerk wohl ist. Schließlich hat er lange Zeit nur Trash-Games gespielt und bezeichnet sich selbst als Trash-Game-Hunter. Schon die Charaktererstellung von Shangri-La Frontier begeistert ihn und noch ahnt Rakuro nicht, dass ihn nicht nur ein qualitativ ganz anderes Erlebnis, sondern sogar ein großes Abenteuer erwartet.

Ungewohnt gut

Shangri-La Frontier Band 1 basiert auf der Light-Novel-Reihe von Katarina und erzählt von Oberschüler Rakuro Hizutome, dessen Hobby es ist, möglichst schlechte Videospiele zu spielen. In der Welt des Mangas sind Games, die über einen Fernseher laufen jedoch veraltet. Wie in vielen anderen Reihen, die sich mit Videospielwelten befassen, taucht Rakuro mittels einer hochmodernen VR-Brille direkt in das Spiel ein. Das ist gerade deshalb sinnvoll, weil auf diese Weise die Darstellung der Welt sowie sein Erlebnis darin als direkte Erfahrung präsentiert werden kann. Wie Rakuro auf sogenannte Trash-Games reagiert, zeigt sich zu Beginn des ersten Bandes als er das überaus schreckliche Faeria Chronicle Online beendet. Kurz darauf wird kurz Rei, die noch eine größere Rolle einnehmen könnte, vorgestellt. Wirklich lange hält sich Shangri-La Frontier Band 1 aber nicht mit dem Vorgeplänkel auf. Kaum sind Rakuro, Rei und die Videospielverkäuferin Mana kurz vorgestellt, erhält der Protagonist auch schon das titelgebende beliebte VRMMORPG, in dessen Welt er kurz darauf eintaucht.

Der größte Teil des Mangas wird von den ersten Schritten Rakuros in einem für ihn ungewohnten nicht verbuggten oder mit allerlei Spieldesignschnitzern versehenen Videospiel bestimmt. Dabei fällt besonders das ungewöhnliche Spielverhalten des Protagonisten auf. Um direkt zu Beginn mehr Geld zu haben, verkauft er beispielsweise schon in der Charaktererstellung fast seine gesamte Kleidung und trägt nur eine Vogelmaske, um sich zu verstecken. Dieses markante Aussehen dürfte auch als Markenzeichen der Reihe bezeichnet werden, schließlich sticht Rakuro, der sich Online Sunraku nennt, deutlich aus der Masse hervor. Allgemein überzeugt Shangri-La Frontier Band 1 mit einem vielleicht nicht bei jeder Figur komplett neuen, aber trotzdem schicken Charakterdesign. Ähnliches gilt auch für die Monster, mit denen es Rakuro zu tun bekommt.

Allgemein fällt Shangri-La Frontier Band 1 relativ kampflastig aus, was eindeutig an Rakuros ungewöhnlichem Spielstil liegt. Sogar eigentlich für sein Charakterlevel und alleine zu schwere Gegner, kann er mit seinen geübten Gamer-Skills bezwingen – wenn auch nicht immer problemlos. Witzige Details sind die nebenbei laufende Suche eines großen Ritters nach Rakuro sowie die Reaktionen anderer Spieler auf ihn. Dabei bleibt Shangri-La Frontier Band 1 stets spannend und kurzweilig und schafft es, eine gewisse Faszination für die Videospielwelt des Mangas zu erschaffen. Hier zeigt sich, wie gelungen die Grundstimmung des ersten Bandes ist und wie angenehm die abwechslungsreiche, detailreich gezeichnete Geschichte ist. Gerade kurz vor dem Ende wird der Manga richtig fesselnd, bevor die Handlung in einem vorläufigen, wirklich neugierig machenden Abschluss gipfelt. Die angehängte Bonus-Light-Novel-Story rundet das ganze wunderbar ab und ist eine wirkliche Bereicherung für das Ende von Shangri-La Frontier Band 1.

Fazit

Da mich das Charakterdesigns von Protagonist Rakuro alias Sunraku neugierig gestimmt hat und Fantasy-Geschichten mit Videospielthematik für mich grundsätzlich einen Versuch Wert sind, war ich bereits gespannt, wie Shangri-La Frontier Band 1 ist. Der Auftaktmanga der Reihe ist kurzweilige, mal witzig, mal actionreich und immer unterhaltsam sowie spannend. Es macht einfach Spaß, Rakuro auf seinen ersten Schritten in einem hochwertigen Videospiel zu begleiten und mitzubekommen, was für ihn als Trash-Gamer alles ungewohnt ist. Gleichzeitig deutet sich bereits eine mögliche größere Geschichte, in die Rakuro verwickelt werden dürfte an. Mit kleineren Nebencharakterauftritt wird zudem, genauso wie mit dem offenen Ende, ausreichend Interesse erzeugt, um in mir den Wunsch zu wecken, möglichst bald weiterlesen zu können. Obwohl das Grundszenario, abgesehen von Rakuros Hang zu schlechten Spielen, nicht komplett neu ist, nutzt Shangri-La Frontier Band 1 bekannte Standards gut aus und erzählt eine eigenständige Geschichte mit interessanten Charakteren, die gerade Genre-Fans unterhalten wird.

Kurzfazit: Spannender, mal actionreicher, mal witziger Videospiel-Fantasy-Manga, der zum Auftakt mit interessanten Charakteren, gutem Szenarioaufbau und genau der richtigen Prise Humor unterhält.

Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Shangri-La Frontier – Band 1!

Details
Titel: Shangri-La Frontier – Band 1
Originaltitel: Shangri-La Frontier: Kusoge Hunter, Kami Game ni Idoman Tosu
Genre: Abenteuer, Fantasy, Science-Fiction
Verlag: altraverse
Story: Katarina
Artwork: Ryosuke Fuji
Seiten: 212
Preis: 7,00 €
ISBN: 978-3-96358-815-0
Verlagsseite: Shangri-La Frontier – Band 1 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 16. Juli 2021

© 2020 Katarina / Ryosuke Fuji / Kodansha Ltd. / altraverse