Rezension: Star Wars: Leia, Prinzessin von Alderaan – Band 1 (Manga)

Star Wars: Leia, Prinzessin von Alderaan Band 1 erzählt der Romanvorlage von Claudia Gray folgend von den Jugendjahren der Titelfigur.

Als Prinzessin Leia von Alderaan sechzehn Jahre alt wird, muss sie sich drei Prüfungen stellen, um als würdige Thronerbin akzeptiert zu werden. Deshalb möchte sie den Gipfel des Wahrzeichnes von Alderaan erklimmen, auf armen Planeten humanitäre Hilfe leisten und sich in der Nachwuchslegislatur im imperialen Senat beweisen. Damit hofft die junge Prinzessin allerdings auch, endlich wieder die Aufmerksamkeit ihrer seit einiger Zeit distanzierten Eltern zu wecken. Aber Leia ahnt noch nicht, welche Herausforderungen sie bei ihren Prüfungen bestehen muss und dass nicht alles so eindeutig ist, wie sie es sich vorstellt.

Jugendjahre einer Prinzessin

Bereits 2017 erschien bei Panini Claudia Grays Roman Star Wars: Leia, Prinzessin von Alderaan. Wie schon Star Wars: Verlorene Welten, erhält auch dieser eine Manga-Adaption, die in Japan aktuell einen Band umfasst. Die Geschichte der gleichnamigen Umsetzung folgt der jungen Prinzessin Leia, noch einige Jahre bevor sie als imperiale Gefangene auf dem Todesstern Luke Skywalker, Han Solo, Chewbacca und die Droiden C-3PO und R2-D2 trifft. Kleinere Einblicke in die Kindheit von Leia zeigen deutlich, welch herzliche Beziehung sie zu ihren Eltern, dem Herrscherpaar von Alderaan, hatte. Genauso schnell wird bei der Zeremonie zu ihrem sechzehnten Geburtstag klar, wie distanziert Königin Breha und Senator Bail Organa mittlerweile ihrer Tochter gegenüber sind. Umso nachvollziehbarer ist, dass Leia alles versucht, um wieder ihre Aufmerksamkeit zu wecken. Dabei erwarten die junge Prinzessin einige prägende Erlebnisse, die gerade mit dem Wissen, zu wem sie später wird, noch eindrucksvoller und verständlicher sind.

Leia ist noch nicht die starke, erfahrene Anführerin, die sie später in den Filmen sein wird. Stattdessen erleben wir im ersten Manga-Band eine zwar intelligente und durch ihre Arbeit mit ihren Eltern auch vorbereitete, aber trotzdem unerfahrene junge Prinzessin und Jugendliche. So mutig, einfallsreich und schlagfertig sie sein mag, so unsicher und unüberlegt können ihre Handlungen sein. Bereits bei ihrer ersten humanitären Mission wird zudem deutlich, dass sie nur eine schwache Vorstellung von den Schrecken hat, die auf manchen Planeten herrschen. Wie groß die Armut mancher Welten ist, wie dringend sie jegliche Nahrung benötigen und wie wenig letztlich im Angesicht des mächtigen Imperiums getan werden kann, hat eine einschüchternde Wirkung, die eindrucksvoll zeigt, wie tiefgründig und nachdenklich Leia, Prinzessin von Alderaan Band 1 sein kann. Gleichzeitig schafft es der Auftaktband aber auch, abenteuerliche, amüsante und politische Themen anzusprechen und trotz der zahlreichen Szenen- und Themenwechsel nicht gehetzt oder zerstückelt zu sein. Im Gegenteil, die Geschichte wirkt wie aus einem Guss und jedes kleine Rädchen scheint wunderbar in das andere zu greifen. Dadurch ergibt sich ein unglaublich packender Lesefluss, der zugleich kurzweilige und spannende Star-Wars-Manga-Unterhaltung garantiert.

Neben der hervorragend geschriebenen Leia, ist das auch den nicht weniger gelungenen Nebenfiguren sowie den interessanten Abschnitten aus dem Leben der Protagonistin zu verdanken. Zugleich versteht es die Geschichte, zahlreiche Verweise auf das große Star-Wars-Universum einzubauen und somit nicht nur bekannte Charaktere gelungen zu verwenden, sondern auch neue Verbindungen und ein Verständnis für so manche Beziehung zu schaffen. Verpackt ist das alles in detailreiche, stimmungsvolle Zeichnungen, die zwar bei den Charakteren eindeutig nach Manga aussehen, aber auch einen erkennbaren westlichen Einfluss haben. Das sorgt für ein absolut atmosphärisches Gesamtbild, das von der ersten Seite an bis zum neugierig stimmenden Cliffhanger nicht mehr loslässt. Hoffentlich dauert es nicht zu lange, bis der für September in Japan angekündigte zweite Band auch auf deutsch erscheint.

Fazit

Da ich die Romanvorlage bisher nicht gelesen habe, war meine Vorfreude auf Star Wars: Leia, Prinzessin von Alderaan Band 1 groß. Die Geschichte hat früh mein Interesse geweckt und schon die Manga-Adaption von Star Wars: Verlorene Welten hat mich überzeugen können. Nicht anders ist es mit dem Auftakt der Reihe über Leias Jugendjahre. Es ist überaus spannend mitzuerleben, was die gerade erst sechzehnjährige Prinzessin von Alderaan erlebt, welche Ereignisse sie prägen und zu der Person machen, die aus den Filmen bekannt ist. Gleichzeitig gelingt es, eine interessante und abwechslungsreiche Geschichte mit hervorragend geschriebenen Charakteren zu erzählen. Damit ist Star Wars: Leia, Prinzessin von Alderaan Band 1 eine klare Empfehlung für alle Star-Wars-Fans, die mehr über Leias Vergangenheit erfahren wollen. Selbst wer bereits die Vorlage gelesen hat, erhält mit den detailreichen, stimmungsvollen Zeichnungen einen lohnenswerten Anreiz, die Geschichte in anderer Form noch einmal zu erleben.

Kurzfazit: Atmosphärischer Star-Wars-Manga der mit einer spannenden, abwechslungsreichen Geschichte, gelungenen Charakteren und detailreichen, stimmungsvollen Zeichnungen einen wunderbaren Lesefluss entwickelt.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Leia, Prinzessin von Alderaan – Band 1!

Details
Titel: Star Wars: Leia, Prinzessin von Alderaan – Band 1
Originaltitel: Star Wars: Leia – Ōjo no Shiren
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini Manga
Mangaka: Haruichi
Original-Story: Claudia Gray
Seiten: 188
Preis: 8,99 €
ISBN: 978-3-7416-2423-0
Verlagsseite: Star Wars: Leia, Prinzessin von Alderaan – Band 1 bei Panini Manga
Erscheinungsdatum: 27. Juli 2021

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