Rezension: The Heroic Legend of Arslan – Vol. 2 (DVD)

the-heroic-legend-of-arslan-vol-2-coverAm 12. Januar setzt Universal Pictures mit The Heroic Legend of Arslan Volume 2 die Geschichte des parsischen Prinzen fort.

Das Königreich Pars und dessen Hauptstadt Ekbatana befinden sich unter der Kontrolle des verfeindeten Lusitania. Mit Hilfe seiner Gefährten ist es dem Kronprinzen Arslan gelungen in die Grenzfestung Peshawar zu fliehen, um dort neue Unterstützer für die Rückeroberung des Landes zu suchen. Doch der unerwartete Angriff des als General Silbermaske bekannten Unterstützers der lusitanischen Besatzer und die damit verbundene Enthüllung von dessen Identität als möglicher Thronerbe von Pars, setzen Arslan zusätzlich zu. Außerdem marschiert auch noch eine Armee des Königreichs Sindhura unter der Führung des zweiten Prinzen Rajendra in Pars ein. Gezwungen darauf zu reagieren, stellt sich ein Verteidigungstrupp unter der Führung von Narsus und Daryun den neuen Invasoren entgegen. Schon bald werden Arslan und seine Getreuen in den Kampf um den Thron von Sindhura zwischen Rajendra und seinem Bruder Gadhevi hineingezogen. Neue Schlachten und Kämpfe warten auf den jungen Thronfolger und auch der Krieg gegen Silbermaske und die Lusitanier findet nach Ende des Winters eine Fortsetzung.

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Fremdes Land

The Heroic Legend of Arslan Volume 2 umfasst die zwölf abschließenden Episoden der ersten Staffel, der auf dem Fantasy-Epos Arslan Senki von Yoshiki Tanaka basierenden Serie. Wie schon Volume 1, veröffentlicht Universal Pictures auch die zweite Hälfte als Limited Premium Edition mit umfangreichen Extras. Die Geschichte wird direkt fortgesetzt. Der Angriff von General Silbermaske und die Enthüllung seiner vermeintlichen Identität bringt neue Belastungen und Probleme für Prinz Arslan mit sich, doch auch der Einmarsch einer sindhuranischen Armee beschäftigt den Sohn von König Andragoras III. und seine Vertrauten. Inhaltlich entfernt sich die Serie fürs erste vom Krieg zwischen Pars und Lusitania und verfolgt in fünf Episoden den Feldzug der parsischen Truppen unter Arslans Führung im vom Bruderzwist der beiden Prinzen zerrütteten Sindhura an der Seite des zum Bündnispartner gewordenen Prinz Rajendra.

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Mag die Entfernung vom eigentlichen Hauptkonflikt kurz wie unnötige Zeitverschwendung innerhalb der Serie wirken, stellt sich schnell heraus, dass auch dieser Handlungsbogen einem tieferen Sinn folgt. Durch den Winter in Pars ist ein Feldzug gegen die lusitanischen Feinde und Ekbatana nicht möglich und ein mächtiger Verbündeter aus Sindhura wäre eine große Hilfe für Arslan. Außerdem wird auf diese Weise ein interessanter Einblick in ein Nachbarreich von Pars geboten. Sindhura erinnert kulturell und durch Gebäude und Kleidung ein wenig an Indien. Damit bewegt sich die Serie weiterhin in eher orentalisch-asiatischen Kreisen, was dem historischen Fantasy-Setting erneut eine erfrischende Wirkung verleiht. Gemeinsam mit den eher europäisch erscheinenden, religiös teils fanatischen und an Kreuzritter der Kreuzzüge erinnernden Lusitanier, wird ein breites kulturelles Bild der Welt geboten.

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Bekannter Weg

Erneut gelingt es The Heroic Legend of Arslan das große Ensemble gut zu nutzen, auch wenn einige wichtige Figuren wie Silbermaske oder die Lusitanier zum Auftakt der zwölf Episoden keine größere Rolle spielen. Dafür richtet sich das Augenmerk noch stärker auf Arslan und seine Gefährten sowie auf Rajendra, Gadhevi und Sindhura. Das sorgt für Abwechslung und bringt sowohl einige interessante neue Figuren ins Spiel, als auch spannende Entwicklungen der Geschichte. Besonders die Vorgehensweise der verfeindeten Prinzen von Sindhura und Narsus‘ Taktiken sorgen dafür, dass der Handlungsabschnitt spannend bleibt. Dennoch bleibt sich die Serie treu und erzählt Arslans Weg vom unerfahrenen Jungen zum starken Thronanwärter weiter. Hier fallen erneut die stets vorhandenen Coming-of-Age-Elemente auf, die der Serie eine besondere Note verleihen und den namensgebenden Hauptcharakter zu einer der interessantesten Figuren machen. Gerade mit Blick auf seine bisher vollzogene Wandlung sowie so manche Entscheidung, die der junge Prinz in seiner nicht wirklich adeligen Denkweise trifft.

