Rezension: Chaos Dragon – Vol. 2 (Blu-ray)

chaos-dragon-vol-2-coverChaos Dragon Volume 2 führt die Geschichte der Fantasy-Serie nahtlos und mit interessanten Entwicklungen weiter.

Ibuki und seine Kameraden vom Expeditionsteam haben es geschafft einen Kampf um Haiga zu verhindern und sowohl die Armee von Donatia als auch die Truppen aus Kouran befinden sich nun in der Stadt. Damit steht der Weg frei von Kagraba, dem reichen Händler und Herrn von Haiga, mehr über den roten Drachen zu erfahren. Dieser hat seinem alten Freund Kagraba eine Botschaft hinterlassen, die einen Hinweis über eine Hinterlassenschaft des einstigen Schutzpatrons von Nil Kamui liefert. Um herauszufinden, um was es sich dabei handelt, brechen Ibuki, Eiha, Lou, Swallow und die anderen zu jenem Vulkan auf an dessen Hängen das erste Expeditionsteam der Revolutionsarmee von Nil Kamui vom roten Drachen fast vollständig vernichtet wurde. Der Weg birgt allerdings ungeahnte Gefahren und auch am Ziel erwarten Ibuki und seine Kameraden unerwartete Herausforderungen.

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Kampflastig

Chaos Dragon Volume 2 setzt direkt an das Ende des Auftakts der Fantasy-Serie an. Eiha erzählt ihren Kameraden, Kagraba und der Donatia-Generalin Ulrika von ihren Erlebnissen als Mitglied der ersten Expedition der Revolutionsarmee zum roten Drachen. Damals wurden alle ihre Begleiter und Freunde getötet. Auch Kagraba hat neue Informationen, die schließlich dazu führen, dass die kleine Gruppe gemeinsam mit Kagraba sowie einem Truppe aus Donatia unter dem Kommando von Ulrika aufbricht, um beim Vulkan nach Hinweisen auf die Hinterlassenschaft es roten Drachen zu suchen. Dabei gelingt es der Serie durch das Zusammenspiel einiger Charaktere und die leicht anziehende Spannung eine weitaus fesselndere Handlung und Atmosphäre zu erzeugen, als das bei den ersten vier Episoden meist der Fall war.

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Insbesondere die früh zu erahnende Gefahr und die damit kampflastige Ausrichtung der Episoden fünf bis sieben kommt der Serie zu Gute. Statt sich gegen Widersacher aus Kouran oder Donatia wehren zu müssen, sind es die aus Legenden von Nil Kamui bekannten Kaeribito, die in der Nähe des Vulkans aufgetaucht sind und auch Ibuki, Swallow, Eiha, Lou, Kagraba, Meril und ihre restlichen Begleiter angreifen. Die Inszenierung der Action ist durchaus gelungen und profitiert von den teils brachialen Aktionen der kämpfenden Parteien. Zugleich schafft es Chaos Dragon im Gegensatz zum Auftakt ein wenig zu überraschen und den Tod einer Nebenfigur zu bedauern. Man leidet mit Ibuki, obwohl eine wirklich enge Bindung aufgrund der kurzen Zeit die der junge Prinz die sterbende Person kannte nur teilweise nachvollziehbar ist. Gleichzeitig zeigt die Serie später wie wichtig genau diese Gefühle des Protagonisten sind, um die Kraft des roten Drachen zu erwecken und wie tragisch dadurch das Ableben manch einer Figur sein kann.

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Unterschiedliche Ziele

Schon das erste Drittel der Serie machte deutlich, dass die verschiedenen Parteien eigene Ziele verfolgen. Das fängt logischerweise bei den drei Kriegsparteien Kouran, Donatia und der Revolutionsarmee von Nil Kamui an, geht aber bis zur persönlichsten Ebene und charakterspezifischere Machenschaften. Zwar rücken die Anzeichen für Intrigen zeitweise etwas in den Hintergrund und erst Episode acht konzentriert sich wieder stärker auf die politischen Verwicklungen, doch bereits zuvor spielen persönliche Ziele eine wichtige Rolle. Insbesondere Lou bleibt weiterhin zwielichtig und ihre Handlungen zum Teil fragwürdig. Gleichzeitig ist sie weiterhin einer der gelungensten und interessantesten Charaktere. Immerhin gelingt es Chaos Dragon durch Rückblicke in die Vergangenheit von Swallow und eine Konzentration auf seine Beweggründe, dem Ritter des schwarzen Drachen deutlich mehr Tiefe zu verleihen. Damit zieht die Serie bei einem wichtigen Aspekt – den Charakteren – spürbar an und schafft es sowohl mehr Sympathien als auch größeres Interesse für die wichtigsten Haupt- und Nebenfiguren zu entwickeln.

