Rezension: Solo Leveling – Band 1 (Manhwa)

Jin-Woo nimmt als schwächster Hunter der Welt in Solo Leveling Band 1 an einem Raid teil, wodurch sich sein Leben verändert.

Vor zehn Jahren sind plötzlich überall auf der Welt Portale, die Zugang zu Dungeons voller Monster gewähren, aufgetaucht. Gleichzeitig sind Menschen mit besonderen Fähigkeiten erwacht. Als Hunter stellen sich diese in Ränge eingeteilten Personen der Gefahr der Dungeons, um zu verhindern, dass die Monster aus den Portalen kommen. Jin-Woo Sung ist als der schwächste Hunter der Welt bekannt und wird ständig verletzt. Sogar im niedrigsten E-Rang ist er mit Abstand am weitesten unten eingeordnet. Trotzdem arbeitet Jin-Woo Sung als Hunter, um den Krankenhausaufenthalt seiner Mutter zu finanzieren und seiner Schwester den Universitätsbesuch zu ermöglichen. Gemeinsam mit der B-Rang-Heilerin Ju-Hee Lee und fünfzehn weiteren Huntern, nimmt Jin-Woo an einem Raid teil. Dabei entdeckt die Gruppe einen verborgenen, geheimnisvollen Raum, der sie vor unerwartet tödliche Aufgaben stellt.

Gefährliches Abenteuer

Solo Leveling ist ursprünglich als auf einer Light-Novel-Reihe basierender Webtoon erschienen und stammt aus Korea. Die Fantasy-Abenteuer-Geschichte dreht sich um Hunter, die sich in Dungeons Monstern stellen und mit dieser Tätigkeit ihren Lebensunterhalt verdienen. Jin-Woo Sung mag der Schwächste unter ihnen sein, hat aber keine andere Wahl, da er sowohl den Krankenhausaufenthalt seiner Mutter als auch die Universität seiner Schwester finanzieren möchte. Band eins beginnt nach einem kurzen Prolog, direkt mit Jin-Woos Ankunft auf einer Baustelle auf der sich ein Portal befindet. Gemeinsam mit sechzehn anderen Huntern nimmt er an einem Erkundungsraid teil. In kurzen Gesprächen anderer Hunter wird Jin-Woos Ruf als schwächster Hunter deutlich. Außerdem zeigt sich die B-Rang-Heilerin Ju-Hee Lee besorgt, da sich Jin-Woo stets verletzt und nach fast jedem Raid im Krankenhaus landet.

Wie sollte es da anders sein, als dass Jin-Woo auf den nächsten Seiten bereits Ju-Hees Hilfe braucht. Das zeigt allerdings nicht nur wie viel Pech der Protagonist hat, sondern dient auch dazu, die Beziehung der beiden zu thematisieren. Es ist recht bald offensichtlich, dass Ju-Hee Jin-Woo mag. Eine allzu große Rolle spielt das zwar nicht, aber die Charaktere erhalten durch solche kleinen Details etwas mehr Tiefe. Ähnlich wird bei einigen Nebenfiguren verfahren, die entweder durch kleine Erzählungen über ihre Familie oder ihre Erfahrung als Hunter ausreichend charakterisiert werden. Weitaus wichtiger für die schnell immer spannender werdende Geschichte ist der geheimnisvolle Raum, den die Gruppe nach einiger Zeit findet. Hier warten wesentlich größere Gefahren als erwartet und schon bald wird es sowohl tödlich als auch blutig. Tatsächlich nimmt der Kampf ums Überleben in diesem Raum den Großteil des ersten Bandes ein. Packend erzählt und mit intelligenten Lösungen, entwickelt sich ein fesselnder Lesefluss, der fast von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt. Dabei dient die Prüfung des Raums lediglich dazu, den wahren Beginn der Geschichte zu kennzeichnen.

Ohne zu viel zu Spoilern sei verraten, dass Solo Leveling zum Ende Videospiel-Thematiken inklusive Quests, Belohnungen und Statusanzeigen in die Handlung einbaut. Gerade dies bringt interessante Veränderungen mit sich, die Einfluss auf den Protagonisten haben können. Gleichzeitig leitet dieser Fakt erneut spannende Ereignisse sowie den packenden Cliffhanger am Ende des ersten Bandes ein. Alleine aufgrund des großartigen Leseflusses, aber auch aufgrund der packenden Atmosphäre, kommt sofort der Wunsch auf direkt weiterlesen zu können. Die leichten Genre-Standards fallen dabei zu keiner Zeit störend auf. Vielmehr wirkt Solo Leveling Band 1 überaus erfrischend. Zu verdanken ist das dem dynamischen Panelaufbau sowie den lebendigen Zeichnungen, die von den kräftigen Farben profitieren. Eine klare Empfehlung für Genre-Fans.

Fazit

Ein schwacher Einzelgänger besteht gefährliche Dungeons, um Geld zu verdienen und erhält die Möglichkeit stärker zu werden. Die Grundstory von Solo Leveling klingt zwar ganz spannend, aber auch irgendwie vertraut. Band eins präsentiert sich jedoch als unerwartet erfrischend und schafft es trotz vertrauter Genre-Standards schnell, einen fesselnden Lesefluss zu entwickeln. Zu verdanken ist das der Hand in Hand gehenden Mischung aus funktionierenden Charakteren, spannender Geschichte und schönen Zeichnungen. Damit bietet Solo Leveling Band 1 einen rundum gelungenen Auftakt für die Fantasy-Abenteuer-Reihe mit Gaming-Elementen. Genre-Fans sollten unbedingt einen Blick wagen.

Kurzfazit: Spannend erzählter, atmosphärischer Fantasy-Abenteuer-Auftakt mit sympathischem Protagonisten, interessanter Geschichte, packendem Lesefluss und schicken Zeichnungen.

Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Solo Leveling – Band 1!

Details
Titel: Solo Leveling – Band 1
Originaltitel: Solo Leveling
Genre: Fantasy, Abenteuer, Action
Verlag: altraverse
Artwork: Dubu (Redice Studio)
Story: Chugong
Seiten: 320
Preis: 16,00 €
ISBN: 978-3-96358-525-8
Verlagsseite: Solo Leveling – Band 1 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 10. Juli 2020

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