Rezension: Akatsuki no Yona: Prinzessin der Morgendämmerung – Vol. 1 (Blu-ray)

akatsuki-no-yona-vol-1-coverDie auf fünf Volumes ausgelegte Fantasy-Abenteuer-Serie Akatsuki no Yona – Prinzessin der Morgendämmerung kommt zum Auftakt mit fünf Episoden daher.

Die junge Prinzessin Yona ist wohlbehütet von ihrem Vater, dem von manchen aufgrund seiner Ablehnung von Waffen als Feigling bezeichnetem König Il, im Palast des Königreiches Kōka aufgewachsen. Stets an ihrer Seite ihr Kindheitsfreund und Leibwächter General Son Hak mit dem sie sich häufig streitet. Anlässlich des sechzehnten Geburtstags der Prinzessin kommen zahlreiche Gäste in den Palast, unter ihnen auch Yonas Cousin Su-won, in den sie seit ihrer Kindheit verliebt ist. Doch die friedlichen Zeiten in denen sie bisher gelebt hat scheinen zu Ende, als am späten Abend ihres Geburtstages ihr Vater ermordet wird. Ausgerechnet von Su-won. Nur dank der Hilfe des loyalen Hak gelingt Yona gemeinsam mit ihm die Flucht aus dem Palast, das von feindlichen Soldaten besetzt ist. Zu zweit fliehen die Prinzessin und der junge General in die Berge. Eine gefährliche Reise beginnt für Yona, die noch nie zuvor den Palast verlassen hat.

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Historische Fantasy

Akatsuki no Yona – Prinzessin der Morgendämmerung erzählt eine fantastische, märchenhafte Geschichte in einem fernöstlich-historisch angehauchtem Setting. Die auf der Manga-Reihe von Mizuho Kusanagi basierende 24-teilige Anime-Umsetzung vermittelt dabei gekonnt das Flair eines altehrwürdigen, asiatischen Reiches und schafft eine zur Handlung passende Atmosphäre, die den Eindruck einer alten Legende noch verstärkt. Allerdings verzichtet die Serie gleichzeitig auf zu große Genauigkeit und bewegt sich in einer eher lockeren Umsetzung des historischen Kerns. Dadurch bleibt dieser zwar ein wichtiger Bestandteil, gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass die Konzentration weit mehr auf den Charakteren selbst liegt.

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Insbesondere Yona und Hak werden fast von Anfang an als Protagonisten eingeführt und vorgestellt. So folgen die fünf Episoden von Volume 1 weitgehend den Erlebnissen der beiden Gefährten. Allerdings lässt sich Akatsuki no Yona dabei ausreichend Zeit um sowohl die wichtigsten Grundlagen zu schaffen als auch alle relevanten Charaktere vorzustellen. Hierbei wird sofort deutlich, dass der Serie die hohe Anzahl an Episoden zu Gute kommt, da das Team bei Studio Pierrot unter der Regie von Kazuhiro Yoneda ausführlich auf Ereignisse und die Verfassung der Figuren eingehen können. Der Mord an König Il geschieht zwar am Ende der ersten Episode, dennoch dauert es eine Weile bis die geflüchteten Yona und Hak ihr vorläufiges Ziel erreichen.

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Charakterbezogen

Dadurch ist es möglich Yonas Gemütszustand detailliert und nachvollziehbar darzustellen. Allgemein gelingt es, ihr auf diese Weise enorme Glaubwürdigkeit zu verleihen, auch wenn später kurzzeitig ihre Entwicklung etwas plötzlich zu geschehen scheint. Dieses kleine Manko stört aber nicht, da die Charakterzeichnung insgesamt gelungen und logisch ist. Das gilt auch für Hak, dessen Entscheidungen stets nachvollziehbar bleiben. Selbst dann, wenn man ihn nicht direkt verstehen mag. Dass einige andere, zumindest zeitweise wichtige, Figuren etwas weniger gut ausgearbeitet werden, stört kaum, da sie trotz allem ihre Rollen gut ausfüllen und die nötigen Aspekte mit einbringen.

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Ffür Su-won, dessen Gedankengänge zum Teil noch verborgen bleiben, gilt das hingegen nicht. Trotzdem ist die zwiegespaltene Persönlichkeit von ihm zu erkennen. Besonders im Angesicht von Yona und Hak zeigt er verschiedene Facetten seiner selbst. Um so besser ist es, dass auch ausführlich auf die Beziehung der drei wichtigsten Figuren von Akatsuki no Yona eingegangen wird. Zum Einen indem sie – besonders in der ersten Episode – gemeinsame Auftritte haben, aber noch weitaus mehr durch Rückblicke auf die gemeinsame Kindheit und Jugend der drei. Hier zeigt sich hervorragend wie Yona, Su-won und Hak zueinander gestanden haben, wodurch die Ereignisse im Nachhinein noch dramatischer und bewegender werden.