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Doch auch bei der Geschichte gelingt es den Machern Boden gut zu machen. Die Serie plätschert teilweise zwar weiterhin vor sich hin und bleibt weitgehend seicht und bewegt sich im Bereich des Fantasy-Standards, versteht es aber trotzdem gut zu unterhalten. Das liegt zum Einen an den guten Kämpfen, aber auch an der immer stärker anziehenden Geschichte, die durch überraschende Ereignisse an Spannung gewinnt. So ist es das Auftauchen eines neuen, storyrelevanten Charakters, das große Auswirkungen in Episode acht hat und maßgeblichen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Serie haben dürfte. Hier kommen auch Zweifel an Ibuki auf, dessen Handeln nicht immer nachvollziehbar, aber trotzdem nicht unlogisch ist. Dadurch fiebert man unweigerlich mehr mit den Kameraden des Expeditionsteams mit und möchte erfahren, wie es mit ihnen und ihren ganz persönlichen Zielen weitergeht. Das gilt nun nicht mehr nur für Lou und Eiha, die gemeinsam mit Kagraba weiterhin die besten Figuren der Serie darstellen, sondern auch für Ibuki, Swallow, Meril und manchen Nebencharakter. Mit Auswirkungen auf das offene Ende von Volume 2, das einige im Verlauf der bisherigen Serie gestreute Informationen aufgreift und somit auch neue Rückschlüsse auf Ibukis Vertrag mit dem roten Drachen ermöglicht.

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Bei der Umsetzung der Serie halten die verantwortlichen Studios die mit den ersten vier Episoden vorgegebene Qualität. Auch im zweiten Drittel überzeugen die Animationen weitgehend und hinterlassen gerade in den gelungenen Actionszenen einen guten Eindruck. Allerdings fallen die verwendeten CGI-Elemente wieder deutlich auf und passen sich nur bedingt an die Umgebung an. Trotzdem werden die Kämpfe gut unterstützt und überzeugen in ihrer brachialen Art. Durch die stärkere Konzentration auf die Hauptfiguren fällt die beim Auftakt noch schwächelnde deutsche Synchronisation nicht mehr so stark auf. Zwar sind noch immer einige Figuren nicht ganz so gut vertont, aber aufgrund der eher kleinen Auftritte, stört das nicht weiter.

Fazit

Chaos Dragon gelingt es im zweiten Drittel dank mehr Charakterzeichnung, spannende Geschichtsentwicklungen und gut inszenierte Kämpfe die eher seichte Ausrichtung der Serie etwas wett zu machen. Die Erlebnisse von Ibuki und seinen Kameraden schaffen es immer mehr zu fesseln und das Interesse am Schicksal von Nil Kamui sowie den Mitgliedern des Expeditionsteams zu wecken. Dazu gesellen sich die Ziele einiger Figuren und Organisationen, die durch ihr Handeln im Hintergrund zusätzliche Spannung mit sich bringen. Damit nutzt Chaos Dragon vorhandenes Potenzial, schafft es aber nicht aus dem Fantasy-Standard auszubrechen. Dennoch unterhalten die vier Episoden von Volume 2, weshalb die Serie für Genre-Fans durchaus einen genaueren Blick wert ist. Das offene Ende erzeugt zudem Interesse am Finale in Volume 3. Doch hier liegt auch ein Problem, da fragwürdig ist, wie die Geschichte in nur noch vier Episoden zu einem zufriedenstellenden Ende geführt werden soll.

Kurzfazit: Gute Action sowie gelungene Story- und Charakterentwicklung sorgen für Unterhaltung und sorgen dafür, dass Chaos Dragon Volume 2 etwas mehr ist als nur seichte Fantasy-Kost.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Chaos Dragon – Vol. 2!

Lesetipp: Rezension zu Chaos Dragon Vol. 1 (Blu-ray)

Details
Titel: Chaos Dragon – Vol. 2
Genre: Fantasy, Action
Regie: Hideki Tachibana, Masato Matsune
Studio: Silver Link, Connect
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 95 Minuten
Sprachen: Deutsch (DTS-HD MA 5.1) , Japanisch (DTS-HD Master 2.0)
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 19. September 2016
Herstellerseite: Chaos Dragon – Vol. 2 bei KSM Anime

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