Rezension: Corpse Party – Another Child – Band 2 (Manga)

corpse-party-another-child-band-2-coverDie auf drei Bände ausgelegte Geschichte Corpse Party – Another Child rund um Tamaki, Yuhma, Erina und ihre Klassenkameraden geht in die zweite Runde.

Noch nicht sicher, was mit ihnen passiert ist, irrt Tamaki gemeinsam mit ihren Klassenkameraden Shinichi Yanagihara und Miyako Hayakawa auf der Suche nach Yuhma und den anderen Vermissten durch die Gänge und Räume der Tenjin-Grundschule. Schon bald müssen sie sich nicht nur mit den Gefahren des verfallenen Gebäudes, sondern auch mit todbringenden Geistern auseinandersetzen. Gleichzeitig versucht Yuhma zusammen mit Erina Yuzuki und Mayu Okita einen Ausgang zu finden. Dabei machen sie eine erschreckende Entdeckung. Das Leben der gefangenen Schüler ist in Gefahr und weitere Todesfälle scheinen unausweichlich. Mögliche Hilfe könnte von der mysteriösen Naho Saenoki kommen. Doch auch der Geist der Tamaki verfolgt, taucht wieder auf.

Überlebenskampf

Der Überlebenskampf von Tamaki, Yuhma und den anderen Schülern der Satsukiyama-Bildungsanstalt geht weiter. Nach den schrecklichen Ereignissen und Erlebnissen des ersten Bandes, versuchen Tamaki, Shinichi und Miyako irgendwie Yuhma und die anderen aus ihrer Schule zu finden, ohne wirklich zu ahnen, welche Gefahren in der Tenjin-Grundschule lauern. Corpse Party – Another Child gelingt es wie schon dem Vorgänger und der direkten Umsetzung der Spielevorlage Corpse Party – Blood Covered eine dichte, spannende Atmosphäre zu erschaffen, die von der ersten bis zur letzten Seite an den Manga fesselt. Dabei stört auch nicht die erneut recht zügige Erzählweise. Eher im Gegenteil. Die Geschichte kommt zügig zum Punkt und hält sich nicht mit unnötigen Längen oder langatmigen Erklärungen auf.

Trotzdem gelingt es alle relevanten Details und erste Informationen über die Tenjin-Grundschule sowie die Gründe für die Gefangenschaft der Schüler einzubinden. Das liegt zu einem großen Teil am Gastauftritt von Naho Saenoki, die bereits in der Geschichte der Vorlage eine wichtige Rolle eingenommen hat und ganz ihrer Figur entsprechend die Protagonisten mit vagen Informationen versorgt. Hierbei zeigt sich, dass Corpse Party – Another Child auch in Sachen Charakterzeichnung und -entwicklung keine Abstriche in Kauf nehmen muss. Zwar sind nicht alle Figuren tiefgründig ausgearbeitet, aber sie erfüllen ihren Zweck und weisen genug Persönlichkeit auf, um Interesse an ihrem Schicksal zu erwecken. Besonders dadurch funktionieren die überraschenden Wendungen und unerwarteten Todesfälle um so besser.

Unerwartetes Verständnis

Gleichzeitig werden gerade Tamaki und Erina genauer vorgestellt. Kurze Rückblicke in die Vergangenheit offenbaren bei zweiterer, dass sie weit aus mehr ist als eine einfache Mobberin, die ihre Nebenbuhlerin fertig macht. Um so mehr leidet man im Verlauf der Geschichte mit ihr und bringt Verständnis für ihr Verhalten auf. Das war nach dem ersten Band noch undenkbar. Doch auch Mayu Okita, Miyako Hayakawa und die anderen treten stärker in den Vordergrund, während mit Mayuri Yoshimura ein interessanter und noch schwer einschätzbarer neuer Charakter eingeführt wird.

Allerdings leistet sich Corpse Party – Another Child im zweiten Band auch kleiner Schwächen. So entsteht durch die eingebauten Gastauftritte von Naho oder den drei Kindergeistern ein leicht widersprüchlicher Eindruck, wenn man die bisherigen Bände der Hauptreiche Blood Covered kennt. Nicht alle Elemente der beiden Geschichten scheinen miteinander zu harmonieren. Wirklich schwerwiegend fällt das nicht ins Gewicht, trotzdem kann beim Lesen ein leichtes Unverständnis auftreten. Es bleibt abzuwarten, ob der abschließende dritte Band für mehr Klarheit sorgen kann und gleichzeitig das spannende offene Ende sowie die Geschichte zu einem gelungenen Abschluss führt.

Fazit

Obwohl ich die Vorlage bisher nicht gespielt habe, hat mich Corpse Party mit beiden Manga-Reihen längst für sich gewonnen. So ist es wenig verwunderlich, dass mich auch der zweite Band von Corpse Party – Another Child mit der packenden Grusel-Atmosphäre sowie der zügigen Erzählweise ausgezeichnet unterhalten hat. Die kleineren Schwächen bei einigen Charakteren sowie der Eindruck von nicht ganz zusammenpassender Elemente zwischen Another Child und Blood Covered fallen dabei kaum auf und trüben den guten Gesamteindruck zu keiner Zeit. Es ist einfach spannend Tamaki, Yuhma und die anderen durch die Tenjin-Grundschule zu begleiten und die beiden unterschiedlichen Handlungsstränge zu verfolgen. Zugleich ist es dem Manga gelungen mich mit unerwarteten Wendungen und Todesfällen zu überraschen, während durch Naho eine deutlichere Verbindung zur Hauptreihe eingebaut wird. Aufgrund des offenen Endes, kann der finale dritte Band gar nicht schnell genug erscheinen.

Kurzfazit: Spannende Fortsetzung, die mit packender Grusel-Atmosphäre, gelungener Charakterdarstellung und überraschenden Wendungen überzeugt.

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Details
Titel: Corpse Party – Another Child – Band 2
Genre: Horror, Mystery
Verlag: Egmont Manga
Story: Makoto Kedouin (TeamGrisGris)
Zeichnungen: Shunsuke Ogata
Seiten: 194
Preis: 7,50 €
ISBN: 978-3-7704-8990-9
Verlagsseite: Corpse Party – Another Child – Band 2 bei Egmont Manga
Erscheinungsdatum: 06. Oktober 2016

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