Rezension: Death’s Door (Xbox Series X)

Als Krähe sammeln wir im Action-Adventure Death’s Door von Entwicklerstudio Acid Nerve und Publisher Devolver Digital Seelen und bekämpfen mächtige Gegner.

Death’s Door von Titan-Souls-Entwicklerstudio Acid Nerve wandelt auf den Pfaden der klassischen The-Legend-of-Zelda-Spiele und reichert das Action-Adventure-Gameplay mit einer faszinierenden Welt und einer fesselnden Geschichte an. In Death’s Door verkörpern wir eine kleine Krähe, die ein unerfahrener Schnitter ist. Kaum im Hort der Seelen angekommen, erhalten wir den Auftrag, eine Riesenseele zu ernten. Dafür begeben wir uns, durch eine in der schwarz-grau-weiß gehaltenen Ausgangswelt platzierte Tür, in eines der zahlreichen, abwechslungsreichen Gebiete. Bevor wir richtig loslegen, werden uns jedoch die wichtigsten Grundlagen des Gameplays beigebracht. Anschließend treten wir gegen einen ersten, für diese frühe Phase des Spiels durchaus herausfordernden, Bossgegner, der unser Auftragsziel darstellt, an. Natürlich läuft nicht alles glatt, die Riesenseele wird uns gestohlen und letztlich müssen wir einer alten Krähe dabei helfen, weitere Riesenseelen zu sammeln, um die Tür des Todes öffnen zu können.

Faszinierende Todeswelten

Schon früh schafft es die Geschichte, uns zu fesseln und uns zum stetigen Weiterspielen zu motivieren. Wir wollen einfach wissen, was sich hinter der Tür des Todes befindet und welche Bossgegner wir für die Riesenseelen bekämpfen müssen. Das zusätzlich immer wieder neue Storyhappen eingestreut werden und uns nicht nur ein besseres Verständnis für die Welt, sondern auch die Mysterien rund um die Krähen-Schnitter, deren Boss, den Lord der Türen sowie Leben und Tod selbst geben. Manchmal mag Death’s Door auf leicht krytpische Erzählweisen setzen, wirklich präsent ist das aber kaum, da die Handlung selbst stets mit Dialogen und kleinen Zwischensequenzen in Spielgrafik voran getrieben wird. Lassen wir uns aber auf die Hinweise in der Welt ein, sammeln unterschiedliche Gegenstände, lesen Dokumente oder betrachten die Umgebungen genau, können wir noch so manch anderes Geheimnis entdecken. Es ist gerade diese Mischung aus spannender Geschichte und lebendiger Welt, die dafür sorgen, dass Death’s Door so faszinierend ist.

Zusätzlich lässt uns das motivierende Gameplay schon nach kurzer Zeit nicht mehr los. Die actionreichen, an die frühen The-Legend-of-Zelda-Spiele erinnernden Kämpfe aus der leicht versetzten Draufsicht, wecken sogar nostalgische Gefühle bei uns. Immer wieder finden wir Gemeinsamkeiten mit den großen Namen des Genres, ohne dass Death’s Door einfach nur kopiert oder keine eigene Seele hätte. Dafür sind das Kampfsystem, das neben dem Einsatz unserer Hauptwaffe auch noch vier Fähigkeiten wie Bogen oder Bomben umfasst, sowie das hervorragende Leveldesign zu eigenständig. Bei Death’s Door zeigt sich ein ausgezeichnetes Händchen für abwechslungsreich und interessant gestaltete Umgebungen. Zahlreiche versteckte Wege und Abkürzungen laden dazu ein, die Gebiete genau zu erkunden. Haben wir später neue Fähigkeiten wie den Bogen entdeckt, lohnt es sich, in bereits abgeschlossene Abschnitte zurückzukehren, um dort zuvor nicht zugängliche Bereiche zu betreten und noch mehr entdecken zu können. Gemeinsam mit dem packenden Grund-Gameplay, dem hervorragenden Spieltempo, dem stetigen Fortschritt samt Belohnungen und dem herausfordernden, aber nie unfairen Schwierigkeitsgrad, entwickelt sich ein wunderbarer Spiefluss, der Genre-Fans kaum mehr loslassen wird.

Angereichert wird das von kleinen Rollenspiel-Elementen, die jedoch zu simpel sind, um einen wirklichen Mehrwert zu liefern. Mit ausreichend gesammelten Seelen dürfen wir unsere Krähe lediglich in vier unterschiedlichen Attributen verbessern und so unsere Kampffähigkeiten steigern. Als kleiner Bonus ist das aber vollkommen in Ordnung, da der Fokus von Death’s Door eindeutig in anderen Bereichen liegt. Dem Spielspaß schadet das genauso wenig wie die manchmal kaum vermeidbaren Tode, die besonders bei den hervorragend designten Bossen, die wir noch nicht durchschaut haben, auftreten. Ansonsten überzeugt Death’s Door mit einer wunderschönen, fantasievollen Optik, die der Spielwelt, dank zahlreicher Detail, viel Leben einhaucht und auch dank der stimmungsvollen Musik eine fast schon märchenhafte, melancholische Atmosphäre verleiht. Da verzeihen wir das Fehlen einer Synchronisation, selbst eine Fantasiesprache fehlt, gerne. Auch, weil die deutschen Texte weitgehend gut geschrieben sind und den skurrilen Charakteren glaubhaft Leben einhauchen. Damit wird Death’s Door wunderbar abgerundet und trumpft nicht nur im Action-Adventure-Genre auf, sondern zeigt auch das Potenzial eines Spiel-des-Jahres-Kandidaten.

Fazit

Death’s Door hat mich mit der fantasievollen, wunderschönen Grafik in den Bann gezogen. Kaum habe ich als kleine Krähe erstmals die in schwarz-weiß-grau gehaltene Halle der Seelen betreten, hatte mich das Spiel für sich gewonnen. Dass sich Entwicklerstudio Acid Nerve auch noch an der The-Legend-of-Zelda-Reihe orientiert hat, sorgt dafür, dass Death’s Door für mich ein noch interessanterer Titel ist. Schon nach kurzer Zeit hat das Action-Adventure nostalgische Gefühle bei mir geweckt und mich gleichzeitig mit der lebhaften, detailverliebten Spielwelt, den märchenhaften Wesen und Kreatueren, der melancholischen, aber auch humorvollen Geschichte und dem exzellenten Gameplay gefesselt. Obwohl mich mancher Boss an den Rand der Verzweiflung getrieben hat, war ich immer motiviert weiterzuspielen. Alleine schon, weil ich wissen wollte, wie die Geschichte endet. Doch auch die vielen Geheimnisse haben mich stets dazu gebracht, bekannte Gebiete erneut zu erkunden, um weitere versteckte Objekte, Schreine und dergleichen zu finden. Genre-Fans sollten sich Death’s Door auf keinen Fall entgehen lassen.

Kurzfazit: Fantasievolles Action-Adventure das mit einer detailreichen Spielwelt, eigenwilligen Figuren, motivierendem Gameplay und einer spannenden Geschichte fasziniert.

Vielen Dank an Devolver Digital für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Death’s Door!