Anime-Simulcast-Frühlingssaison 2021 Teil 2

Die Anime-Frühlingssaison 2021 hat in den vergangenen Tagen weitere Serien- und Simulcast Neustarts bei Anime on Demand, Crunchyroll und Wakanim gebracht.

Im zweiten Teil der Erster-Blick-Reihe zur Anime-Frühlingssaison 2021 geht es in Higehiro: After Being Rejected, I Shaved and Took in a High School Runaway um eine von Zuhause abgehauene Oberschülerin, werden in Kombattanten werden entsandt! Agenten einer Geheimorganisation auf einen fremden Planeten geschickt, widmen sich in Let’s Make A Mug Too Oberschülerinnen der Töpferei, bekämpft eine Spezialeinheit in Mars Red Vampire, fährt ein zynischer Taxifahrer in Oddtaxi Kunden durch die Stadt, stellen sich Erben von Heldenseelen in Seven Knights Revolution: Hero Successor Monstern, darf der ruhige Alltag eines Schleims in The Slime Diaries miterlebt werden und eine KI versucht in Vivy -Fluorite Eye’s Song- einen zukünftigen Krieg zu verhindern.

Higehiro: After Being Rejected, I Shaved and Took in a High School Runaway (Hige o Soru. Soshite Joshikousei o Hirou.)

Studio: project No.9
Genre: Romantische Komödie
Termin: 05. April 2021
Stream bei Anime on Demand
Stream bei Crunchyroll

Worum geht’s?
Von der Frau, die er liebt zurückgewiesen, gibt sich Yoshida ganz dem Alkohol hin. Auf dem Weg nach Hause entdeckt er unter einem Strommast die Oberschülerin Sayu, die kurzerhand darum bittet bei ihm übernachten zu dürfen. Obwohl er ihre Annäherungsversuche – sie bietet sich ihm als Gegenleistung an – zurückweist, nimmt er sie mit. Am nächsten Morgen hat Yoshida aber nicht nur einen Kater, sondern erinnert sich auch nicht mehr an das Mädchen, das in seiner Wohnung ist. Als er herausfindet, dass sie bereits vor Monaten von Zuhause abgehauen ist und seitdem unter fragwürdigen Bedingungen verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten genutzt hat, will er ihr helfen und bietet ihr an, vorerst bei ihm zu bleiben.

Ersteindruck
Wie bei Koikimo rückt die romantische Komödie Higehiro ein ungleiches Hauptfigurenduo mit hohem Altersunterschied in den Mittelpunkt der Geschichte. Allerdings geht Higehiro direkt einen anderen Weg. Statt einer einseitigen Liebe, zeigt sich Yoshida uninteressiert an Sayu, da sie noch ein halbes Kind ist. Bereits ihre Annäherungsversuche und Andeutungen sich bei ihm für die Übernachtungsmöglichkeit mit ihrem Körper zu bedanken, lehnt er vehement ab. Tatsächlich entwickelt sich gerade deshalb relativ schnell eine glaubhafte und gelungen dargestellte Verbindung zwischen Yoshida und Sayu. Der noch nicht gänzlich erwachsene, aber trotzdem reife Büroangestellte und die offensichtlich verwöhnte und von einem klaren Gerechtigkeitssinn bestimmte Oberschülerin ergänzen sich und bilden trotzdem Gegensätze. Gerade weil Sayu teilweise so wirkt, als würde sie nicht wissen wie die Welt funktioniert, ist es umso glaubhafter, dass sie jeden Gefallen irgendwie wieder gut machen möchte – und sei es mit Sex. Mit dieser Aussicht und Sayus Widerwillen nach Hause zurückzugehen, ist es sogar verständlich, dass Yoshida ihr hilft. Immerhin könnte sie an eine falsche Person geraten. Gleichzeitig versteht es die Auftaktepisode mit einer seichten Spur Humor, gut eingebauten, aber vorerst nur am Rande erscheinenden Nebencharakteren und kleinerer romantischer Andeutungen, zu unterhalten. Selbst die kleineren erotischen Inszenierungen dienen eher dazu, noch einmal zu unterstreichen, dass Yoshida nicht an Sayu interessiert ist. Es ist aber dennoch absehbar, dass sich zwischen den beiden Hauptcharakteren eine engere – wenn auch nicht romantische – Beziehung entwickelt. Besonders das sorgt für eine gewisse Spannung. Zudem weist Higehiro einiges an Potenzial hinsichtlich Charakteren, Humor und Geschichte auf, so dass Genre-Fans einen Blick wagen sollten.

