Rezension: Shibuya Goldfish – Band 1 (Manga)

Oberschüler Hajime Tsukiyoda gerät in Shibuya Goldfish Band 1 in einen grauenhaften Angriff riesiger Goldfische und muss um sein Leben kämpfen.

Hajime Tsukiyoda ist ein normaler, unscheinbarer Oberschüler und Filmfan, der selbst gerne zur Kamera greift. Als er eines Tages zum Filmen in Shibuya unterwegs ist, trifft er auf seine beliebte und schöne Mitschülerin Chitose Fukakusa. Gemeinsam werden sie Zeuge eines Angriffs von riesigen Goldfischen auf Menschen. Brutal attackieren die unwirklich erscheinenden Fische Menschen und fressen diese bei lebendigem Leib. Sofort beginnt eine heillose Flucht, doch kein Ort in Shibuya scheint sicher zu sein. Nur eine Verzweiflungstat scheint Hajime in seiner ausweglosen Lage noch einmal das Leben zu retten. Doch an der lebensbedrohlichen Situation in Shibuya scheint sich nichts zu ändern.

Goldfisch-Horror

Mangaka Hiroumi Aoi erzählt in der in elf Bänden abgeschlossenen Horror-Reihe Shibuya Goldfish vom Angriff eines sehr unscheinbaren Feindes auf Menschen. Wer rechnet schließlich damit, dass plötzlich mitten in den Straßen, Geschäften und Hochhäusern Shibuyas riesige Goldfische auftauchen und Menschen angreifen könnten? Shibuya Goldfish Band 1 konzentriert sich auf den elftklässler Hajime Tsukiyoda, einen normalen Oberschüler und Filmfan. Statt mit seinen Freunden zu einem Gruppendate zu gehen, ist Hajime lieber in Shibuya unterwegs, um ein wenig mit seiner Kamera zu filmen. Dabei gefällt ihm der überfüllte und laute Stadtteil Tokios nicht einmal. Bevor es zu dem entscheidenden Angriff der Goldfische kommt, wird Hajime mit ein paar kleinen Rückblicken auf seinen Schulalltag und Äußerungen zu seinem Leben vorgestellt. Zudem trifft er zufällig auf seine wunderschöne und beliebte Mitschülerin Chitose Fukakusa, die er aus einer brenzligen Situation rettet. Nur deshalb sind sie zu zweit unterwegs, als die monsterartigen Goldfische auftauchen.

Shibuya Goldfish Band 1 befasst sich in vier Kapiteln ausschließlich mit dem Überlebenskampf von Hajime. Angefangen mit der gemeinsamen Flucht von ihm und Chitose. Relativ bald zeigt sich, dass in einer lebensbedrohlichen Lage, auch die unschönsten Seiten eines Menschen zutage treten. Wirklich neu ist das zwar nicht, doch Mangaka Hiroumi Aoi versteht es, die nur kurzzeitig thematisierten menschlichen Abgründe gut in die Geschichte einzuflechten. Doch trotz relativ vieler Nebencharaktere und Komparsen, bleibt der persönliche Verrat zum eigenen Nutzen eher unterschwellig. Stattdessen arbeiten viele Menschen zusammen, unterstützen sich und erkennen überraschend gut, dass sie trotz unterschiedlicher Meinungen gemeinsam vielleicht besser dran sind als alleine. Allerdings fällt gleichzeitig auf, dass so manche Figur lediglich dazu dient, weitere blutige und brutale Todesszenen einbauen zu können. Shibuya Goldfish Band 1 ist keineswegs klassischer Gruselhorror, sondern vielmehr Splatter-Horror, bei dem die Gefahr gefressen zu werden, weitaus mehr zur bedrohlichen Stimmung beiträgt, als eine unterschwellige Angst vor etwas Geheimnisvollem.

Neben Hajime werden einige weitere Charaktere ausführlich vorgestellt, so dass auch sie Sympathien wecken können und Interesse an ihrem Schicksal entsteht. Allerdings hält sich der Manga in Sachen Konsequenzen nicht zurück und selbst zumindest wichtige Nebenfiguren scheinen jederzeit sterben zu können. Gerade das trägt, gemeinsam mit den detailreichen, düsteren Zeichnungen, viel zur packenden Atmosphäre bei, so dass Shibuya Goldfish Band 1 von Anfang bis Ende spannende, wenn auch eher kurzweilige Horror-Unterhaltung bietet. Zudem weckt das Ende Neugier auf die Fortsetzung.

Fazit

Alleine die Grundthematik mit großen Goldfischen, die in Shibuya Menschen angreifen und fressen, hat mein Interesse an Shibuya Goldfish Band 1 geweckt. Hiroumi Aois Manga wirkt so skurril, dass die Geschichte trotz der eher üblichen Splatter- und Genre-Elemente, erfrischend wirkt. Hajime funktioniert genauso wie einige weitere Charaktere wunderbar und trägt den Überlebenskampf in dem von zahlreichen fliegenden Goldfischen überschwemmten Shibuya hervorragend. Da scheinbar jede Figur stets in Gefahr und ein Überleben nicht sicher ist, entwickelt sich früh eine leichte Anspannung, die gut zur düsteren Atmosphäre passt. Hier zeigt Shibuya Goldfish Band 1, neben den detailreichen, teils ziemlich blutig-brutalen Zeichnungen sowie den sympathischen Charakteren, eine große Stärke, die viel dazu beiträgt, dass ich den Manga nicht mehr aus der Hand legen konnte. Nach dem Ende bin ich bereits gespannt, wie die Geschichte in Band zwei weitergeht. Genre-Fans sollten ruhig einen Blick wagen.

Kurzfazit: Spannender Horror-Splatter-Manga der auf eine düstere Überlebenskampf-Atmosphäre setzt und von den detailreichen Zeichnungen sowie gelungenen Charakteren getragen wird.

Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Shibuya Goldfish – Band 1!

Details
Titel: Shibuya Goldfish – Band 1
Originaltitel: Shibuya Kingyo
Genre: Horror, Mystery, Drama, Action
Verlag: altraverse
Mangaka: Hiroumi Aoi
Seiten: 244
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-96358-862-4
Verlagsseite: Shibuya Goldfish – Band 1 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 16. Juli 2021

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