Rezension: Dusk Maiden of Amnesia – Vol. 2 (Blu-ray)

dusk-maiden-of-amnesia-vol-2-coverDusk Maiden of Amnesia Volume 2 setzt die Romance-Comedy-Serie rund um ein Geistermädchen mit drei Episoden fort.

Seit Teiichi Niiya an der Seikyo-Schule das Geistermädchen Yuko Kanoe kennengelernt hat und durch sie in die Abteilung für Paranormales gezogen wurde, beschäftigt sich der Schüler mit den Mysterien und Geistergeschichten der Schule. Ebenfalls zu dem inoffiziellen Schulklub, den Yuko gegründet hat, gehören Momoe Okonogi und Kirie Kanoe. Nun steht das Schulfest an und Yuko hat beschlossen, dass die Abteilung für Paranormales ein Geisterhaus auf die Beine stellt. Die vom Schulfest wenig begeisterte Kirie gerät durch Momoe zu einer ganz anderen Art von Aufgabe. Doch auch mit neuen Geistergeschichten wie der, der roten Frau, wird die Abteilung für Paranormales konfrontiert.

Freundschaft und Persönlichkeit

Locker und eher humorvoll beginnt Dusk Maiden of Amnesia Volume 2. Die erste Episode beschäftigt sich mit dem Schulfest der Seikyo-Schule und rückt Kirie in den Mittelpunkt der Geschichte. Da sie die hemmungslosen Flirtereien zwischen Yuko und Teiichi nicht erträgt, flüchtet sie kurzerhand mit Momoe, die Yuko noch immer nicht wahrnehmen kann, aus dem Klubraum der Abteilung für Paranormales. Die beiden Mädchen wollen neues Material für das Geisterhaus suchen. Dabei wird auch direkt eine weitere Geistergeschichte durch die in Schulmysterien allwissende Momoe aufgegriffen. Die Darstellung ist dieses Mal allerdings ebenfalls eher humorvoll gehalten, dennoch ist das Element des Mysteriums gut in den Ablauf der Episoden eingebaut.

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Weit interessanter ist die Entwicklung von Kiries und Momoes Beziehung zueinander. Obwohl beide Schülerinnen Mitglieder der Abteilung für Paranormales sind und auch bisher miteinander interagiert haben, wirkte dennoch immer Teiichi als verbindendes Glied zwischen ihnen. Dass sie alleine in der Schule und auf dem Fest unterwegs sind, führt zu einigen interessanten Szenen zwischen Kirie und Momoe und bringt neben einer aufkeimenden Freundschaft auch Einfluss auf Kiries Persönlichkeit mit sich. Die eher mürrische, sich selbst gerne stärker gebende Schülerin wird von Momoes Freundinnen für eine eher ungewohnte Aufgabe gewonnen. Die anfangs eher peinliche Pflicht, verändert sichtlich Kiries Ansichten und hat letztlich noch weitreichendere Folgen für ihre Charakterentwicklung. Sogar ihre Einstellung gegenüber Yuko wird dadurch beeinflusst. Dass die Chemie zwischen Momoe und Kirie so gut werden könnte, ist etwas unerwartet, aber umso begrüßenswerter. Es bleibt zu hoffen, dass die beiden Schülerinnen auch in zukünftigen Episoden mehr miteinander interagieren dürfen.

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Geistergeschichte mit Folgen

Für die restlichen beiden Episoden der zweiten Volume entfernt sich die Konzentration wieder etwas von Momoe und Kirie, baut sie aber weiterhin in wichtigen Rollen ein. Das Schulfest ist noch nicht vorbei, als auf einmal Gerüchte über die rote Frau die Runde machen. Die Geistergeschichte sorgt unter einigen Schülern für Panik und könnte die Abteilung für Paranormales vor ein schwieriges Problem stellen. Dazu gehört auch eine Schülerin der Seikyo-Schule, das ebenfalls Yuko heißt und scheinbar ein Problem mit dem Geist Yuko hat. Durch die Geistergeschichte der roten Frau wird die Atmosphäre von Dusk Maiden of Amnesia in der zweiten Episode auf Volume zwei deutlich düsterer und teils beklemmend. Das verdankt die gut und spannend erzählte Geschichte auch der Inszenierung, die wieder mit gelungenen Stilmitteln wie sich verkleinernden Bildausschnitten und einer passenden Farbgebung daher kommt.

