Rezension: Godzilla: Eine Stadt am Rande der Schlacht (Blu-ray)

Haruo und die anderen Überlebenden schmieden in Godzilla: Eine Stadt am Rande der Schlacht neue Pläne, um Godzilla zu bezwingen.

Trotz des vermeintlichen Sieges, mussten Haruo Sakai und seine Untergebenen eine Niederlage einstecken, als der wahre, weitaus größere Godzilla aufgetaucht ist. Gerettet und gesund gepflegt von der humanoiden Miana, erfährt Haruo, dass es im Untergrund noch Menschen auf der Erde gibt, die Godzillas Schreckensherrschaft überlebt haben. Einer Sage des Stammes der Hotua zufolge, hat Godzilla einst ihren Gott bezwungen, der jedoch ein Ei hinterlassen hat. Die Entdeckung von Nanometall, aus dem einst Mechagodzilla herstellt wurde, wird zur neuen Hoffnung für die Menschheit.

Geheimnisvolle Stadt

Godzilla: Eine Stadt am Rande der Schlacht knüpft fast nahtlos an den Vorgänger Godzilla: Planet der Monster an. Haruo Sakai wacht nach der Niederlage gegen Godzilla an einem ihm unbekannten Ort auf. Während er sich umschaut, stößt er auf das humanoide Mädchen Miana vom Stamm der Hotua, die sofort vor ihm flüchtet, ihn aber offensichtlich gerettet und versorgt hat. Die Hotua spielen gerade in der ersten Hälfte des zirka einhundert Minuten langen Films eine zentrale Rolle und zeigen nicht nur, dass die Menschheit trotz Godzillas Schreckensherrschaft über die Erde irgendwie überlebt hat, sondern bringen auch ihre eigene Gottheit beziehungsweise deren Ei mit ins Spiel. Weitaus wichtiger ist jedoch die Entdeckung des Nanometalls, das besonders die Bilusaludo, eine der beiden Alienspezies die sich einst im Kampf gegen Godzilla der Menschheit angeschlossen haben, als letzten Trumpf im Kampf gegen die Bestie sehen.

Allgemein rücken die Bilusaludo und besonders deren Kommandant Galu-gu deutlich in den Mittelpunkt des Films. Ihre Ansichten und fast schon roboterhaften Verhaltensweisen sorgen nicht nur bei ihren menschlichen Verbündeten für Irritation, sondern bringen auch offensichtliches Konfliktpotenzial mit sich. Die Entdeckung des Nanometalls und ihrer Quelle beeinflusst den Kampf gegen Godzilla spürbar und hat auch Folgen für die Beziehungen einiger Charaktere zueinander. Neben Haruo und den Hotua-Zwillingen Miana und Maina nehmen besonders Yuko, Metphies, Professor Lazzari und Adam wichtige Rollen in der Handlung ein. Hier zeigt sich, dass das Charakterfeld wieder groß ist und zugleich wunderbar genutzt wird. Besonders die Entwicklung einiger Figuren ist auffällig und verdeutlich abseits der eigentlichen Handlung, wie stark Geschichte und Charakterentwicklung auf eine Trilogie ausgelegt sind.

Wie schon der Vorgänger, ist Godzilla: Eine Stadt am Rande der Schlacht spannend erzählt, bietet gerade zum Ende hervorragend inszenierte Action und einige durchaus starke Story- und Charaktermomente. Allerdings setzt der Film dabei erneut einiges an Pathos ein und wird mit der Zeit auch ziemlich dramatisch. Manche Entwicklung mag zwar vorhersehbar sein, der Spannung oder den teils durchaus überraschenden Wendungen schadet das jedoch zu keiner Zeit. Dafür ziehen sich einige Szenen etwas und es entsteht der Eindruck, dass hier vor allem ein bestimmtes Ereignis ausgelöst werden soll, für das aber keine sofortige Entscheidung gefällt werden darf. Doch auch das schadet dem Unterhaltungswert des Science-Fiction-Action-Films zu keiner Zeit. Im Gegenteil, Godzilla: Eine Stadt am Rande der Schlacht erzählt eine fesselnde Geschichte, die genauso wie der Vorgänger von dem wunderbar gestalteten Szenario profitiert und Godzilla- wie Science-Fiction-Fans gleichermaßen großartige Genre-Unterhaltung bietet.

Fazit

Nach Godzilla: Planet der Monster war ich gespannt, wie die Geschichte von Haruo, Yuko und den anderen weitergeht. Besonders das Auftauchen von einheimischen Menschen auf der von Godzilla beherrschten Erde hat mich neugierig gestimmt. Godzilla: Eine Stadt am Rande der Schlacht knüpft nahtlos an das Ende des Vorgängers an und erzählt die Geschichte genauso spannende und fesselnd weiter. Dass dabei erneut auf reichlich Pathos gesetzt wird, hat mich nicht gestört. Dafür ist der Science-Fiction-Action-Film zu unterhaltsam, was auch der gelungenen Charakterentwicklung sowie der Nutzung ihrer Beziehungen zueinander geschuldet ist. Sicher, manche Wendung ist vorherrsehbar und gerade zum Ende zieht sich eine Entscheidung etwas zu sehr, nur um die Folgen entsprechend überdramatisch zu inszenieren. Doch das hat mich nicht gestört, da es gut zum Film, der einen überaus actionreiches Finale bietet, passt. Dank des erneut gut platzierten Cliffhangers und der Nachabspannszene bin ich bereits gespannt, wie die Trilogie im dritten Teil, Godzilla: Zerstörer der Welt, abgeschlossen wird. Genre-Fans sollten sich genauso wie Fans des titelgebenden Kaiju Godzilla: Eine Stadt am Rande der Schlacht nicht entgehen lassen.

Kurzfazit: Packender Science-Fiction-Action-Film, der trotz kleinerer Schwächen mit spannender Geschichte und gut eingesetzten Charakteren sowie brachial inszenierten Kämpfen unterhält.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Godzilla: Eine Stadt am Rande der Schlacht!

Details
Titel: Godzilla: Eine Stadt am Rande der Schlacht
Originaltitel: Godzilla: Kaijuu Wakusei
Genre: Science-Fiction, Action, Drama
Regie: Hiroyuki Seshita
Studio: Polygon Pictures
Produktionsjahr: 2018
Laufzeit: ca. 100 Minuten (Blu-ray), ca. 96 Minuten (DVD)
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Veredelte Specialbox, Sketch-Artbook, Booklet, 3 Artcards, Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 20. Mai 2021
Herstellerseite: Godzilla: Eine Stadt am Rande der Schlacht bei KSM Anime
Herstellershop: Godzilla: Eine Stadt am Rande der Schlacht bei Anime Planet

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