Rezension: Heavy Object – Vol. 2 (Blu-ray)

Vier Monate nach dem Serien-Auftakt setzt Heavy Object Volume 2 die Science-Fiction-Action-Serie fort und führt die Helden an neuen Schauplätzen in den Krieg.

Der Konflikt in Ozeanien hat zivile Opfer gefordert und die Suche nach dem Object der Militärdiktatur läuft auf Hochtouren. Als schließlich der Einsatzbefehl kommt, befürchten Qwenthur und Havia eine Falle und stürzen sich alleine in den Kampf mit dem Feind. Später führt es die beiden gemeinsam mit Milinda und ihrer Kommandantin Frolaytia über die Antarktis nach Südamerika. Ein zwielichtiger Konzern bedroht den Frieden und könnte eine Gefahr für das Legitimate Kingdom bedeuten. Der vermeintlich sichere Sieg wird jedoch durch eine unerwartet starke Waffe zunichte gemacht. Zudem wird Milinda zu einem Object-Showkampf eingeladen, der fragwürdige Hintergründe haben könnte. Außerdem muss sich Frolaytia mit ihrer Herkunft und den daraus resultierenden Problemen beschäftigen.

Guter Weg

Heavy Object Volume 2 knüpft mit der siebten Episode direkt an den Cliffhanger des Serien-Auftaktets an. Der Handlungsbogen in Ozeanien wird fortgesetzt und stellt die Protagonisten wieder vor allerlei Probleme und Herausforderungen. Dabei folgt die Serie weiterhin dem bekannten Konzept. So liegt das Augenmerk erneut auf Qwenthur und Havia, die sich bereits zuvor als Helden hervor getan haben und wieder von der Qwenthurs Einfallsreichtum und Gerissenheit profitieren. Allerdings gelingt es interessante neue Aspekte in die Serie einzubinden. Neben politischen Intrigen sind das insbesondere wirtschaftliche Aspekte, die deutlich machen, dass selbst Konzerne in der vom Krieg beherrschten Science-Fiction-Welt für Konflikte sorgen können. Dadurch erhält die Serie zusätzliche Tiefe, die in einigen Dialogen durch scheint und interessante weitere Einblicke, etwa zur Erschließung des Weltraums, gewährt.

Allgemein schafft es Heavy Object Volume 2 wieder zu unterhalten und gleichzeitig etwas mehr zu überzeugen als noch die ersten sechs Episoden der 24-teiligen Serie. Zwar bleiben die meisten Kritikpunkte erhalten, doch wiegen sie nicht so schwer, rücken in den Hintergrund oder stellen sich als weniger negativ heraus, als es noch bei Volume eins den Anschein hatte. Zu einem großen Teil ist das den bereits zuvor sympathischen, wenn auch klischeebehafteten und stereotypischen Figuren zu verdanken. Hochtrabende Entwicklungen oder Überraschungen zeichnen sich weder bei Qwenthur noch bei Milinda, Havia oder Frolaytia ab. Dennoch ist es die Nutzung des Ensembles und ihre Interaktion, die sich als immer größere Stärke der Serie herauskristallisiert. Zugleich wird durch die Einbindung von Frolaytias Herkunft ihre sexualisierte Darstellung direkt innerhalb der Geschichte kritisch behandelt, ohne gleichzeitig zu ernst zu werden. Das passt gut zur Serie, sorgt aber nicht dafür, dass die noch immer vorhandenen Ecchi-Elemente unpassend wirken. Im Gegenteil. Sie fügen sich trotz manch etwas aufgesetzter Szene besser in die Handlung, als dies bei Volume 1 der Fall war.

Ansonsten bietet Heavy Object Volume 2 genau das, was nach dem Serien-Auftakt zu erwarten war. Schnelle Mech-Action mit vielen Explosionen, mächtigen Waffen und großer Zerstörung, die Hand in Hand mit dem seichten, nicht immer funktionierenden Humor geht und durch Frolaytia und Milinda leicht erotische Elemente erhält. Der Mix ist noch immer nicht neu und Heavy Object bleibt stellenweise durchwachsen, schafft es aber die Kurve zu kriegen und die Mischung besser in Einklang zu bringen. Dadurch ist der Unterhaltungswert der Episoden sieben bis zwölf hoch, sofern man keine allzu komplexe oder abwechslungsreiche Geschichte erwartet. Letztlich geschieht durch das Konzept doch immer das Selbe, wenn auch in abgewandelter Form und mit neuen Ansätzen versehen. Maßgeblich zum Sehspaß tragen die flüssigen Animationen und guten CGI-Effekte bei. Beides kommt besonders in den Action-Szenen gut zur Geltung und wird durch die gelungene Soundkulisse und die ordentliche deutsche Synchronisation abgerundet.

Fazit

Bei Heavy Object Volume 1 war ich der Serie gegenüber noch etwas kritischer, als es nun bei den Episoden sieben bis zwölf der Fall ist. Obwohl das bekannte Konzept, genauso wie die mit seichter Comedy und Erotik unterlegte Action unverändert bleibt, haben mir die sechs Folgen mehr Spaß gemacht. Das liegt zu einem Großteil daran, dass ich niedrigere Erwartungen hatte, aber auch an den durchaus spannenden Handlungsbögen. Dank politischer Intrigen und wirtschaftlicher Faktoren erhält Heavy Object etwas mehr Tiefe, während gleichzeitig die vier Hauptfiguren gut genutzt und im Rahmen der Serie weiter entwickelt werden. Besonders Frolaytia wird mehr ausgearbeitet, wodurch ihre übersexualisierte Darstellung zwar nicht aufgehoben, aber zumindest leicht kritisch behandelt wird. Nichts desto trotz bleiben die erotischen Anspielungen sie und Milinda betreffend erhalten. Daran ist auch nichts Negatives, da sie sich besser als zuvor einfügen und nur in einigen Szenen störend wirken. Obwohl die Konzeptstruktur erhalten bleibt, entfaltet Heavy Object so weiterhin genügend Unterhaltungswert, um mich über die sechs Episoden bei Laune zu halten und trotz fehlendem Cliffhanger mein Interesse an der Fortsetzung zu wecken.

Kurzfazit: Erwartungsgemäße Fortsetzung, die den Mix aus Action, Erotik und Comedy etwas besser in Einklang bringt und erneut mit Charakteren und Kämpfen kurzweilig zu unterhalten weiß.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Heavy Object – Vol. 2!

Details
Titel: Heavy Object – Vol. 2
Genre: Action, Science-Fiction, Comedy, Ecchi
Regie: Takashi Watanabe
Studio: J.C. Staff
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 142 Minuten
Sprachen: Deutsch (DTS-HD MA 5.1), Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 23. Oktober 2017
Herstellerseite: Heavy Object – Vol. 2 bei KSM Anime

Bilder Copyright J.C. Staff / KSM Anime

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