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Genre-Vielfalt

Obwohl Akatsuki no Yona in erster Linie als Fantasy-Abenteuer-Serie im historischen Setting zu bezeichnen ist, sind bereits früh Elemente anderer Genres zu erkennen. Alleine aufgrund der Geschichte rund um Yona, Su-won und Hak ist es wenig verwunderlich, dass klare Romantik-Anleihen aufkommen. Durch Yona fühlt sich die Serie zudem zeitweise wie eine Coming-of-Age-Geschichte an, da die junge Prinzessin noch ihre Rolle in der Welt finden und über sich selbst hinauswachsen muss, doch auch auf humorvolle Momente wurde nicht verzichtet. Letztere werden durch gut eingesetzte Überzeichnungen und Stilmittel unterstützt. Klingt das anfangs etwas seltsam, passt es trotzdem sehr gut zur Serie und sorgt gemeinsam mit den ruhigen Momenten für die nötige Abwechslung, die wiederum durch actionreiche Kämpfe aufgelockert werden. Dieser gelungene Wechsel sorgt sowohl für ein angenehmes Seh-Vergnügen sowie dafür, dass die Episoden niemals langweilig werden. Und das obwohl manche Elemente der Geschichte vorhersehbar sind und die Grundlage von Akatsuki no Yona nicht gänzlich neu ist. Das Gesamtbild passt einfach ausgezeichnet, so dass für locker-leichte Fantasy-Unterhaltung gesorgt ist.

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Bei den Animationen kann sich Akatuki no Yona wirklich sehen lassen und beweist hohe Qualität. Die Bewegungen sind stets flüssig und auch die häufig aufwendigen Hintergründe zeigen sich oft lebendiger als in manch anderem Anime. Sogar kleine Details wie Haks Kampfstil sind gut umgesetzt worden. Unterstützt wird das Ganze vom gelungenen Design, das sowohl bei den Gebäuden und Umgebungen als auch den Charakteren überzeugt und gut zum historischen Setting passt. Ähnliches gilt auch für die musikalische Untermalung, die jede Szene gut und passend begleitet. Leider zeigen sich bei der deutschen Synchronisation manche Schwächen. So fällt die Qualität bei einigen Nebenfiguren ab. Weit schwerer wiegt das allerdings bei Hak. Sind die Dialoge von Sprecher Jan Makino stets gut betont, wirkt die Stimme schlichtweg zu gespielt und unnatürlich kraftvoll und hart. Das schade der Glaubwürdigkeit und wirkt manchmal etwas seltsam. Dem gegenüber stehen Yona und Su-won, die ausgesprochen gut umgesetzt wurden.

Fazit

Akatsuki no Yona – Die Prinzessin der Morgendämmerung legt mit den ersten fünf von vierundzwanzig Episoden einen ausgezeichneten Auftakt hin. Die Geschichte konnte mich packen und gleichzeitig haben die Charaktere mein Interesse an ihrem weiteren Schicksal geweckt. Das gilt insbesondere für Yona, deren Leiden aufgrund der Ermordung ihres Vaters nicht nur ausführlich, sondern auch glaubhaft umgesetzt wurden. Es ist gut, dass sich die Serie hierfür die Zeit nimmt und auch sonst nicht gehetzt, aber auch nicht langsam vorgeht. Dadurch bleibt für die Figuren und die Handlung genug Platz sich zu entfalten. Etwas unerwartet waren für mich die überzeichneten Comedy-Szenen, die sich jedoch gut einfügen und für amüsante Auflockerung sorgen. Allgemein hat mir der Genre-Mix, der gut zur Serie passt, gefallen. Dass die Geschichte rund um Yona nicht gänzlich neu ist und bisher mit keinen überraschenden Wendungen aufwarten kann, hat mich nicht gestört, da die Handlung spannend ist und ich unweigerlich Interesse am Schicksal von Yona, Hak und einigen anderen Charakteren entwickelt habe. Zudem versteht es Akatsuki no Yona auf angenehme, lockere Art zu unterhalten.

Kurzfazit: Angenehm erzählte Abenteuer-Geschichte in historischem Fantasy-Setting, die zum Auftakt mit Genre-Mix-Abwechslung sowie guter Charakterdarstellung überzeugt.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Akatsuki no Yona: Prinzessin der Morgendämmerung – Vol. 1!

Details
Titel: Akatsuki no Yona: Prinzessin der Morgendämmerung – Vol. 1
Genre: Abenteuer, Fantasy
Regie: Kazuhiro Yoneda
Studio: Studio Pierrot
Produktionsjahr: 2014
Laufzeit: ca. 145 Minuten
Sprachen: Deutsch (DTS-HD MA 5.1) , Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet, Opening- und Endingsong, Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 07. November 2016
Herstellerseite: Akatsuki no Yona: Prinzessin der Morgendämmerung – Vol. 1 bei KSM Anime

Bilder Copyright Studio Pierrot. / KSM Anime