Rezension: Lobo Collection – Band 1 (Comic)

lobo-collection-band-1-coverLobo ist zurück! Panini spendiert dem brutalsten und ungehobelsten Kopfgeldjäger des DC-Universums eine Sammelbandreihe mit den Abenteuern der 90er-Jahre-Hefte.

Verfräggte Kopfgeldjagd

Auch wenn Lobo bereits 1983 in einer The-Omega-Men-Geschichte seinen ersten Auftritt hatte, erhielt er erst Anfang der 90er eine eigene Comic-Reihe. Damals avancierte der harte und rücksichtslose Weltraum-Kopfgeldjäger schnell zu einer Kultfigur. In der Lobo Collection veröffentlicht Panini nun die damalige Heft-Reihe gesammelt erneut auf deutsch. Der erste Band beinhaltet dabei die US-Hefte eins bis sechs. Dabei gibt es zum Auftakt direkt eine größere Storyline, die sich über vier Ausgaben zieht und damit komplett im ersten Sammelband enthalten ist. In „Die Quigly-Affäre“ jagt Lobo gemeinsam mit seinem Kumpel Jonas Glim den Mafia-Buchhalter Quigly, der scheinbar von Mort Fatale und seiner Bande, den Toten Hosen, entführt wurde. Dafür begeben sich die beiden Kopfgeldjäger nach Dagma City auf dem Planeten Vurkan, eine Welt die komplett von Gangstern kontrolliert wird. In den beiden weiteren im Sammelband enthaltenen Geschichten gelangt Lobo während einer Kopfgeldjagd auf den braven Planeten Harmonie und trifft dort auf den Vorzeigesuperhelden Gold Star, während er sich im Abschluss als Space-Truck-Pilot tarnt, um einen Auftrag zu erfüllen.

Lobo weiß noch genauso zu unterhalten wie damals in den 90er-Jahren. Der ungehobelte, brutale, rücksichtslose und politisch unkorrekte Kopfgeldjäger ist ein Antiheld durch und durch und nimmt weder ein Blatt vor den Mund, noch hält er sich in irgendeiner Weise zurück. Dazu kommt, dass er sich nur allzu gerne prügelt und überaus gewalttätig ist. Demnach spritzet auf Lobos Kopfgeldjagden auch Literweise Blut, Körperteile fliegen, einiges explodiert und Tote sind ebenfalls typisch. Allerdings zeigen viele Figuren in den ersten Geschichte, dass sie wesentlich Widerstandsfähiger sind, als man von normale Lebewesen – oder auch Untoten – annehmen würde. Während Lobo über Superheilfähigkeiten verfügt und auch im Weltall atmen kann, stecken seine Widersacher so einiges ein, ohne dabei zu sterben. Hundert Prozent ernst nehmen sich die Geschichten um Lobo nie, ohne allerdings ins Lächerliche abzudriften.

Gewalttätig

Kritisieren mag man, dass Lobo fast schon unbesiegbar wirkt, da er, egal was er einsteckt, wieder aufsteht und kaum eine Verletzung davon trägt. Auch die plakative Gewalt ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Allerdings dominierten in den 90er Jahren zeitweise düstere Antihelden mit riesigen Knarren den US-Action-Comicmarkt und darin dürfte auch Lobos Erfolg begründet sein. Allgemein wurde er erst richtig erfolgreich nachdem Alan Grant und Simon Bisley ihn als rauchenden, Bier trinkenden, rüpelhaften Alien-Kopfgeldjäger 1990 neu erfanden. Doch auch heute funktioniert diese Kombination noch. Lobo macht mit seiner Art einfach Spaß und weiß zu unterhalten, auch wenn keine hochtrabende oder tiefgründige Geschichte erwartet werden darf. Letztlich ist Lobo dann doch nur einfache, brutale Comic-Action-Unterhaltung.

Die Zeichnungen von Val Semeiks sind recht typisch. Große, muskelbepackte Kerle, schlanke Frauen mit deutlicher Oberweite. Riesige Knarren, teils abgefahrene Charakterdesigns.Eben das was auch heute noch häufig in US-Superhelden-Comics geboten wird und damals normal war. Doch die Bilder wissen zu gefallen. Die Kampfszenen sind gut umgesetzt und wirken schön knallig und heftig. Zugleich vermitteln die Hintergründe und Umgebungen ein schönes Weltraum-Setting.

Fazit

In den 90ern war Lobo Kult und ein Sammelband mit der ersten Solo-Heft-Reihe des Präsi war schon lange überfällig. Obwohl die im ersten Sammelband enthaltenen Geschichten bereits über 20 Jahre alt sind, haben sie nichts von ihrer Qualität verloren und wissen noch immer zu unterhalten. Natürlich muss man ein Faible für Antihelden-Geschichten haben und mit einem saufenden, rauchenden, ungehobelten Protagonisten klar kommen. Doch mich hat Lobo Collection Band 1 beim Lesen wieder sehr gut unterhalten.

Kurzfazit: Guter Auftakt der Sammelband-Reihe rund um den besten Antihelden von DC.

Vielen Dank an Panini Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Lobo Collection – Band 1!

Details
Titel: Lobo Collection – Band 1
Genre: Action, Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Alan Grant
Zeichner: Val Semeiks
Seiten: 164
Preis: 16,99 €
ISBN: 978-3-95798-496-8
Verlagsseite: Lobo Collection – Band 1 bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 18. August 2015

Bilder Copyright Panini

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