Rezension: Megalo Box – Vol. 2 (Blu-ray)

Joes Weg zum großen Megalonia-Turnier geht in Megalo Box Volume 2 mit neuen und unerwarteten Hürden weiter.

Seine ersten Kämpfe hat Joe trotz des Verzichts auf eine stärkende Gear gewonnen und sich dabei den Spitznamen „Gearless Joe“ verdient. Um in der noch verbleibenden Zeit die Chance zu haben, einen Platz beim Megalonia-Turnier zu ergattern, muss jedoch ein starker Gegner her. Um so besser passt es, als Vermittler Yabunuma, Joes Trainer Nanbu einen hochrangigen Boxer präsentieren möchte. Allerdings ist der Herausforderer kein Unbekannter. Aragaki war einst Nanbus Schüler, bevor er vor zehn Jahren in den Krieg zog und als tot gegolten hat. Für Joe bedeutet diese Verbindung eine besondere Gefahr, da Aragaki seinen persönlichen Groll gegenüber Nanbu mit in den Ring nimmt. Derweil verfolgt Yukiko Shirato, Vorsitzende des Megalonia ausrichtenden Shirato-Konzerns, ihre eigenen Pläne, die schon bald auch Einfluss auf Joes Bemühungen am Turnier teilzunehmen haben.

Stilvolles Boxdrama

Im Fokus von Megalo Box Volume 2 steht der anstehende Kampf zwischen Joe und Aragaki. Rückblicke und Dialoge vermitteln die einstige Beziehung zwischen Nanbu und dem Kriegsveteranen-Boxer. Dadurch wird sehr gut ein Gefühl für Aragaki, seine Persönlichkeit, Sichtweisen und Beweggründe für das Duell mit Joe geliefert. Schnell ist der neue Gegner des Protagonist erfasst und seine dramatische Vergangenheit unterstreicht Sympathien für Aragaki. Damit ist er weitaus nahbarer als Joes bisherige Widersacher, die vorwiegend als Hürden für den Aufstieg des einstigen Untergrundboxers gedient haben. Allerdings erhält die Geschichte damit nicht nur einen interessanten und spannenden Zusatz, sondern auch einen leicht pathetischen Einschlag. Besonders Aragakis Kriegsvergangenheit wird sehr dramatisch dargestellt, fällt aber niemals unrealistisch aus. Viel mehr nutzt die Serie die Thematik sogar für gesellschaftskritische Andeutungen und spricht die Problematik von traumatisierten Soldaten an.

Allzu tiefgründig oder anspruchsvoll wird Megalo Box in den drei Episoden des zweiten Volumes trotzdem nicht. Die spannend erzählte Geschichte weiß zu motivieren, sorgt genau an den richtigen Stellen für Abwechslung und verknüpft harte Vergangenheit mit etwas Witz, ordentlich inszenierter Box-Action, starken Charaktermomenten und ein wenig Konzernverschwörung. Teilweise sicherlich klischeehafte Zutaten, doch als Mischung überaus unterhaltsam. Natürlich dürfen die für ein Boxerdrama üblichen Trainingsszenen genauso wenig wie hinterhältige Intrigen und unfaire Mittel nicht fehlen.

Gleichzeitig greift Megalo Box die Wirkung eines Underdogs, der unter schlechten Voraussetzungen Siege erringt, auf. Überraschend ist das nicht, aber für Joe und Team Niemand, wie sich der Boxer, Nanbu und Gehilfe Sachio nennen, überaus hilfreich. Dabei bleibt die Serie dem Prinzip des Genres treu. Harte, blutige Kämpfe treffen auf schnelle Konter und vereinen sich mit einem überaus begabten Nachwuchstalent. Obwohl hier viele bekannte Mittel eingesetzt werden, wird Megalo Box Volume 2 niemals langweilig, was unter anderem der guten Inszenierung und der spannenden Erzählweise samt Humor und den gut geschriebenen, individuellen Figuren liegt. Letzteres gilt nicht nur für Joe, Nanbu oder Sachio, sondern auch für wichtige Nebencharaktere wie Aragaki, Yuri, Yukiko Shirato oder ihren Bruder Mikio Shirato. Zum Ende zieht die Spannung noch einmal an und gipfelt in einem vielleicht etwas vorhersehbaren, aber nicht minder packendem Cliffhanger, der eine etwas stereotypische, aber interessante Überleitung zum dritten Volume darstellt.

Fazit

Megalo Box Volume 2 setzt die spannende Box-Serie gekonnt fort, verknüpft die Science-Fiction- und Sport-Elemente jedoch mit einer in Teile recht standardisierten Geschichte. Auf gekonnte Weise werden übliche Mittel von Boxdramen miteinander verflochten. Negativ ist das nicht, da mich die drei Episoden nicht mehr losgelassen haben und zu keiner Zeit Langeweile aufkam. Viel mehr erzählt Megalo Box eine fesselnde Handlung, die im zweiten Volume mit interessanten Rückblicken ergänzt wird. Dazu gesellen sich gesellschaftskritische Themen und angedeutete Intrigen und hintergründige Machenschaften, die zusätzlich zum packenden Cliffhanger meine Neugier bezüglich der Fortsetzung angefacht haben.

Kurzfazit: Spannendes Boxdrama mit Science-Fiction-Elemente, das gekonnt Genre-Standards mit gesellschaftskritischen Andeutungen und Intrigen verflechtet und von gut geschriebenen Figuren sowie gelungenen Kämpfen profitiert.

Vielen Dank an polyband anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Megalo Box – Vol. 2!

Details
Titel: Megalo Box – Vol. 2
Originaltitel: Megaro Bokusu
Genre: Sport, Drama
Regie: Yo Moriyama
Studio: TMS Entertainment
Produktionsjahr: 2018
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: SIX MIX COSMIC (PILOT EDITION)
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 29. März 2019
Herstellerseite: Megalo Box – Vol. 2 bei polyband anime

© Asao Takamori, Tetsuya Chiba / Kodansha / Megalobox project. / polyband Medien GmbH

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