Rezension: Star Wars: Chewbacca (Comic)

star-wars-chewbacca-coverIn Star Wars: Chewbacca bricht einer der größten Helden der Rebellion und gleichzeitig Fan-Liebling zu einer Mission auf und erlebt ein neues Abenteuer.

Die Schlacht von Yavin ist gewonnen Die Rebellion konnte durch Luke Skywalker und mit Hilfe des Schmugglers Han Solo und seines Freundes und Ko-Piloten Chewbacca den Todesstern zerstören. Nun ist der Wookiee alleine mit einem A-Wing im Äußeren Rand unterwegs und stürzt auf dem Planeten Andelm IV ab. Auf der Suche nach einem Ersatzteil für sein Raumschiff, trifft er auf Zarro. Das Mädchen wurde genauso wie ihr Vater und viele andere Bewohner des Planeten von dem Gangster Jaum versklavt und müssen in dessen Minen arbeiten. Zarro ist die Flucht gelungen, doch sie will auch die anderen retten. Sturköpfig und abenteuerlustig versucht sie den riesenhaften Chewbacca für ihre Sache zu gewinnen.

Solo-Abenteuer

Schon bei der Ankündigung eines Abenteuers von Chewbacca alleine, war fraglich wie genau der Rahmen der Geschichte aussehen soll. Eine Auszeit des bekanntesten Wookiees des Star-Wars-Universums nach der Schlacht von Yavin weckte den Anschein, einfach nur irgendeinen Grund zu haben, um Chewbacca alleine auf einen fremden Planeten zu bringen. Doch seine Reise hat einen Grund, der zum Ende des Sammelbandes, der alle fünf US-Hefte der Miniserie enthält, deutlich wird. Autor Gerry Duggan hat einen guten und logischen Grund gefunden, um Chewbacca in ein Solo-Abenteuer zu schicken. Wirklich relevant wird das aber eben erst zum Ende und es wird auch durch die Frage relativiert, weshalb er nicht gemeinsam mit Han und dem Millenium Falken unterwegs sein konnte.

Das alles stört aber nur bedingt, da die Geschichte um Chewbacca, Zarro und die Sklaverei auf dem Planeten Andelm IV spannend und interessant erzählt ist. Natürlich hat Star Wars: Chewbacca das gleiche Problem wie viele Comics, die nach dem ersten Star-Wars-Film angesiedelt sind: Wirkliche Gefahr für den Helden besteht nicht. Man weiß einfach, dass Chewie nichts ernsthaftes passieren wird. Ähnliche Annahmen hat man schnell auch für Zarro. Dennoch ist die Einbindung einer neuen Hauptfigur ein gelungener Kniff, der das Abenteuer des Wookiees erst einleitet und gekonnt unterstützt. Das Sklavenmädchen ist nicht nur ein liebenswerter Charakter, sondern passt auch perfekt zu Chewbacca. Mit ihrer vorlauten, starrköpfigen Art erinnert sie gelegentlich ein wenig an Han Solo. Zugleich sind sie und andere neue Figuren wie ihr Vater oder der Gangster Jaum wichtig, um richtige Dialoge zu ermöglichen. Schließlich kommuniziert Chewie als Wookiee ausschließlich über die aus den Filmen bekannten Laute.

Ein wenig Tiefe

Man könnte meinen das Abenteuer von Chewbacca ist nur ein kleines Zwischenspiel irgendwann kurz nach der Schlacht von Yavin. Inhaltlich einzuordnen ist es nach der zweiten Storyline der Star-Wars-Comic-Heft-Reihe Showdown auf dem Schmugglermond. Auch wenn eine größere Bedeutung für die Galaxie sicherlich ausbleibt, sind es die wenigen Einblicke in Chewies Gedanken und seine Vergangenheit, die der Geschichte etwas Tiefe verleihen. Seine eigene Zeit als Sklave verleitet ihn dazu Zarro zu helfen. Vermittelt wird das durch eingebaute Bilder, die Chewie in Gefangenschaft und bei seinem Kampf gegen diese zeigen. Effektiv sind diese Rückblicke selten, aber perfekt platziert. Sie tragen stark dazu bei, dass man Chewies Beweggründe versteht.

Doch auch Mimik und Gestik des Wookiees sind Zeichner Phil Noto hervorragend gelungen. Unterstützt von den unterschiedlichen Geräuschen, die Chewbacca von sich gibt, ist meist nachvollziehbar, was er zum Ausdruck bringen will. Da auf Übersetzungen seiner Worte verzichtet wird und auch keine der handelnden Figuren ihn verstehen kann, ist diese Art der Vermittlung überaus wichtig. Auch sonst können die Bilder von Phil Noto meist überzeugen. Lediglich die Gesichter wirken selten etwas unschön. Der Stil passt zu dem abgelegenen, eigenständigen, etwas dreckigen Planeten und auch das Design der neuen Figuren ist gelungen. Besonders Zarro, der man ihren wilden, freigeistigen Charakter sofort ansieht. Doch auch Jaum sticht als Nicht-Mensch, der auf einen Anzug mit eigener Atmosphäre angewiesen ist, etwas hervor. Dazu gesellt sich eine gute Umsetzung von Action und Umgebungen.

Fazit

Star Wars: Chewbacca ist nicht die erste Comic-Geschichte, die Marvel einer bekannten Film-Figur widmet. Dabei gelingt erneut eine überaus gelungene Umsetzung des von Fans geschätzten Charakters. Chewbaccas Abenteuer unterhält durch Action, ein wenig Spannung, interessante Ereignisse und etwas Humor. Es ist überaus lobenswert, dass darauf verzichtet wurde die Wookiee-Sprache zu übersetzen und Chewbacca ausschließlich mit Lauten kommunizieren zu lassen. Das unterstützt die Einbindung der neuen Charaktere, allen voran des Sklavenmädchens Zarro. Diese entspricht zwar bekannten Mustern und erinnert manchmal ein wenig an Han Solo, passt aber sehr gut in die Geschichte und trägt enorm zum Unterhaltungswert bei. Es ist zu einem großen Teil auch die aufkommende Freundschaft zwischen Chewie und Zarro, die dafür sorgt, dass man mit den beiden mitfiebert und das Sklavenmädchen immer mehr ins Herz schließt. Fast wünscht man sich am Ende, dass der Wookiee bei ihr bleibt. Lobenswert ist zudem, dass zum Ende hin noch ein guter und nachvollziehbarer Grund für die Reise Chewbaccas geliefert wird, so dass der Rahmen für das Abenteuer weniger aufgesetzt und konstruiert wirkt.

Kurzfazit: Unterhaltsames Abenteuer eines beliebten Film-Charakters, der sympathische Unterstützung von einer neuen Figur erhält.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Chewbacca!

Details
Titel: Star Wars: Chewbacca
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Gerry Duggan
Zeichner: Phil Noto
Seiten: 128
Preis: 14,99 €
Verlagsseite: Star Wars: Chewbacca bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 15. Juli 2016

Bilder Copyright Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm