Rezension: Shirobako – Vol. 2 (Blu-ray)

Aoi und ihre Kollegen müssen sich in den vier Episoden von Shirobako Volume 2 neuen Problemen und Schwierigkeiten bei der Produktion einer Anime-Serie stellen.

Die Produktion der Anime-Serie Exodus bei Musashino Animation läuft auf Hochtouren. Bereits bei den ersten Episoden haben sich Probleme gezeigt, denen sich das Team stellen musste. Doch Ruhe kehrt noch immer nicht ein. Produktionsassistentin Aoi muss sich mit der Härte des Anime-Geschäfts herumschlagen. Allen voran sorgt die Nachlässigkeit ihres Kollegen Takanashi für den Absprung eines wichtigen Zeichners und der Streit zwischen Key Animation und 3D Animation eskaliert. Das hat auch Einfluss auf Aois eigene Arbeit, so dass sie versucht, die Wogen zu glätten. Gleichzeitig greift Produktionsleiter Honda zu extremen Maßnahmen, um Regisseur Kinoshita endlich zum Zeichnen des Storyboards für die letzte Episode von Exodus zu bringen. Wie gut die Zusammenarbeit bei Musashino Animation letztlich funktioniert, zeigt sich, als Aois Schulfreundin, die Jungzeichnerin Ema, Schwierigkeiten beim Erfüllen ihrer Aufgaben hat. Aber auch das Privatleben von Aoi sorgt für etwas Aufregung, da sie unerwartet Besuch erhält.

Produktionsprobleme

Aoi Miyamori bleibt auch in den vier Episoden von Shirobako Volume 2 klare Hauptfigur der Slice-of-Life-Serie. Allerdings rücken wie schon zuvor zeitweise andere Charaktere in den Fokus der Ereignisse. Dieses Mal sogar noch etwas stärker. Die entsprechenden Probleme sind allerdings stets mit Aoi verknüpft, weshalb sie auch als eine Art Bindeglied zwischen den verschiedenen Ereignissen betrachtet werden kann. So ist sie es, die Takanashi bei seinem, bereits am Ende von Episode vier kurz angeschnittenen Problem mit Zeichner Endou, helfen soll. Genauso spielt Aoi, wenn auch nur untergeordnet, eine Rolle bei den Schwierigkeiten mit denen sich ihre Schulfreundin Ema bei ihrer Arbeit als Zeichnerin konfrontiert sieht. Immerhin erhalten so auch, abseits von Aoi, andere Figuren größere Auftritte, was gerade angesichts der Größe der Charakterriege genau richtig ist, um alle Möglichkeiten auszunutzen. Durch Midori und Aois Schwester Kaori werden außerdem alltägliche Ausblicke gewährt, so dass sich die Slice-of-Life-Thematik nicht rein auf die Anime-Produktion, sondern auch auf das Privatleben von Aoi und ihren Schulfreundinnen konzentriert. Dabei bleibt allerdings gerade Misa etwas auf der Strecke, während Shizuka einen wichtigen Auftritt hat.

Die Macher der Serie zeigen ein Händchen dafür, den Blick hinter die Kulissen einer Anime-Produktion interessant und spannend zu gestalten ohne dabei unrealistische oder übertriebene Elemente einzubauen. Dadurch wirkt Shirobako zu jederzeit glaubwürdig und beweist, dass nicht jede Serie große Action oder aufsehnerregende Wendungen braucht, um zu fesseln. Shirobako gelingt es rein durch die liebenswerten Charaktere und die packende Slice-of-Life-Geschichte zu unterhalten. Gerne begleitet man Aoi und ihre Kollegen durch ihren Alltag und erlebt den Stress und die Schwierigkeiten, der sich ihnen in den Weg stellt, direkt mit. Das ist auch der gelungenen Atmosphäre zu verdanken, die einen guten Eindruck von der Arbeit hinterlässt, aber trotzdem den leicht lockeren Grundton, der bereits die ersten vier Episoden ausgezeichnet hat, nicht verliert. Zu einem gewissen Grad liegt das an der insgesamt eher positiven Einstellung der Charakter und wird unterstützt von den kleineren Comedy-Elementen, die für die nötige Abwechslung sorgen.

Etwas ernsthafter wird Shirobako zum Ende des zweiten Volumes. Die Serie greift die Thematik der persönlichen Träume und Ziele auf und zeigt welche Schwierigkeiten Aoi, Ema und andere Charaktere dabei haben, sich dieser bewusst zu werden. Was wollen sie erreichen? Wohin wollen sie? Dadurch erhalten sowohl die Serie als auch die Figuren etwas mehr Tiefe, wovon Shirobako im Gesamten merkbar profitiert. Außerdem dürfte dieser Aspekt auch in den noch kommenden sechzehn Episoden eine Rolle spielen. Schließlich handelt Shirobako abseits der Produktion einer Anime-Serie auch vom Leben von Aoi und ihren Schulfreundinnen Ema, Shizuka, Misa und Midori.

Fazit

Shirobako Volume 2 hat mich wieder ausgezeichnet unterhalten. Mit Spannung habe ich Aoi und ihre Kollegen beim weiteren Verlauf der Produktion der Anime-Serie Exodus begleitet. Dabei gelingt es Shirobako genau den richtigen Ton zu treffen, um glaubwürdig die Schwierigkeiten und den Stress, den diese Arbeit mit sich bringt, zu vermitteln. Gleichzeitig sorgen die gut geschriebenen Charaktere dafür, dass jede noch so kleine Funktion realistisch und individuell besetzt zu sein scheint. Das sorgt neben einem lebendigen Eindruck der Firma Musashino Animation auch für Abwechslung hinsichtlich des Umgangs mit Problemen. Sinnvoll ergänzt wird das alles durch das Privatleben von Aoi und ihren Freundinnen. Im Gesamten erhält Shirobako eine angenehme Atmosphäre, die trotz des gut vermittelten Stresses, niemals zu bedrückend und gelungen durch seichte Comedy-Elemente, aufgelockert wird. Wie schon bei Volume 1 habe ich erneut mit Aoi, Ema und den anderen mitgefiebert und sie gerne durch ihren Alltag begleitet. Hoffentlich dürfen in den kommenden sechzehn Episoden auch Shizuka, Misa und Midori noch mehr zeigen, was sie leisten können. Doch auch so freue ich mich auf Shirobako Volume 3 und bin gespannt welchen Problemen sich Aoi noch stellen muss.

Kurzfazit: Shirobako Volume 2 knüpft nahtlos an den positiven Eindruck des Serien-Auftakts an und schafft es erneut als bodenständige Slice-of-Life-Serie einen von gut geschriebenen Charakteren getragenen glaubhaften Einblick in eine Anime-Produktion zu liefern.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Shirobako – Vol. 2!

Details
Titel: Shirobako – Vol. 2
Genre: Slice of Life
Regie: Tsutomu Mizushima
Studio: P.A. Works Co., Ltd.
Produktionsjahr: 2014
Laufzeit: ca. 99 Minuten
Sprachen: Deutsch (DTS-HD MA 2.0), Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Extras: Alternatives Opening, Alternative Endings, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 0
Erscheinungstermin: 18. September 2017
Herstellerseite: Shirobako – Vol. 2 bei KSM Anime

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