Rezension: Akame ga KILL! – Band 3 (Manga)

akame-ga-kill-band-3-coverAkame ga Kill! Band 3 setzt auf ruhige Momente und Action und führt zugleich neue Feinde für Night Raid ein.

Der Tod von Sheele hat die Mitglieder von Night Raid hart getroffen. Während Tatsumi und die anderen noch um ihre Kameradin trauern, bereitet das Kaiserreich einen neuen Schlag gegen die rebellische Killertruppe vor. Die sadistische und starke Generalin Esdeath ist in die Kaiserstadt zurückgekehrt und soll Jagd auf Night Raid machen. Dabei setzt sie auf ihre Diener, die als die Drei Bestien bekannt sind. Sie sollen die Attentäter mit einer List hervorlocken und anschließend mit ihren Kaiserwaffen vernichten. Zugleich stürzt sich Tatsumi noch mehr in sein Training, da er unbedingt stärker werden will. Schließlich darf er nicht zulassen, dass seine Kameraden auch um ihn trauern müssen.

Neue Gefahr

Das unerwartete Ende von Akame ga Kill! Band 2 brachte schockierende Veränderungen mit sich, deren Auswirkungen, wie erwartet, besonders am Anfang des dritten Mangas der Reihe zu spüren sind. Tatsumi und die anderen trauern noch immer um Sheele und besonders die verletzte Mine tut sich schwer damit, Hilfe anzunehmen. Lediglich Akame scheint gefasst wie immer. Obwohl sich die Geschichte nur relativ kurz direkt mit der Trauer – die trotzdem jederzeit erhalten bleibt – beschäftigt, gelingt es, die tiefe Verbundenheit der Mitglieder von Night Raid deutlich darzustellen. Besonders Akame erhält im Verlauf des ersten Kapitels etwas mehr Tiefe und es wird einmal mehr klar, dass sie nicht einfach nur eine kühle Killerin ist. Dadurch zeigt sich, dass Akame ga Kill! trotz kleinerer Klischees und Stereotypen nicht nur durch die spannende Geschichte, sondern auch durch die vielschichtigen und sympathischen Hauptfiguren überzeugen kann.

Allerdings galt das bisher nur bedingt für die Feinde von Night Raid. Meist wurden die Attentatsziele kaum oder sogar gar nicht ausgearbeitet und waren lediglich ein Mittel zum Zweck, um die Verdorbenheit der Kaiserstadt und des Ministers darzustellen. Erste Andeutungen auf eine wesentlich gefährlichere Gegenspielerin wurden bereits im Vorgänger gemacht und bestätigen sich mit der endgültigen Einführung der sadistischen Generalin Esdeath. Scheint sie am Anfang durch ihre Vorliebe für grausame Folter und ihre Mordlust wie ein weiteres Abziehbild des möglichst abscheulichen Bösen, stellt sich bereits schnell heraus, dass sie weitaus mehr ist. Schon ihr attraktiv angelegtes Charakterdesign lässt sie in mancher Szene eher freundlich erscheinen, nur um kurz darauf wieder ihre sadistische oder gerissene Seite zum Vorschein zu bringen. Neben dieser unerwarteten Vielschichtigkeit der neuen Hauptantagonistin ist es auch ihr Wunsch, den sie als Belohnung für ihre Verdienste an den Kaiser richtet, der sie zu einer überaus interessanten Figur macht. Im Gegensatz dazu bleiben ihre Diener, die Drei Bestien, weitgehend innerhalb der Rollenklischees. Lediglich ihr Anführer River erhält durch Rückblicke auf seine Vergangenheit etwas mehr Tiefe.

Spannend bleibt die erzählte Geschichte rund um Night Raid. Trotz der Trauer um Sheele agieren sie weiter und im Zuge eines einfachen Attentats werden Tatsumi die negativen Folgen seines eigenen Handelns als Killer aufgezeigt. Dadurch erhält Akame ga Kill! einmal mehr eine kritische Note und geht trotz der starken Konzentration auf Action auch auf die Falschheit von Mord ein. Gleichzeitig werden die vorhandenen Möglichkeiten der verdorbenen Gesellschaft und Regierung genutzt, um wieder etwas Sozialkritik einzubauen und das Leiden des Volkes zu zeigen. Der Hauptteil des dritten Bandes konzentriert sich allerdings auf gewohnt brachiale Kämpfe und führt Tatsumi und Bulat in eine direkte Konfrontation mit den Drei Bestien. Deshalb stellen die beiden auch die wichtigsten Figuren des Mangas dar, ohne dass die anderen Mitglieder von Night Raid zu sehr in den Hintergrund rücken. Es ist hervorragend gelungen alle Figuren irgendwie zu nutzen und trotzdem klare Hauptfiguren herauszukristallisieren. Wie schon in den Vorgängern dienen die Vorfälle – besonders der zweiten Hälfte des Bandes – zur Entwicklung von Tatsumi, die auch durch das erneut überraschende Ende interessant bleiben dürfte.

Fazit

Akame ga Kill! hat es auch mit dem dritten Band geschafft mich mit gut inszenierter Action und der spannenden Geschichte zu fesseln. Die Fortführung des unerwarteten Endes des Vorgängers ist dabei genauso interessant wie die Einführung der ersten tiefgründigeren Feindfigur. Esdeath hat das Potenzial zu einem der besten Charakteren der Reihe zu werden und es steht zu hoffen, dass im kommenden Band weitere gelungene Feinde eingeführt werden. Dazu gesellt sich die schon gewohnte Kritik an der Gesellschaft, aber auch an den Attentaten von Night Raid, ohne das dies jemals überhand nehmen würde. Viel mehr liegt die Konzentration der Geschichte auf Tatsumi, seinen Umgang mit Sheeles Tod und den neuen Ereignissen, die ihn gemeinsam mit Bulat in einen harten Kampf führen. Die Konfrontation, die fast die gesamte zweite Hälfte des dritten Bandes einnimmt, ist brachial inszeniert und zeigt gewohnt mächtige Angriffe – genau wie ich es von Akame ga Kill! erwarte. Überrascht hat mich erneut das Ende, das besonders mit Blick auf Tatsumi, mein Interesse am vierten Band nur noch mehr erhöht hat.

Kurzfazit: Die Geschichte wird in Akame ga Kill! Band 3 spannend fortgeführt und überzeugt durch eine gelungene Antagonistin, gewohnt gute Action und interessante Charakterentwicklungen.

Vielen Dank an Kazé Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Akame ga KILL! – Band 3!

Details
Titel: Akame ga KILL! – Band 3
Genre: Action, Fantasy
Verlag: Kazé Manga
Autor: Takahiro
Zeichner: Tetsuya Tashiro
Seiten: 210
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-2-88921-741-0
Verlagsseite: Akame ga KILL! Band 3 bei Kazé Manga
Erscheinungsdatum: 01. September 2016

Bilder Copyright Kazé Manga

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