Rezension: How NOT to Summon a Demon Lord – Vol. 1 (Blu-ray)

Einzelgänger Takuma wird in How NOT to Summon a Demon Lord Volume 1 als Dämonenlord Diablo in die Welt eines Online-Rollenspiels beschworen.

Takuma hat keinerlei sozialen Kontakt und verbringt seine Freizeit ausschließlich in dem Online-Rollenspiel Cross Reverie. In der virtuellen Fantasy-Welt verkörpert er den mächtigen Dämonenlord Diablo und wird regelmäßig Ziel von Angriffen anderer Spieler, die ihn stürzen wollen. Eines Tages ändert sich sein Leben jedoch schlagartig, als er plötzlich in die Fantasy-Welt von Cross Reverie beschworen wird. Allerdings nicht in seiner normalen Gestalt, sondern als Dämonenlord Diablo. Zu verdanken hat er das der Elfe Shera und dem Katzenmädchen Rem, die eigentlich nur eine magische Bestie beschwören wollten. Aber auch für die beiden ist nicht alles so gelaufen, wie gedacht: Statt Diablo, tragen sie die eisernen Sklavenhalsbänder, wodurch Takuma die Kontrolle über sie hat. Aus Unsicherheit, wie er mit der neuen Situation – und erst recht seinen neuen weiblichen Begleiterinnen – umgehen soll, stürzt sich Takuma in die Rolle des boshaften Dämonenlords.

Misslungene Beschwörung

How NOT to Summon a Demon Lord Volume 1 umfasst die ersten vier Episoden der zwölfteiligen ersten Staffel der Anime-Serien-Umsetzung von Yukiya Murasakis auf deutsch nicht erhältlicher Light-Novel-Reihe Isekai Maō to Shōkan Shōjo no Dorei Majutsu. Viel Zeit lässt sich der Serieneinstieg nicht, um Takuma alias Diablo in die Fantasy-Welt des Online-Rollenspiels Cross Reverie zu verfrachten. Nach einer kurzen Vorstellung seiner Person und des MMORPGs, wird er auch schon von Shera und Rem beschworen und im Zuge des Rituals von beiden Mädchen auf die Wange geküsst. Bereits in den ersten Interaktionen Takumas mit Shera und Rem wird deutlich, dass er keinerlei Erfahrung im Umgang mit anderen Menschen hat. Erst recht nicht mit Frauen. Deshalb entscheidet er sich kurzer Hand auf seine Erfahrungen aus Cross Reverie zurückzugreifen und komplett in die Rolle des Dämonenlords zu schlüpfen. Das sorgt gerade im Zusammenspiel mit seiner inneren Unsicherheit und seinen regelmäßig eingebauten Gedanken für einige lustige Momente. Außerdem erhält Takuma alias Diablo dadurch etwas mehr Profil, auch wenn der Hauptcharakter viele typische Isekai-Standards aufweist.

Das gilt allgemein für How NOT to Summon a Demon Lord Volume 1. Neben dem beschworenen Protagonisten, der in der Fantasy-Welt auch noch überaus stark ist, zeigen sich auch bei Handlung und Charakteren bekannte Genre-Elemente. Negativ wirkt sich das aber nie aus. Dafür ist die Serie zu gut inszeniert und eigenständig genug, um sich auch von den zahlreichen anderen Isekai-Vertretern abzusetzen. Alleine die schiefgelaufene Beschwörung bringt How NOT to Summon a Demon Lord eine kleine Besonderheit, auch wenn diese vorwiegend dafür genutzt wird, um Diablo zum Herren von Shera und Rem zu machen. Dass sich die beiden daran im Laufe der ersten vier Episoden immer weniger stören, ist genauso wenig überraschend wie die regelmäßigen erotischen Momente, die gerne in seichtem Humor gipfeln. Typisch Ecchi-Harems-Serie eben, aber immerhin recht passend in die Handlung der Serie eingebaut. Außerdem bietet How NOT to Summon a Demon Lord Volume 1 in den vier Episoden ausreichend Abwechslung. Nach den ersten Schritten in der Fantasy-Welt heißt es für Diablo beispielsweise, sich bei der Abenteurer-Gilde anzumelden, Aufträge anzunehmen und sich gegen Missgunst und Abneigung zu erwehren.