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Interessanterweise greift Dusk Maiden of Amnesia im Zuge der Ereignisse um die rote Frau heikle Themen auf. So werden wieder einmal Menschenopfer und der Grund für diese aufgegriffen. Können die Schüler überleben, wenn sie ein Opfer darbringen? Und welches Opfer ist das richtige? Zugleich wird mit Mobbing und einer möglichen Reaktion darauf ein reales und ernstes Thema auf sinnvolle Weise eingebaut. Es wirkt zu keiner Zeit aufgesetzt oder zu seicht angeschnitten, nimmt aber zugleich auch niemals die Oberhand an, um den Unterhaltungswert der Episode zu gefährden. Alles in allem ist Episode sechs der Serie eine der bisher vielleicht ernstesten und düstersten von Dusk Maiden of Amnesia. Ein wenig bedauerlich ist, dass das Verhalten einiger Schüler im Zuge ihrer Panik zwar nachvollziehbar, aber in der Umsetzung etwas unlogisch erscheint. Erst gegen Ende der Episode wird deutlich wieso ihr Handeln überhaupt möglich war. Trotzdem bleibt ein leicht bitterer Beigeschmack, wenn man genauer über die Ereignisse und wie sie überhaupt so ablaufen können nachdenkt.

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Verborgene Vergangenheit

Wirkt Volume zwei von Dusk Maiden of Amnesia trotz klarer Verbindungen zu den üblichen Schulmysterien, Yukos Verwicklungen darin und das Schulfest, in den ersten beiden Folgen etwas episodenhaft, wird zum Abschluss noch einmal der eigentliche rote Faden und damit Yukos Amnesie aufgegriffen. Noch immer erinnert sich das Geistermädchen nicht an ihrer Vergangenheit oder daran wie sie gestorben ist, doch das interessiert sie wenig. Gleichzeitig taucht die schattenhafte Gestalt, die Kirie bereits zuvor gesehen hat, wieder auf. Über alle Episoden hinweg wird die Beziehung zwischen Teiichi und Yuko immer deutlicher auf romantische Weise dargestellt und sogar fast direkte Äußerungen in Sachen Liebe sind vorhanden. Einschließlich Eifersucht.

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Aufgelockert wird das Ganze durch Comedy- und Erotik-Elemente. Besonders letztere kommen wie gewohnt im Bezug auf Yuko ins Spiel und bringen Teiichi gelegentlich in peinliche Situationen. Allerdings ändert sich in der Beziehung von Yuko und Teiichi etwas und die Ereignisse rund um ihre Vergangenheit nehmen maßgeblichen Einfluss. Das führt schließlich auch zu dem spannenden, wenn auch durch den Abspann leicht aufgelösten, Cliffhanger von Volume zwei. Am liebsten möchte man sofort Volume drei sehen, um zu erfahren wie es mit Yuko und Teiichi weitergeht.

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Wie bereits erwähnt, kann Dusk Maiden of Amnesia auch bei den drei Episoden von Volume zwei in Sachen Inszenierung absolut überzeugen. Der richtige Einsatz passender Stilmittel ist Silver Link erneut gelungen und besonders in den Episoden sechs und sieben kommt zeitweise eine beklemmende, düstere Atmosphäre auf, wodurch die Grusel-Horror-Elemente eine etwas größere Rolle spielen. Untermalt sind die in satten, auf Blu-ray in 1080p gut zur Geltung kommenden, Szenen mit stets passender Musik. Die Sprecher leisten weiterhin gute Arbeit. Als Bonus liegt ein Booklet mit Zusatzinformationen zur Serie bei.

Fazit

Besonders durch die teilweise Unterschiedlichkeit der Episoden kann Dusk Maiden of Amnesia Volume zwei neben den liebenswürdigen Charakteren überzeugen. Obwohl Yukos Geschichte erst mit der abschließenden siebten Folge wieder aufgegriffen wird, wissen die vorherigen Ereignisse rund um das Schulfest zu überzeugen. Es ist schön noch etwas mehr von Kirie und Momoe zu sehen und zu erleben wie gut die beiden Schülerinnen miteinander harmonieren. So ist die Entwicklung ihrer Freundschaft und Kiries allgemeiner Werdegang einer der wichtigsten Punkte in den drei Episoden auf Volume zwei. Etwas mehr Tragweite für die Haupthandlung haben natürlich die Ereignisse rund um Yuko, die in einem interessanten Cliffhanger enden. Etwas bedauerlich ist, dass der abschließende Schockmoment im perfekt angepassten Abspann und durch die abschließenden Szenen danach etwas relativiert wird. Dennoch bleibt genug Spannung erhalten, um den Wunsch nach der Fortsetzung zu wecken.

Kurzfazit: Gelungener Comedy-Romance-Grusel-Mix, der durch Charakter- und Storyentwicklung überzeugt und mit liebenswerten Charakteren daher kommt.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Dusk Maiden of Amnesia – Vol. 2!

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Details
Titel:  Dusk Maiden of Amnesia – Vol. 2
Genre: Mystery, Romance
Regie: Shin Ōnuma
Studio: Silver Link
Produktionsjahr: 2012
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 26. Februar 2016
Herstellerseite: Dusk Maiden of Amnesia – Vol. 2 bei Kazé Anime

Bilder Copyright Silver Link / Kazé Anime

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