Kombattanten werden entsandt! (Sentouin, Haken Shimasu!)

Studio: J.C. Staff
Genre: Action, Komödie, Fantasy, Science-Fiction, Ecchi
Termin: 04. April 2021
Stream bei Wakanim

Worum geht’s?
Der Geheimbund Kisaragi beherrscht mittlerweile fast die gesamte Welt. Deshalb strebt die böse Organisation nach neuen Mitteln, um künftige Probleme zu lösen und schickt Kombattant Nr. 6, den schwächsten, aber auch langjährigsten Untergebenen der drei Anführerinnen, mittels Teleporter auf einen anderen Planeten. Dort soll er, gemeinsam mit dem Androidenmädchen Alice eine Basis des Geheimbundes aufbauen und Informationen über die Einheimischen der erdähnlichen Welt beschaffen.

Ersteindruck
Kombattanten werden entsandt! beginnt auf den ersten Blick, wie ich es erwartet habe. In einem eher düsteren Raum erhält Protagonist Kombattant Nr. 6 von den Kisaragi-Anführerinnen Astaroth und Belial einen neuen Auftrag. Recht schnell wandelt sich allerdings der Eindruck einer eher ernsten Action-Serie. Stattdessen präsentiert sich Nr. 6 als ziemlicher Idiot und Perversling, der alles andere als respektvoll mit seinen Vorgesetzten spricht. Hier setzt die Serie auch ein paar kleinere Witze zum „Cosplay“-Outfit der beiden Anführerinnen. Schnell wird deutlich, dass sich Kombattanten werden entsandt! nicht ernst nimmt und Science-Fiction, Fantasy und Action mit einer gehörigen Portion Ecchi-Comedy anreichert. Letzteres ist in der ersten Episode sogar präsenter, als irgendwelche Kampfszenen. Der Humor fällt teilweise ziemlich stumpf aus und schafft es auch sonst kaum, zum Lachen, sondern höchstens zum Schmunzeln zu animieren. Immerhin sind ein paar Szenen durchaus amüsant und auch die Geschichte beginnt ordentlich. Besonders Nr. 6 und Alice bilden ein witziges Duo, das sich so gar nicht ergänzt und trotzdem wunderbar miteinander harmoniert. Als wirklicher Dummkopf leistet sich Nr. 6 zudem so einige Patzer und tritt in manche Fettnäpfchen, was wiederum zum Ecchi-Comedy-Genre passt. Dass er zusätzlich von so einigen Frauen umgeben ist – genauer sind eigentlich alle wichtigeren Charaktere weiblich – unterstreicht das Bild einer typischen Ecchi-Serie. Kleinere Anzeichen von Romantik sowie die teils absolute Beklopptheit der Serie runden das ab. Letzteres hebt hervor, dass sich die Serie selbst nicht ernst nimmt und das ist auch gut so. Auf diese Weise bleibt zu hoffen, das Kombattanten werden entsandt! zumindest als humorvolle Unterhaltung für zwischendurch taugt. Allzu hohe Erwartungen habe ich an die Serie aber nicht.

Let’s Make a Mug Too (Yaku nara Mug Cup mo)

Studio: Nippon Animation Co., Ltd.
Genre: Slice of Life
Termin: 05. April 2021
Stream bei Crunchyroll

Worum geht’s?
Nach dem Bankrott der Firma von Himenos Vater, sind sie gemeinsam in die Heimatstadt ihrer verstorbenen Mutter gezogen. Dort eröffnet ihr Vater ein Café, während Himeno die Oberschule besucht. Eigentlich hat sie nicht geplant einem Klub beizutreten, doch bereits bei ihrer Vorstellung, zeigt sich ihre lebhafte Klassenkameradin Mika begeistert von Himeno und zerrt sie und Himenos Freundin und Nachbarin Naoko zum Kunstkeramik-Klub. Dort entdeckt Himeno ihr Interesse für Keramik und Töpferei.

