Rezension: Kill la Kill – Band 1 (Manga)
Im April veröffentlichte Tokyopop den ersten Band der Manga-Umsetzung der Action-Anime-Serie Kill la Kill. Die Rachegeschichte orientiert sich dabei deutlich an der Vorlage.
Von Rache, sprechender Kleidung und Scherenschwertern
Ryuko Matoi ist seit dem Tod ihres Vaters auf der Suche nach seinem Mörder, um sich an diesem zu rächen. Bei sich trägt sie eine Hälfte einer riesigen roten Schere, mit der ihr Vater ermordet wurde. Die Suche führt das junge Mädchen an die Honnoji-Akadamie, an der das Recht des Stärkeren gilt. Dabei steht die Schule unter der Kontrolle der Präsidentin der Schülerversammlung Satsuki Kiryuin und ihrer Untergebenen. Nur wen sie als würdig empfindet, erhält eine sogenannte Goku-Uniform, die seinen Träger mit Spezialfähigkeiten ausstattet. Die aufbrausende Ryuko erfährt schon bald, was es bedeutet, sich mit Satsuki anzulegen.
Kill la Kill ist ein typischer Action-Manga. Das Hauptaugenmerk liegt klar auf den schnellen Kampfeinlagen und den markigen Wortwechseln. Dabei wird nicht einmal versucht eine glaubwürdige Welt zu erschaffen oder die unsere zumindest halbwegs nachvollziehbar wiederzugeben. Das führt dazu, dass der gesamte Hintergrund und die Thematik der Geschichte seltsam abstrakt wirken. Der Leser muss vieles einfach als gegeben hinnehmen, egal wie unlogisch oder unerklärlich es auch erscheinen mag.
Prämisse über Handlung und Charaktere
Leider geht nicht nur die Handlung zu lasten der dynamisch gezeichneten Kämpfe, sondern auch die Charakterzeichnung. Wird Ryuko selbst noch mit ihren Rachegelüsten etwas, aber nicht sonderlich viel, Persönlichkeit verliehen, lassen sich ihre Kontrahenten direkt in die entsprechenden Schubladen schieben. Letztlich dient die Geschichte eben nur der Darstellung, des Rechts der Stärkeren und dieser Prämisse muss sich alles andere unterordnen. Da ist es natürlich am leichtesten, wenn für die handelnden Figuren gewisse Archetypen verwendet werden. Es bleibt abzuwarten, ob in späteren Bänden hier noch etwas mehr Entwicklung stattfindet. Wünschenswert ist es auf jeden Fall.
Zwar bringen die Zeichnungen die Kämpfe gut rüber, doch zu häufig werden sie chaotisch und hektisch dargestellt, was etwas zu lasten der Übersicht geht. Dafür haben die wichtigen Figuren ihr ganz eigenes Erscheinungsbild. So sehr es ihnen teilweise an Persönlichkeit abseits des zu Erwartenden fehlt, so haben sie durch ihre Darstellung doch ein gewisses Erkennungsmerkmal und fallen teilweise recht skurril aus.
Fazit
Eine wirklich tiefgehende Geschichte oder umfangreich ausgearbeitete Charaktere sucht man bei Kill la Kill vergebens. Es ist eben ein typischer Action-Manga, der sich klar an Genre-Fans richtet, denen dynamische Kämpfe am wichtigsten sind. Diese sind dafür weitgehend gelungen und können zumindest zeitweise unterhalten. Wer ein Faible für Actionreiche Kämpfe hat, kann ruhig einen genaueren Blick wagen. Genauso Fans der Anime-Serie. Wer aber Wert auf die Handlung oder Charaktere legt, dürfte mit Kill la Kill wohl nicht glücklich werden.
Details
Titel: Kill la Kill – Band 1
Genre: Action
Verlag: Tokyopop
Text: Trigger/Kazuki Nakashima
Zeichnungen: Ryo Akizuki
Seiten: 184
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-3-8420-1254-7
Verlagsseite: Kill la Kill – Band 1 bei Tokyopop
Erscheinungsdatum: April 2015
Bilder Copyright Toykopop
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