Rezension: Lonely Castle in the Mirror – Band 4 (Manga)

Während sich das Ende ihrer Zeit im Schloss nähert, rätseln Kokoro und die anderen in Lonely Castle in the Mirror Band 4, weshalb sie sich in der realen Welt nicht treffen können.

Der Versuch, sich gemeinsam zu unterstützen und am selben Tag in die Schule zurückzukehren, ist misslungen. Obwohl sie alle den Mut aufgebracht haben und anwesend waren, konnten sich Kokoro, Aki, Subaru, Masamune, Fuka und Ureshino nicht treffen. Tatsächlich sollen die anderen nicht einmal an der Yukishina-Mittelschule Nr. 5 sein. Nach längerer Abwesenheit kehrt auch Masamune ins Schloss zurück und hat eine Theorie aufgestellt, weshalb sie sich nicht in der realen Welt begegnen können. Außerdem rückt der letzte Tag im Schloss immer näher und damit wächst auch der Druck auf die sieben Freunde. Rion scheint zu vermuten, wo sich der Schlüssel, der den Wunschraum öffnet, befindet, leugnet das aber. Derweil scheinen sich für einige der kleinen Gruppe neue Perspektiven abzuzeichnen. Aber dann geschieht etwas, das ihre gemeinsame Zeit plötzlich verändert.

Belastete Entscheidungen

Lonely Castle in the Mirror Band 4 greift das Ende des Vorgängers auf. Masamune ist zurück im Schloss und präsentiert den anderen seine Theorie, weshalb sie sich am 10. Januar in der Schule nicht treffen konnten. Hier spielt die Fantasy-Drama-Geschichte bewusst mit den Möglichkeiten, die sich im Laufe der Reihe abgezeichnet haben. Eine endgültige Lösung für die seit dem ersten Band bestehenden Geheimnisse und Rätsel bleiben jedoch weiterhin aus. Stattdessen konzentriert sich Lonely Castle in the Mirror Band 4 nach dem ernsten und geschichtslastigen Einstieg auf die letzten Tage von Kokoro, Aki, Rion, Subaru, Masamune, Fuka und Ureshino im Schloss. Mit dem März nähert sich das Ende ihrer gemeinsamen Zeit. Entsprechend überrascht es nicht, dass einige Handlungsstränge mit Entscheidungen der Charaktere zu Ende geführt werden. Gleichzeitig nutzt der Manga das, um neue Konflikte, die maßgeblich für den weiteren Handlungsverlauf sind, aufzubauen.

Zeitweise konzentriert sich Lonely Castle in the Mirror Band 4 auch auf Kokoros Leben außerhalb des Schlosses. So sind zwar die Szenen mit ihrer Mutter, Frau Kitajima oder Herr Ida eher kurz, dafür werden wichtige Weichen für das bevorstehende Finale im fünften Band gelegt. Dazu zählen auch unerwartete Wendungen und Entwicklungen in der zweiten Hälfte, die sich hervorragend in die Geschichte einfügen und dieser spürbar zu Gute kommen. Gleiches gilt auch für die Charakterentwicklung. Besonders Kokoro, die als Protagonistin weiterhin im Mittelpunkt steht, wächst aufgrund der Ereignisse sichtlich, was maßgeblich zum packenden Ende beiträgt.

Im letzten Viertel versteht es Lonely Castle in the Mirror Band 4 mit einer harten Wendung zu überraschen. Diese ist zwar im Nachhinein durchaus erwartbar gewesen, kann sich aber in ihrer Inszenierung und Plötzlichkeit trotzdem voll entfalten. Hier wandelt sich die zuvor zwischen emotional, melancholisch und fröhlich schwankende Stimmung zu einer düsteren und bedrohlichen Atmosphäre. Eine erstklassige Entwicklung, die wunderbar den vierten Band abschließt und zusätzlich mit Andeutungen bezüglich eines großen Geheimnisses aufwartet. Damit endet Lonely Castle in the Mirror Band 4 nicht nur hochspannend, sondern schafft auch eine exzellente Überleitung zum finalen fünften Manga der Fantasy-Drama-Reihe.

Fazit

Lonely Castle in the Mirror Band 4 hat mich wieder von der ersten Seite an gepackt. Angefangen bei Masamunes Theorie über das Schloss, über die Entwicklungen in Kokoros Leben bis hin zum hochspannenden Ende, versteht es der Manga immer wieder aufs Neue zu überraschen. Gleichzeitig werden Geschichte, Wendungen und Entwicklung erstklassig inszeniert, eingeleitet und umgesetzt. Nichts wirkt aufgesetzt oder unnötig. Vielmehr könnten einige Dialoge oder Szenen etwas stärker ausgearbeitet sein. So wird die gemeinsame Zeit von Kokoro und den anderen im Schloss teilweise stark zusammengefasst. Das ist durchaus sinnvoll, ein paar humorvolle Momente mehr mit den sympathischen Hauptfiguren wären dennoch schön gewesen. Allerdings ist das nicht negativ. Dafür sind Erzählweise und -tempo zu gut aufeinander abgestimmt und die Geschichte entwickelt sich in genau der richtigen Geschwindigkeit. Besonders der Einsatz bestimmter Nebenfiguren hat mir gefallen und ist überaus sinnvoll. Nach dem fesselnden und überraschend ernsten, düsteren Ende, bin ich bereits gespannt, wie die Geschichte im fünften und letzten Band endet. Genre-Fans, die bereits die Vorgänger kennen, sollten sich Lonely Castle in the Mirror Band 4 nicht entgehen lassen.

Kurzfazit: Erstklassig erzählter, hochspannender und atmosphärischer Fantasy-Drama-Manga, der mit exzellenter Charakternutzung und -entwicklung sowie packenden Wendungen von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.

Vielen Dank an Carlsen Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Lonely Castle in the Mirror – Band 4!

Details
Titel: Lonely Castle in the Mirror – Band 4
Originaltitel: Kagami no Kojō
Genre: Fantasy, Mystery, Drama
Verlag: Hayabusa
Story: Mizuki Tsujimura
Art: Tomo Taketomi
Seiten: 224
Preis: 8,00 €
ISBN: 978-3-551-62418-5
Verlagsseite: Lonely Castle in the Mirror – Band 4 bei Carlsen Manga
Erscheinungsdatum: 31. Januar 2024

© 2019 by Mizuki Tsujimura / POPLAR, Tomo Taketomi / Shueisha Inc.
© 2024 Carlsen Verlag GmbH

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