Rezension: The Rolling Girls – Vol. 3 (Blu-ray)

the-rolling-girls-vol-3-coverEin buntes und abgedrehtes Finale erwartet die vier Protagonistinnen von The Rolling Girls in den vier Episoden von Volume 3.

Auf dem Weg nach Hiroshima machen die vier Freudinnen eine kleine Pause am Strand. Doch die Entspannung kann nicht verhindern, dass sich Nozomi und Ai wieder einmal streiten und immer weiter hochschaukeln. Schließlich verlässt Ai die Gruppe und zieht alleine weiter, während Nozomi mit Yukina und Chiaya weiter nach Hiroshima fährt. Dort herrscht seit längerer Zeit ein Konflikt zwischen den mächtigen Ishidukuri Stones und der ehemaligen Hauptfamilie des Gebietes Nayotake. Ein Friede zwischen den Parteien scheint unwahrscheinlich. Zudem plant die Anführerin der Ishidukuri Stones, Shima Ishidukuri, anscheinend etwas Großes. Gleichzeitig landet Ai bei der ehemaligen Mosa Haru Fujiwara und ihrer Tochter Momo, die genauso wie die anderen Bewohner ihres Dorfes von der amtierenden Mosa Ura Kukino mit hohen Steuern belastet werden. Momo möchte diesen Zustand nicht akzeptieren, doch ihre Mutter verweigert den Kampf. Anscheinend steht Ura Kukino auch noch irgendwie mit der ehemaligen Hauptfamilie von Hiroshima, Nayotake, sowie Shima Ishidukuri in Verbindung.

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Finale Verknüpfung

Nach dem Auftakt von The Rolling Girls in den ersten beiden Episoden konzentrierte sich die Serie verstärkt auf die einzelnen Abenteuer von Nozomi, Ai, Yukina und Chiaya. Immer in Doppelfolgen wurden kurze Geschichte erzählt, die sie auf ihrem Road Trip und aufgrund der Aufträge an die Mosa Matcha Green, die Nozomi vertreten möchte, erlebt haben. Durch Erwähnung der vorherigen Ereignisse entstand dennoch eine Zusammenhängende Geschichte, da auch die Entwicklung der Charaktere ein maßgeblicher Bestandteil der Serie ist. Lediglich mit seltenen, kurzen Blicken auf die Ereignisse in Tokorozawa und somit unter anderem auf Matcha Green alias Masami Utoku, Kuniko Shigyou oder die Präsidentin des Gebietes wurde die Hauptgeschichte erhalten. Hauptsächlich lag die Konzentration hierbei auf der Verfolgung der Protagonistinnen durch Momiyama, der gleichzeitig im Auftrag der Präsidentin die Steine des Mondlichts gesammelt hat.

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Das große Finale in den letzten vier Episoden der Serie lässt nun beide Elemente von The Rolling Girls zusammenlaufen. So erzählen die Folgen acht bis zwölf parallel gleich zwei Geschichten rund um verfeindete Gruppierungen, die zudem zusammenhängen. Dafür wird der Kniff der Trennung der Hauptfiguren verwendet. Auch diese, durch den Streit zwischen Nozomi und Ai verursachte, Auseinanderführung ist wichtig für die weitere Entwicklung der Figuren sowie der Geschichte selbst. Denn unerwarteter Weise stehen die Ereignisse in und um Hiroshima in direkter Verbindung zu den Plänen der Präsidentin von Tokorozawa. Diese Art der Verknüpfung von serientypischer Episoden-Geschichten mit der Haupthandlung ist überaus gut gelungen und führt die Serie gleichzeitig gut zu ihrem melancholisch-fröhlichen Ende, das einen mehr als zufriedenstellenden Abschluss darstellt.

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Skurrile Ernsthaftigkeit

Im Kern bleibt sich The Rolling Girls treu. Wie schon zum Auftakt versprüht die Serie eine lockere, fröhliche Atmosphäre, die durch Skurrilität und die sympathischen Figuren unterhält. Das gilt auch für die neuen Umgebungen, Mobs und wichtigen Figuren. So tritt Shima Ishidukuri als Piratin auf, während die Anhänger und Steuereintreiber von Ura Kukino Teufelsmasken tragen. Natürlich überzeugt auch die Action wieder mit überdrehten und übertriebenen Aktionen. Es wird auch einmal ein riesiger Kampfroboter mit einem Tritt zurückgestoßen. Zugleich unterstützt der abgedrehte Humor weiterhin das Geschehen auf perfekte Weise und sorgt für nötige Akzente, um die zeitweise aufkommende etwas größere Ernsthaftigkeit oder Melancholie der Ereignisse zu unterstützten.

