Rezension: Nie wieder Minirock! – Band 2 (Manga)

In Nie wieder Minirock! Band 2 stellt sich Nina ihrem gewählten Leben, doch nicht nur sie scheint das Ziel eines Stalkers zu sein.

Ausgerechnet Hikaru soll der Täter sein, der Nina beim Meet & Greet-Fan-Treffen angegriffen hat. Das ehemalige Idol kann es nicht glauben und flüchtet zusammen mit Hikaru. Allerdings ist die Sorge bei ihren ehemaligen Kolleginnen von Pure Club groß und auch der Manager lässt nicht locker. Als sich eine Möglichkeit zum Beweis von Hikarus Unschuld zeigt, weckt das Hoffnung in Nina. Sie beschließt, ihr Leben nicht von einem unbekannten Stalker bestimmen zu lassen. Derweil gerät auch Ninas und Hikarus Klassenkameradin Miku, die aufgrund ihres süßen Aussehens bei den Jungs überaus beliebt ist, ins Visier eines Stalkers.

Beklemmende Wendungen

Bevor Nie wieder Minirock! Band 2 an das offene Ende des Vorgängers anknüpft, wird ein kurzer Rückblick in Ninas Kindheit gezeigt. Dieser kleine Moment zieht sich durch das ganze erste Kapitel und verleiht der Protagonistin erneut etwas mehr Profil und Tiefe. Es wird deutlich, dass sie nie ihre wahren Gefühle offenbart hat. Selbst als Kind hat sie sich zurückgehalten und wie die von ihr verehrten Idols gelächelt, statt ihre wahren Gedanken auszusprechen. Das zeigt wunderbar, wie in sich gekehrt Nina ist und vermittelt noch glaubhafter, weshalb sie seit dem Angriff ein völlig anderer Mensch ist. Schließlich wurde ihr tiefer Glaube an ihre Wirkung als Idol verraten. Zugleich wird natürlich auf den Verdacht, Hikaru könne der Täter sein, eingegangen. Was am Ende des ersten Bandes noch als Möglichkeit aufgebaut wurde, verliert relativ schnell an Wirkung. Es wäre zu simpel und würde nicht zum Aufbau der Geschichte passen, wenn Hikaru wirklich für den Angriff verantwortlich ist.

Doch obwohl sich das relativ bald im zweiten Manga abzeichnet, ist dieser Moment des Verdachts überaus wichtig für die weitere Entwicklung der Handlung sowie die Beziehung von Nina und Hikaru. Beides nimmt eine große Hürde, ohne dass diese komplett verschwindet. Zudem vollzieht die Protagonistin eine kleine, aber überaus wichtige Wandlung, die direkt mit ihrem weiteren Leben und Dasein an der Schule zu tun hat. Dass anschließend sowohl die Beziehung von Nina zu Hikaru als auch weitere Vorkommnisse rund um einen Stalker thematisiert werden, ist nur nachvollziehbar. Allerdings rückt immer mehr Miku, die süße und bei den Jungs beliebte Klassenkameradin von Nina in den Mittelpunkt der Geschichte. Das ist durchaus sinnvoll, um neben den beiden Hauptfiguren auch Nebencharakteren mehr Profil zu verleihen.

Miku nimmt hier sogar eine der vielleicht wichtigsten Rollen ein. Schließlich ist sie eine Art Rivalin von Nina und zugleich teilt sie das Schicksal des ehemaligen Idols. Als überaus süßes Mädchen dargestellt, spielt sie selbst unangenehme Situation herunter. Letztlich kommt es sogar zu einem Ereignis, das maßgeblichen Einfluss auf einige Charaktere hat und zugleich für eine überaus beklemmende Stimmung sorgt. Und das sogar ohne allzu direkt darauf einzugehen. Hier zeigt Mangaka Aoi Makino ein Händchen für offensichtlich und doch subtile Erzählweisen. Das alles führt schließlich wieder zu einem durchaus gelungenen Cliffhanger. Es sind jedoch die Entwicklung der Geschichte und Charaktere im Laufe des Mangas, die weitaus stärker den Wunsch zum Weiterlesen wecken. Wann es jedoch weitergeht, ist aktuell unklar. Nie wieder Minirock! pausiert derzeit in Japan, weil Mangaka Aoi Makino die Arbeiten an dem Manga krankheitsbedingt aussetzen muss. An dieser Stelle wünschen wir ihr ein möglichst baldige und vollständige Genesung.

Fazit

Nie wieder Minirock! Band 2 hat mich wieder mit der beklemmenden Drama-Geschichte gefesselt. Mangaka Aoi Makino gelingt es erneut eine Romantik-Geschichte mit ernsten Themen wie Stalking anzusprechen. Zugleich werden die Charaktere glaubhaft und nahbar ausgebaut und zeigen einige wichtige Entwicklungen, die jedoch nicht immer positiv sind. Tatsächlich kommt es sogar zu einer sehr beklemmenden Situation, die mich hart getroffen hat. Alleine diese Wendung trägt viel zum Manga bei und sorgt dafür, dass es mir schwer fällt, den Band wieder aus der Hand zu legen, weil ich einfach wissen will, wie es Nina, Hikaru, Miku und den anderen weiter ergeht. Dazu trägt natürlich auch der Cliffhanger bei. Dieser ist allerdings weit weniger schockierend als im Vorgänger und weckt meinen Wunsch weiterzulesen auch nicht so sehr, wie die Entwicklungen innerhalb des zweiten Bandes. Wer bereits etwas mit dem Vorgänger anfangen konnte, dürfte auch wieder von Nie wieder Minirock! Band 2 gefesselt sein, sollte sich aber auf harte, beklemmende Ereignisse einstellen. Außerdem sollte bedacht werden, dass die Reihe in Japan aus gesundheitlichen Gründen pausiert und offen ist, wann der nächste Band erscheint.

Kurzfazit: Beklemmende Drama-Fortsetzung, die mit fesselnden Wendungen sowie gelungener Charakterentwicklung überzeugt.

Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Nie wieder Minirock! – Band 2!

Details
Titel: Nie wieder Minirock! – Band 2
Originaltitel: Sayonara Mini Skirt
Genre: Drama
Verlag: altraverse
Mangaka: Aoi Makino
Seiten: 176
Preis: 7,00 €
ISBN:  978-3-96358-484-8
Verlagsseite: Nie wieder Minirock! – Band 2 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 12. Februar 2021

© Aoi Makino / Shueisha Inc. / altraverse

Lesetipp: Rezension: Nie wieder Minirock! – Band 1 (Manga)