Rezension: Ghost in the Shell – Arise: Pyrophoric Cult

Nach Ghost in the Shell – Arise, führt Universum Anime die Geschichte von Major Motoko Kusanagi mit Pyrophoric Cult fort und setzt dabei auf eine ähnliche Veröffentlichungsweise wie in anderen Ländern.

Bei Ghost in the Shell – Arise: Pyrophoric Cult handelt es sich um eine zehnteilige TV-Adaption der Arise-OVAs. Erweitert wird die bekannte Geschichte, der bei Universum Anime erhältlichen Prequels zu Ghost in the Shell, erneut erzählt. Lediglich die letzten beiden Episoden stellen eine Fortsetzung dar. Ähnlich wie in Japan und anderen Ländern, verzichtet Universum Anime, darauf die vollständige Serien-Adaption zu veröffentlichen, sondern belässt es bei den beiden, als Fortsetzung dienenden Episoden neun und zehn, die gerne als fünfter Arise-Teil bezeichnet werden.

Virenjagd

Die etwa 45 Minuten langen Episoden setzten nach den Ereignissen der bekannten Ghost in the ShellArise: Borders an. Bei einem Bombenanschlag auf ein Flugzeug sterben alle Passagiere. Schnell stellt sich heraus, dass der Fall mit den Ariel-Körperprothesen und dem Fire-Starter-Virus in Verbindung zu stehen scheint. Doch Major Motoko Kusanagi und ihr Team sind nicht alleine an der Sache interessiert. Wie sich herausstellt, ist auch der amerikanische Militärgeheimdienst dem Broker des Fire-Starter-Virus auf der Spur. Dieser soll sich in Japan aufhalten, um im Auftrag des Kartells Colonel Hozumi zu töten. Eher unfreiwillig, muss sich Kusanagi zur Zusammenarbeit mit den Amerikanern verpflichten und sich diesen unterordnen.

Da Universum Anime Ghost in the ShellArise: Border 1 + 2 sowie 3 + 4 ebenfalls erst in diesem Jahr veröffentlicht hat, ist die Vorgehensweise bei Pyrophoric Cult nachvollziehbar. Die beiden vorhandenen Episoden knüpfen gut an die bisherigen OVAs an und erzählen die Geschichte spannend weiter. Besonders, dass der Firer-Starter-Virus und die Jagd auf den Broker sowie Colonel Hozumi im Mittelpunkt stehen, sorgt dafür, dass der rote Faden der Handlung gut weitergesponnen wird. Allerdings ist auch schnell klar, dass die Laufzeit etwa höher hätte ausfallen müssen. Einige Aspekte der Geschichte werden zu nebensächlich abgehandelt und wirken nur oberflächlich angerissen, statt wirklich ausgearbeitet. Das ist gerade aufgrund des vorhandenen Potenzials und der darin verborgenen Qualität bedauerlich.

Cyber-Thriller-Action

Dennoch versteht es Ghost in the Shell – Arise: Pyrophoric Cult wieder den Geist der Reihe einzufangen und einen spannenden Cyber-Thriller zu spinnen, der diese Bezeichnung sogar mehr verdient als einige Teile der Arise-OVA-Reihe. Zumindest gilt das für die erste der beiden Episoden, die Pyrophoric Cult bilden. Die zweite fällt trotz wichtiger Elemente und einer guten Beendigung der Geschichte etwas zu actionlastig aus. Zwar stört das zu keiner Zeit und passt gut in die Erzählung, nimmt aber anderen wichtigen Teilen der Handlung die Möglichkeit zur Entfaltung. Insgesamt bleibt aber ein positives Bild, das neben Action, auch ausreichend Möglichkeiten findet, um die wichtigen Themen des Franchise zu behandeln und gleichzeitig Andeutungen für die kommende Fortsetzung in Ghost in the Shell – The New Movie zu legen.

Production I.G. zeigt auf der technischen Seite wieder höchste Qualität. Flüssige Animationen treffen auf das gewohnt gute Charakterdesign, ansehnliche Effekte und einige perfekt surreal erscheinende Cyber-Umgebungen. Dem schließt sich der gelungene Soundtrack und die gute deutsche Synchronisation mit den bekannten Ghost-in-the-Shell-Sprechern an.

Fazit

Es mag fraglich sein, ob die Veröffentlichungspolitik bei Ghost in the Shell – Arise und Pyrophoric Cult in dieser Form sinnvoll ist. Besonders Fans würden sicher auch gerne die erweiterte Serien-Variante der Prequels sehen. Doch rein aus Sicht der Geschichte betrachtet, ist der Schritt nicht falsch. Die beiden Episoden, die Ghost in the Shell – Arise: Pyrophoric Cult bilden, knüpfen gut an die kürzlich bei Universum Anime erschienenen OVAs an und haben es geschafft, mich erneut von der Vorgeschichte des bekannten Franchises zu überzeugen. Die spannende Cyber-Thriller-Unterhaltung mag zwar nicht an den Kultstatus des Original-Films heranreichen, versteht es aber trotzdem die wichtigen Elemente, die Ghost in the Shell ausmachen, zu einem fesselnden Erlebnis zu verknüpfen. Lediglich die kurze Laufzeit und dass Pyrophoric Cult das Vorwissen der Arise-OVAs benötigt, fallen negativ auf. Als fünfter Teil der Prequel-Reihe ist Pyrophoric Cult aber in jedem Fall gute Unterhaltung für Ghost-in-the-Shell-Fans.

Kurzfazit: Ghost in the Shell – Arise: Pyrophoric Cult bietet spannende Cyber-Thriller-Unterhaltung, die jedoch etwas unter der kurzen Laufzeit leidet und eine klare Fortsetzung der Prequel-OVAs darstellt.

Vielen Dank an Universum Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Ghost in the Shell – Arise: Pyrophoric Cult!

Details
Titel:  Ghost in the Shell – Arise: Pyrophoric Cult
Genre: Science-Fiction, Action
Regie: Kazuchika Kise
Studio: Production I.G.
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 45 Minuten (DVD), ca. 47 Minuten (Blu-ray)
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet Pyrophoric Cult (nur Erstauflage), Logicoma presents: border:1 & border:2 Special Digest, Original Trailer und Spots, Preview-Clips ALTERNATIVE ARCHITECTURE, Textless Opening ALTERNATIVE ARCHITECTURE, Unit.9 Performance Evaluation
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 28. Juli 2017
Herstellerseite: Ghost in the Shell – Arise: Pyrophoric Cult bei Universum Anime

Bilder: © Shirow Masamune・Production I.G/KODANSHA・GHOST IN THE SHELL ARISE COMMITTEE. All Rights Reserved.

Lesetipp: Rezension zu Ghost in the Shell – Arise: Border 3 + 4
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