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Wie zu erwarten war greift das Finale neben den Geschichten rund um Hiroshima auch viele Andeutungen bezüglich der Haupthandlung auf. Chiayas Geheimnis, die Hintergründe der Pläne der Präsidentin von Tokorozawa und die Kraft der Mosas sind nur ein Teil davon. Es gelingt hervorragend offene Fragen zu beantworten und selbst Kleinigkeiten zufriedenstellend zu einem Ende zu bringen. Dass dabei viele relevante Figuren, wie beispielsweise Masami Utoku, Kuniko Shigyou, Yukari Otonashi oder die normalen und dunklen Handwerker, wieder größere Auftritte haben ist konsequent und kommt der Geschichte zu Gute. In manchen Fällen sogar der Charakterdarstellung der Protagonistinnen. Allen voran Nozomi, deren deutliche Entwicklung noch klarer wird, als sie erstmals seit ihrer Abreise wieder auf ihre Freundin Masami trifft. Doch auch Ai, Yukina und Chiaya dürfen zeigen auf welche Weise die gemeinsame Reise der vier Mädchen Einfluss auf sie genommen und sie verändert hat.

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Das Final von The Rolling Girls wird trotz der teilweise recht harten Herangehensweisen der verfeindeten Parteien wieder von einer positiven Grundstimmung dominiert und bleibt sich auch in dieser Hinsicht treu. Düster wird die Serie zu keinem Zeitpunkt und selbst die übermächtigen Kämpfe fallen wie gewohnt eher glimpflich aus. Diese Lockerheit gehört zu den größten Stärken von The Rolling Girls und wird dabei vom farbenfrohen Stil unterstützt. Die kunterbunten Umgebungen – die mitunter an prächtige Aquarellgemälde erinnern – und die schön skurrilen Charaktermodelle sorgen zusammen mit den flüssigen Animationen und knalligen Effekten meist für einen wahren Augenschmaus, der dank der 1080p-Bildqualität ausgezeichnet zur Geltung kommt. Unterstützt wird das alles von einer passenden und hervorragenden Musik- und Sounduntermalung sowie der gelungenen deutschen Synchronisation.

Fazit

The Rolling Girls Volume 3 stellt ein mehr als würdiges Finale für den verrückten Road Trip der vier Mädchen dar. Die Geschichte verknüpft gekonnt die bisher meist nur angedeutete Haupthandlung mit dem nun auf vier Episoden, dafür mit zwei Konflikten ausgestatteten, Auftrag der Protagonistinnen. Erneut überzeugt The Rolling Girls dabei mit der locker, fröhlichen Atmosphäre, die hervorragend von den sympathischen und skurrilen Figuren getragen wird. Auch die übertriebene Action ist wie gewohnt mit an Bord, während Nozomi, Ai, Yukina und Chiaya noch einmal für sich genommen Platz zur Entfaltung erhalten und dabei deutlich machen welche Wandlung sie im Verlauf der zwölf Episoden mit gemacht haben. Letztlich kann auch das Ende mit seiner melancholischen Fröhlichkeit überzeugen und sorgt mit einem kleinen Kniff für leichte Nostalgiegefühle. Dank der knalligen Farben des scharfen Blu-ray-Bildes wirken zudem die Umgebungen und Charaktere noch bunter und sorgen für ein richtiges Sehvergnügen. Alles in allem mag The Rolling Girls vielleicht bei der Geschichte und den enthaltenen Elementen nichts neu erfinden, verpackt aber alles so sympathisch und locker-flockig, dass spaßige Unterhaltung garantiert ist.

Kurzfazit: Gewohnt fröhliches, aber auch ernstes Finale, das die Rahmengeschichte aufgreift und mit viel Action, etwas Melancholie und der angenehmen Lockerheit der Serie zu einem schönen Ende führt.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von The Rolling Girls – Vol. 3!

Lesetipp: Rezension von The Rolling Girls – Vol. 2
Lesetipp: Rezension von The Rolling Girls – Vol. 1

Details
Titel: The Rolling Girls – Vol. 3
Genre: Action, Fantasy/Science-Fiction
Regie: Kotomi Deai
Studio: Studio Wit
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 26. August 2016
Herstellerseite: The Rolling Girls – Vol. 3 bei Kazé Anime

Bilder Copyright Studio Wit / Kazé Anime