Ersteindruck
Let’s Make a Mug Too widmet sich in knapp fünfzehn Minuten langen Episoden der Keramik und Töpferei. Dabei dient die Stadt Tajimi in der Präfektur Gifu, die, wie am Anfang der ersten Folge deutlich erwähnt wird, unter anderem für Keramik bekannt ist, als Schauplatz. Zum Auftakt der Serie widmet sich Let’s Make a Mug Too vor allem der Vorstellung der vier Protagonistinnen und des Kunstkeramik-Klubs. Himeno ist gerade erst nach Tajimi gezogen und besucht gemeinsam mit ihrer Freundin und Nachbarin die Oberschule. Es ist wenig überraschend, dass die eigentlich an keinem Klub interessierte Himeno bereits an ihrem ersten Tag ohne große Umschweife in den Kunstkeramik-Klub gezerrt wird. Dabei bedient sich die Serie einiger simpler Kniffe, die jedoch als gute Anreize für die Entwicklung der simplen, fröhlichen Geschichte dienen. Es fällt relativ schnell auf, dass Let’s Make a Mug Too sich auf eine entspannte, locker-leichte Stimmung konzentriert. Trotzdem wird der Tod von Himenos Mutter zeitweise thematisiert, was dafür sorgt, dass die Geschichte nicht zu oberflächlich ausfällt. Stattdessen gelingt es sogar, gute Laune zu verbreiten und kurzweiligen Slice-of-Life-Spaß zu bieten. Deutlich mehr ist zwar nicht zu erwarten, aber Genre-Fans sollten unbedingt reinschauen und dürften Gefallen an der angenehmen, fröhlichen Auftaktepisode finden.

Mars Red

Studio: Signal MD, Inc.
Genre: Mystery, Fantasy, Drama, Action
Termin: 29. März 2021
Stream bei Wakanim

Worum geht’s?
Tokyo im Jahr 1923. Als Reaktion auf die steigende Zahl an Vampiren, wird die 16. Spezialeinheit unter dem Namen Code Zero damit beauftragt, die blutsaugenden Wesen zu vernichten. Für die Jagd auf die Vampire, setzt die Einheit ebenfalls auf einige der oft als Nachtschwärmer bezeichneten Nicht-Menschen. Bei seiner Rückkehr nach Tokyo, erhält Major Yoshinobu Maeda den Auftrag, eine Schauspielerin, die scheinbar nach einem Unfall bei Theaterproben infiziert wurde, zu befragen.

Ersteindruck
Obwohl Mars Red gerade beim Charakterdesign und Zeichenstil interessant wirkt, hat mich die Military-Mystery-Serie anfangs nur bedingt angesprochen. Doch schon nach wenigen Minuten konnte mich die faszinierende Atmosphäre, die dank des gewählten Bildformats ein wenig Kinofeeling vermittelt, fesseln. Dabei erzählt die Auftaktepisode eine weitaus ruhigere, gefühlvoller und nachdenklichere Geschichte als erwartet. Statt reichlich Action, stehen eher Gespräche und Charaktere im Mittelpunkt der ersten Folge. Besonders Major Yoshinobu Maeda, der nach sechs Monaten nach Tokyo zurückkehrt, erhält viel Aufmerksamkeit und fungiert als klare Hauptfigur. Tatsächlich scheint sich die Serie zum Beginn besonders auf ihn und seine Darstellung zu konzentrieren. Dabei ermittelt er im Fall einer Schauspielerin, die bei einem Unfall eigentlich gestorben, aber kurz darauf wieder erwacht ist. Offensichtlich wurde sie von einem hochrangigen Vampir infiziert. Hier streut Mars Red bereits einige Ansätze zur Einordnung der Blutsauger und zeigt sogar, welche Fähigkeiten diese haben könnten. Zwar bleibt vieles noch im Dunkeln und es ist schwer einzuschätzen, ob Mars Red auch weiterhin eine eher ruhige, nachdenkliche Mystery-Erfahrung bietet oder stärker in Richtung Action abdriftet. Der Serienauftakt ist jedoch mehr als gelungen. Spannende Charaktere, eine gefühlvoll erzählte Geschichte, tolle Bilder und Animationen sowie eine fesselnde Atmosphäre garantieren hochwertige Anime-Unterhaltung. Das alles gilt natürlich vorerst nur für die erste Folge, doch meine Neugier ist geweckt und ich werde mir zumindest noch Episode zwei und drei ansehen und abwarten, wie sich Mars Red entwickelt. Genre-Fans sollten definitiv reinschauen.