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Ansonsten werden wie schon aus den ersten dreizehn Episoden bekannt, so manche gut inszenierte Kampf- und Schlachtszene geboten, wobei die gewachsene Truppenstärke von Arslan dazu beiträgt, dass die Konfrontationen größer ausfallen. Es zeigt sich deutlich ein Wendepunkt innerhalb der Serie. Bestritt Arslan in der ersten Hälfte seine Reise lediglich mit einigen wenigen Getreuen, hat er nun eine ganze Armee an seiner Seite. Das verändert die Art der Konflikte und Probleme, denen er sich zu stellen hat. Doch auch das trägt maßgeblich zur Geschichte, den Coming-of-Age-Elementen und der Entwicklung des jungen Prinzen bei. Es ist eine große Stärke der Serie, dass kein Handlungsbogen aufgesetzt oder überflüssig wirkt. Viel mehr wird ein logisch zusammenpassendes Gesamtbild mit spannenden Wendungen geboten, das die gesamten zwölf Episoden über vor den Fernseher fesselt. Durch den Blick von Arslan weg, auf andere Akteure wie Prinz Gadhevi, General Silbermaske oder die Lusitanier wie etwa Etoile oder den königlichen Bruder Bruder Giskard, werden zudem die potenziellen Widersacher weiterhin beleuchtet und zumindest teilweise entsteht Verständnis für ihre Ansichten und Handlungen, die ihren Überzeugungen und ihrem Leben entspringen. Besonders Etoile ist ein gelungener Charakter, der im späteren Verlauf von Volume 2 noch eine zwar nicht überraschende, aber interessante Wendung mitmacht und an spannenden und leicht amüsanten Entwicklungen beteiligt ist.

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Wie schon die ersten dreizehn Episoden überzeugt The Heroic Legend of Arslan Volume 2 wieder mit flüssigen Animationen, satten Farben und gut inszenierter Action, die besonders in den eindrucksvollen, sinnvoll von CGI unterstützten, Schlachten zur Geltung kommt. Das an die Mange-Umsetzung von Arslan Senki angelehnte Charakterdesign weiß auch weiterhin zu gefallen und ermöglicht gemeinsam mit den recht häufigen Namenseinblendungen eine leichte Zuordnung der jeweiligen Figuren. Dass an mancher Stelle ein wenig auf Stereotypen und Klischees gesetzt wird, verzeiht man der Serie gerne, da diese meist gut zu den Charakteren passen und sich gut in die Serie einfügen. Interessanterweise sind die bei Volume 1 noch präsenten Schwächen bei der deutschen Synchronisation dieses Mal kaum aufgefallen und die Vertonung der einzelnen Figuren konnte im Gesamtbild genauso überzeugen wie der gelungene Soundtrack.

Fazit

Aufgrund des spannenden Cliffhangers von The Heroic Legend of Arslan Volume 1 konnte ich die Fortsetzung der Serie gar nicht erwarten – und wurde nicht enttäuscht. Die zweite Hälfte der ersten Staffel ist fast noch besser als die bereits hervorragenden ersten dreizehn Episoden. Interessante Entwicklungen, spannende Wendungen und ein erstklassiger Einsatz des großen Figurenensembles fesseln, gemeinsam mit den eindrucksvollen Schlachten und der gut erzählten Geschichte, vor den Fernseher. Arslans Wandlung ist dabei nur einer der interessanten Aspekte. Auch das Schicksal von General Silbermaske oder Etoile weckt mein Interesse und es sind manche Entwicklungen und Handlungen von Figuren wie ihnen, die zu den besten Momenten der Serie gehören. Trotz des furiosen und gelungenen Finales, schafft es das Ende allerdings nicht endgültig zufrieden zu stellen, da die Geschichte von Prinz Arslan noch kein Ende findet. Das ist auf der einen Seite bedauerlich, bietet aber durch die in Japan 2016 erschienene zweite Staffel noch interessante Möglichkeiten. Fragwürdig ist nur, dass die Fortsetzung der Serie lediglich acht Episoden umfasst. Dennoch hoffe ich, dass Universal Pictures auch diese lizenziert und veröffentlicht und eine dritte Staffel möglichst bald folgt. Bis dahin sei The Heroic Legend of Arslan allen Anhängern guter Historien- und Fantasy-Serien ans Herz gelegt.

Kurzfazit: Spannende Fortführung der Geschichte von Prinz Arslan, die mit interessanten Wendungen und einem guten Einsatz der Figuren überzeugt, während die eindrucksvollen Schlachten für zusätzliche Unterhaltung sorgen.

Vielen Dank an Universal Pictures für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von The Heroic Legend of Arslan – Vol. 2!

Details
Titel: The Heroic Legend of Arslan – Vol. 2
Genre: Fantasy
Regie: Noriyuki Abe
Studio: Liden Films, Sanzigen
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 289 Minuten
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Japanisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch
Bonus: 12 Artcards, Figuren-Sammelkarten, doppelseitiges Poster, 100-seitiges Booklet, Kurz-Comedy, Musik-Clips
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 12. Januar 2016
Herstellerseite: The Heroic Legend of Arslan – Vol. 2 bei Universal Pictures

Bilder Copyright Liden Films / Universal Pictures

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