Außerdem wachsen Diablo, Shera und Rem bereits recht bald enger zusammen und die Zuneigung der beiden Protagonistinnen zu ihrem unfreiwilligen Herren, ist weitgehend glaubhaft umgesetzt. Schließlich verhält er sich ihnen gegenüber recht freundlich und ist auch noch überaus hilfreich. Dass die Gruppe in den kommenden Episoden noch um weitere weibliche Figuren wachsen könnte, lässt sich bereits erahnen, hier bleibt dann abzuwarten, wie sich die anderen Charaktere einfügen. Aber How NOT to Summon a Demon Lord Volume 1 ist keine Ecchi-Harems-Serie im Fantasy-Gewand. Die Abenteuer der dreiköpfigen Gruppe, machtvolle Bedrohungen, Aufträge, Magie, actionreich inszenierte Kämpfe und eine potenziell größere Geschichte nehmen weitaus mehr Platz ein. So darf Diablo mehrmals sein Talent in Auseinandersetzungen beweisen. Beispielsweise wenn er gegen eine magische Bestie antritt oder seine Kameradinnen vor einem Überfall schützen muss. Zum Ende tritt er sogar gegen noch weitaus mächtigere Feinde an, bevor das erste Volume schließlich eine direkte Überleitung zur nächsten großen Herausforderung in den kommenden Episoden bietet und Neugier an der Fortsetzung weckt. Zusätzlich überzeugt How NOT to Summon a Demon Lord Volume 1 mit zwar genre-typischen, aber gelungenen Charakter- und Weltdesigns. Flüssige Animationen und eine sehr gute deutsche Synchronisation runden den unterhaltsamen Serienauftakt ab.

Fazit

Eine Fantasy-Welt. Ein mächtiger Dämonenlord-Videospiel-Charakter. Hübsche Begleiterinnen. How NOT to Summon a Demon Lord Volume 1 setzt zum Staffel- und Serienauftakt auf einige Klischees und Standards, schafft es aber trotzdem sich im Isekai-Genre zu behaupten. Die Fantasy-Serie weiß mit einer kurzweiligen Abenteuer-Geschichte rund um das neue Leben von Takuma als Dämonenlord Diablo sowie die Probleme seiner beiden Beschwörerinnen zu unterhalten. Außerdem sind Diablo, Shera und Rem sympathisch und es fällt leicht sie ins Herz zu schließen. Lediglich die regelmäßigen Ecchi-Elemente können vielleicht etwas stören, sind mir aber kaum negativ aufgefallen. Stattdessen gehören sie einfach zur Serie und fügen sich recht ordentlich in das Gesamtbild ein. Dennoch sollte bewusst sein, dass How NOT to Summon a Demon Lord immer wieder auf erotische Momente oder die Thematisierung der Oberweite von Shera und Rem setzt. Meist wird das auch für seichten Humor oder sogar die Darstellung der Charaktere genutzt. Wer sich nicht an Ecchi-Harem-Elementen stört, bekommt mit How NOT to Summon a Demon Lord Volume 1 kurzweilige und schön inszenierte sowie angenehm erzählte Isekai-Fantasy-Unterhaltung.

Kurzfazit: Kurzweilige Isekai-Fantasy-Serie die auf bekannte Genre-Standards sowie Ecchi-Harem-Elemente setzt, aber mit Geschichte, Welt, Charaktere und Inszenierung angenehme Unterhaltung bietet.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von How NOT to Summon a Demon Lord – Vol. 1!

Details
Titel: How NOT to Summon a Demon Lord – Vol. 1
Originaltitel: Isekai Maō to Shōkan Shōjo no Dorei Majutsu
Genre: Fantasy, Abenteuer, Comedy, Ecchi, Romantik
Regie: Yuta Murano
Studio: Ajiado Co., Ltd.
Produktionsjahr: 2018
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Poster, Standee, 3 Chibisticker, 1 Artcard, Clean OP + ED, Manga-Leseprobe
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 21. Oktober 2021
Herstellerseite: How NOT to Summon a Demon Lord – Vol. 1 bei Kazé Anime

©Yukiya Murasaki, KODANSHA/How NOT to Summon a Demon Lord Production Committee©YK/HDP

Lesetipp: How NOT to Summon a Demon Lord – Band 1 (Manga)