Rezension: Samurai Warriors SP: Die Legende der Sanada (Blu-ray)
Bevor im August Volume zwei der Samurai-Warriors-Serie erscheint, veröffentlicht KSM Anime am 18. Juli das Serien-Special Die Legende der Sanada.
Angesiedelt in der Sengoku-Ära, erzählt Samurai Warriors SP: Die Legende der Sanada von dem Aufstieg der Sanada-Brüder Nobuyuki und Yukimura. Treu dienten sie ihrem Herren Takeda Shingen, der davon träumte das Reich zu einen. Allerdings starb er, bevor er dieses Ziel erreichen konnte. Als im Krieg gegen die Clans Oda und Tokugawa der Takeda-Clan endgültig unterging, blieb den an vorderster Front kämpfenden Sanada nur der Rückzug in ihre Heimat. Dort erichteten Nobuyuki und Yukimura eine Burg, die dem Schutz ihrer Familie dienen soll. Während Yukimura schließlich versucht ein Bündnis zu schließen, muss sich Nobuyuki mit den Forderungen der Tokugawa auseinandersetzen.
Blick in die Vergangenheit
Samurai Warriors SP: Die Legende der Sanada ist als Prequel zur Anime-Serie angelehnt und konzentriert sich dabei besonders auf den Werdegang der Sanada-Brüder. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, da das Serien-Special auch unabhängig von Samurai Warriors funktioniert. Allerdings werden einige künftige Verbindungen angedeutet. So werden besonders die Entscheidungen von Nobuyuki und Yukimura bei den kommenden Wirren nach dem Tod des Reichsvereiners Toyotomi Hideyoshi nachvollziehbarer. Sie deuten sich sogar zum Teil bereits an, ohne dass sie zu offensichtlich sind.
Hier liegt dann auch der Knackpunkt des Specials. Die Veröffentlichung zwischen den beiden Volumes von Samurai Warriors raubt den Ereignissen zusehends an Spannung. Wer bereits die ersten sechs Episoden der Serie gesehen hat, weiß welche Charaktere zwingend überleben müssen und welche Verbindungen geknüpft werden. Deshalb ist Die Legende der Sanada entweder als sinnvolle Ergänzung zu betrachten oder sollte direkt zum Einstieg in die Anime-Welt von Samurai Warriors genutzt werden. In beiden Fällen funktioniert das Special überaus gut.
Andeutungen für die Zukunft.
Denn an sich ist die in etwa 50 Minuten erzählte Geschichte rund um die Sanada-Brüder interessant und weitgehend gut erzählt. Lediglich zu Beginn wird das Geschehen von einem Erzähler dominiert und größere Zeitsprünge sind mehr zu erahnen, als wirklich auffällig gekennzeichnet. Dazu tragen auch die sich nicht verändernden oder alternden Charaktere bei. Spätestens nach dem ersten Drittel zieht Die Legende der Sanada an und konzentriert sich auf die Handlungen und Erlebnisse von Yukimura und Nobuyuki ohne den Blick auf andere wichtige Figuren wie Tokugawa Ieyasu, Tadakatsu Honda oder Inahime zu verlieren. Die bereits angesprochenen Verbindungen, die sich abzeichnen, gehören dabei zu den besten Momenten des Specials. So sind etwa Aufeinandertreffen wichtiger Charaktere angemessen gestaltet, werden aber nicht zu dramatisch oder bedeutungsschwanger in Szene gesetzt. Sei es nun Yukimuras sich aufbauende Freundschaft mit Kanetsugu Naoe und Mitsunari Ishida oder Naboyukis erste längere Begegnung mit Inahime.
Doch trotz der wichtigen, ruhigen Momente, verzichtet Die Legende der Sanada nicht auf die nötigen Kämpfe und Schlachten, die sowohl der Spielevorlage von Koei Tecmo als auch der historischen Grundlage entsprechen. Das verantwortliche Studio TYO Animations setzt dabei wie auch bei der Samurai-Warriors-Serie immer wieder auf Standbilder, um die Konflikte darzustellen. Dem gegenüber steht die gut in Szene gesetzte und öfters auch übertriebene Action. Besonders in der zweiten Hälfte zeigt sich hier eine weitere Stärke des Specials. Die Inszenierung der Schlacht ist gelungen, obwohl dabei nicht immer auf überbordende Aktionen gesetzt wird. Viel mehr sind es die wenigen direkten Konflikte zwischen wichtigen Persönlichkeiten, die zeigen dürfen wozu sie in der Lage sind. Die gelegentlich eher marginale Darstellung der Kämpfe stört zu keiner Zeit, sondern passt sehr gut zum Erscheinungsbild des Specials, das bei Animationen, Charakterdesign und Farbgebung stark an die Serie erinnert und durchaus überzeugen kann. Genauso auch die deutsche Synchronisation. Lediglich die Musikuntermalung wirkt manchmal etwas zu modern.
Fazit
Samurai Warriors SP: Die Legende der Sanada ist eine gute Ergänzung zur Anime-Serie, funktioniert aber auch losgelöst von dieser. In Japan wurde das Special sogar gut ein Jahr vor der eigentlichen Serie auf TV Tokyo ausgestrahlt. Somit ist der unabhängige Aufbau logisch. Allgemein bietet sich Die Legende der Sanada gut als Einstieg in die Samurai-Warriors-Anime-Umsetzung an. Manch später wichtiger Charakter wird bereits vorgestellt, so dass die Übersichtsprobleme wegfallen könnten. Zwingend erforderlich ist das Special jedoch nicht, da die wichtigsten Punkte der Vergangenheit von Yukimura und Nobuyuki auch in der Serie angesprochen werden. Trotz allem ist Samurai Warriors SP: Die Legende der Sanada nicht nur als Ergänzung zur Serie zu empfehlen, sondern auch als eigenständiges, kurzes Special, das einen guten Einblick in die Anime-Serie bietet.
Kurzfazit: Gelungenes Serien-Special, das durch ruhige Momente und gut inszenierte Kämpfe unterhält.
Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Samurai Warriors SP: Die Legende der Sanada!
Details
Titel: Samurai Warriors: Die Legende der Sanada
Genre: Historie, Action, Drama
Regie: Koujin Ochi
Studio: TYO Animations
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 53 Minuten
Sprachen: Deutsch (DTS-HD MA 5.1) , Japanisch (DTS-HD Master 2.0)
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 18. Juli 2016
Herstellerseite: Samurai Warriors SP: Die Legende der Sanada bei KSM Anime
Bilder Copyright TYO Animations / KSM Anime