Oddtaxi

Studio: OLM, Inc., P.I.C.S. Co., Ltd.
Genre: Mystery, Krimi, Slice of Life
Termin: 05. April 2021
Stream bei Crunchyroll

Worum geht’s?
Odokawa ist ein zynischer Taxifahrer, der nachts allerlei verschiedene Personen an ihre Zielorte bringt. Viele sehen ihn als engstirnigen Sonderling, der nicht viel redet. Familie hat er keine und als Freunde könnten höchstens sein Arzt Gōriki und sein alter Klassenkamerad Kakibana bezeichnet werden. Gelassen widmet er sich seiner Arbeit. Zu seinen Kunden zählen etwa der Student Kabasawa, der Online seinen Durchbruch schaffen will oder die geheimniskrämerische Krankenschwester Shirakawa. Doch als eine Oberschülerin verschwindet, gerät Odokawa langsam in den Fall hinein.

Ersteindruck
Oddtaxi ist eine recht eigenwillig Serie, deren Genre-Einstufung irgendwo zwischen dem Alltag eines Taxifahrers, Krimi und Mystery schwankt. Zumindest hinterlässt die erste Episode diesen Eindruck. Protagonist Odokawa, ein Walross in einer von anthropomorphen Tieren bewohnten Welt, ist Taxifahrer und fährt Nacht für Nacht die unterschiedlichsten Personen durch die Stadt. Zu Beginn der Auftaktepisode wird allerdings erst einmal ein kleiner Einblick in die Welt geboten. Während Odokawa Radio hört, werden Szenen aus dem Stadtleben gezeigt, die scheinbar keine tiefere Bedeutung haben. Erst im weiteren Lauf der Folge wird deutlich, dass hier einige relevante Charaktere erstmals gezeigt werden und sogar kleinere Details versteckt sind. Allgemein entwickelt sich Oddtaxi relativ gemächlich, nimmt sich Zeit und bildet auf ruhige Art, ein genaues Bild des Hauptcharakters. Besonders die Fahrt eines Studenten, der versucht mit einem Online-Post viral zu gehen, lässt erkennen, wie Odokawa ist. Ein wenig zynisch, engstirnig und mit so manch bissigem Spruch sticht er eindeutig hervor, passt aber auch in das Klischee eines verbitterten, mittelalten Taxifahrers. Scheint sich Oddtaxi anfangs tatsächlich nur auf Odokawa und seine Fahrten zu konzentrieren, entwickelt sich nach einige Zeit eine durchaus unerwartete und interessante Geschichte. So wird relativ früh das Verschwinden einer Oberschülerin sowie die polizeiliche Suche nach jemanden thematisiert. Welche Rollen beides spielt und ob das irgendwie zusammenhängt, bleibt noch offen. Sicher ist aber, dass Oddtaxi keine bloße Slice-of-Life-Serie ist, sondern zum Ende hin immer mehr Krimi-Elemente zeigt. Dabei ist es die Erzählweise, die für ein zusätzlich faszinierendes Erlebnis sorgt und meine Neugier geweckt hat. War ich bisher skeptisch, was Oddtaxi angeht, bin ich nun gespannt, was mich bei der Serie erwartet. Odokawas Geschichte könnte eine der ungewöhnlichsten, seltsamsten und interessantesten Serien der Saison werden.

Seven Knights Revolution: Hero Successor (Seven Knights Revolution: Eiyū no Keishōsha)

Studio: Liden Films Inc., diomerica Inc.
Genre: Fantasy
Termin: 04. April 2021
Stream bei Crunchyroll

Worum geht’s?
Einst retteten Helden die Welt im Kampf gegen die Mächte der Zerstörung. Ihre Kräfte wurden im Laufe der Jahre stets weitervererbt und ihre Nachfolger treten weiterhin für das Schicksal der Welt ein. Zu ihnen gehört auch Faria, die Schülerratsvorsitzende der Granseed-Akademie. In einem von bösen Kreaturen angegriffenen Dorf kann sie den jungen Nemo, der künftig ebenfalls die Akademie besuchen soll, gerade noch retten. Wie sich herausstellt, ist auch er einer der Nachfolger. Allerdings ist sein Held vollkommen unbekannt.

Ersteindruck
Seven Knights Revolution: Hero Successor ist die erste Anime-Serie zum als Mobile-Game gestarteten Franchise Seven Knights von Netmarble. Die Fantasy-Serie präsentiert sich in der ersten Episode als Genre-typisch und trotzdem etwas überraschend. Zum Auftakt werden die beiden wichtigsten Charaktere, Faria und Nemo, zumindest grob vorgestellt. Es reicht, um einen ersten Eindruck der selbstsicheren Schülerratspräsidentin und des unsicheren neuen Schülers der Granseed-Akademie zu bekommen. Auffällig ist bereits jetzt, wie gut die beiden miteinander harmonieren und das noch vor dem ersten gemeinsamen Kampf. Damit gelingt es tatsächlich, Interesse für die beiden Hauptfiguren und ihre Entwicklung zu wecken. Zu verdanken ist das auch ihren Kräften, die sie von den Seelen der einstigen Helden erhalten. In Nemos Fall ist das natürlich noch komplett neu, schließlich kannte er seine wahre Macht noch nicht, obwohl er als möglicher Anwärter an der Akademie aufgenommen wurde. Hier liegt vielleicht auch das größte Problem der ersten Episode: der auf die Vorstellung von Faria und Nemo sowie der Fantasy-Welt fokussierte Serienauftakt bietet abseits davon lediglich ordentlich inszenierte Kämpfe gegen schick gestaltete CGI-Monster. Damit trumpft Seven Knights Revolution: Hero Successor sicherlich noch nicht auf, kann aber zumindest bei Genre-Fans neugierig stimmen. Es bleibt allerdings abzuwarten, in welche Richtung sich die Serie entwickelt und wohin die Geschichte gehen wird. Potenzial ist trotz oder gerade aufgrund Fantasy-Standards immerhin vorhanden.

The Slime Diaries (Tensura Nikki: Tensei Shitara Slime Datta Ken)

Studio: 8bit
Genre: Fantasy, Slice of Life
Termin: 06. April 2021
Stream bei Anime on Demand
Stream bei Crunchyroll

Worum geht’s?
Seit Rimuru als Schleim wiedergeboren wurde, ist einiges passiert und er genießt sein Leben in vollen Zügen. Eines Tages bekommt er etwas Papier in die Finger und beschließt, seine Erlebnisse aufzuschreiben. Sein Alltag ist dabei fröhlich und voller einfacher Eskapaden seiner Freunde und Bewohner der von ihm gegründeten Stadt der Dämonen.

Ersteindruck
The Slime Diaries oder auch Die Schleim-Tagebücher, wie die deutsche Version der Manga-Vorlage heißt, ist ein Slice-of-Life-Spin-off zum erfolgreichen Fantasy-Franchise Tensei Shitara Slime Datta Ken. Besonders die Anime-Serie basierend auf der Light-Novel-Reihe erfreut sich großer Beliebtheit. In The Slime Diaries entfernt sich das Geschehen aber von großen Abenteuern, Schlachten und Gefahren und konzentriert sich auf die kleinen Dinge im Leben und den friedlichen und fröhlichen Alltag in der im Jura-Wald gegründeten Stadt der Dämonen. Die erste Episode beginnt mit Rimuru, der beschließt, ein Tagebuch zu führen und kurz über das bisher erlebte nachdenkt. Ein reiner Rückblick auf bekannte Ereignisse in locker-leichtem Gewand, ist The Slime Diaries aber nicht. Stattdessen werden komplett neue Slice-of-Life-Geschichten erzählten. So setzt die Serie etwa einen Monat nach dem Ork-Desaster-Handlungsbogen ein und erzählt von Rimurus ruhigen Tagen. Dabei treten natürlich allerlei bekannte Figuren wie Shion, Shuna, Benimaru oder Gobuta auf und sorgen mit ihren Eigenheiten für ordentlich Witz. Schnell fällt auf, dass The Slime Diaries keine durchgängige Geschichte erzählt, sondern sich auf kleine, alltägliche Geschehnisse, die durchaus zusammenhängen können, konzentriert. Im Mittelpunkt steht dabei stets Rimuru und die angenehme, fröhliche Gute-Laune-Stimmung. Schleim-Fans werden sich dank der vielen liebgewonnen Charaktere schnell heimisch fühlen und dürften – sofern keine Abneigung gegen das Slice-of-Life-Genre besteht – ihre Freude mit den alltäglichen Geschichten haben. Es ist aber ratsam, wenn auch nicht zwingend notwendig, zumindest die erste Staffel der Hauptserie zu kennen. Ich freu mich bereits darauf, genauso wie in der Manga-Vorlage, die friedlichen Tage von Rimuru und den anderen miterleben zu können.

Vivy -Fluorite Eye’s Song-

Studio: WIT Studio, Inc.
Genre: Science-Fiction, Action
Termin: 03. April 2021
Stream bei Wakanim

Worum geht’s?
In der Zukunft übernehmen KIs zahlreiche Aufgaben, folgen dabei aber stets nur einer individuellen Bestimmung. Diva, auch Vivy genannt, ist die erste autonome KI. Ihre Aufgabe ist es in einem Themenpark zu singen und die Besucher zu unterhalten. Allerdings hat sie dabei nur bedingt Erfolg und verrichtet ihren Dienst auf einer kleinen, abseitigen Bühne. Eines Tages empfängt sie plötzlich eine Datenübertragung und begegnet in ihrem eigenen Analyse-Bereich Matsumoto, einer künstlichen Intelligenz aus der Zukunft. Vivy soll dabei helfen, einen in hundert Jahren drohenden Krieg zwischen Menschen und KIs zu verhindern.

Ersteindruck
Vivy -Fluorite Eye’s Song- ist direkt mit zwei Episoden gestartet, was dem anfänglichen Eindruck der Science-Fiction-Action-Serie deutlich zu Gute kommt. Bereits der ersten Episode gelingt es die Grundlagen für eine spannende Geschichte in einer faszinierenden Welt zu erschaffen. Statt direkt mit der Protagonistin einzusteigen, beginnt die Serie in der Zukunft. Künstliche Intelligenzen, in komplett unterschiedlichen Erscheinungsformen, greifen jeden Menschen an, den sie entdecken. Bereits hier zeigt sich Vivy -Fluorite Eye’s Song- recht blutig und wenig zurückhaltend. Und obwohl die Serie anschließend sichtlich ruhiger wird, ist fast immer eine ernste Grundstimmung zu spüren. Es gelingt hervorragend ein Bild der Gesellschaft mit KIs zu zeichnen, was vor allem der Themenpark-Umgebung zu verdanken ist. Wenig überraschend agieren an einem solchen Ort zahlreiche künstliche Intelligenzen und übernehmen die verschiedensten Aufgaben. Schon während der Erklärung, was es mit KIs auf sich hat, wird deutlich, dass Diva beziehungsweise Vivy etwas Besonderes ist. Sie ist nicht nur humanoid und somit äußerlich von einem Menschen kaum zu unterscheiden, sondern agiert auch autonom. Eine Bestimmung hat sie trotzdem, weshalb sie fest an ihrer Aufgabe zu singen und den Menschen damit ein Lächeln zu schenken, festhält. Ihre Interaktionen mit der zwölfjährigen Momoka zeigen allerdings, dass sie trotz ihrer monotonen, steifen Persönlichkeit, einige menschliche Merkmale hat. Die Serie verlässt sich aber nicht rein auf die interessante, detailreich animierte Protagonistin, sondern setzt auch auf eine packende Science-Fiction-Geschichte. Spätestens mit dem recht frühen Auftritt von Matsumoto, einer KI aus der Zukunft, wird klar, dass Diva eine weitaus größere Aufgabe erwartet. Das alles gipfelt in recht actionreichen Momenten. Besonders Episode zwei konzentriert sich auf eine große Herausforderung für die Protagonistin, bei der sie sich ihrer ersten Mission zur Veränderung der Zukunft stellen muss. Wie hart die Regeln dabei sein können, zeigt das erschreckende, aber konsequente Ende der zweiten Folge. Hier sorgen wenige Minuten dafür, dass die Atmosphäre einen bedrückenden Anstrich erhält. Gleichzeitig bin ich – trotz kleinerer Skepsis wegen möglicher Logikfehler aufgrund der Zeitreisethematik – überaus gespannt, wie Vivy -Fluorite Eye’s Song- weitergeht. Die optisch aufwendig gestaltete Science-Fiction-Action-Serie zeigt bereits nach zwei Episoden das Potenzial, eine der besten Serien der Saison zu werden.

© Shimesaba, KADOKAWA / Higehiro Project
© 2021 NatsumeAkatsuki,LanthanumKakaoKADOKAWACombatants will be dispatched! Partner
© Let’s Make A Mug Too Project
© Bun-o Fujisawa/SIGNAL.MD/ MARS RED Production Committee
© P.I.C.S. / Oddtaxi partners
© Netmarble Corp. & Netmarble Nexus Inc., SevenKnights Project
© Shiba, Fuse, KODANSHA / „Ten-Sura Diary“ Project
© Vivy Score / ANIPLEX, WIT STUDIO