Rezension: Akatsuki no Yona: Prinzessin der Morgendämmerung – Vol. 2 (Blu-ray)

Akatsuki no Yona – Prinzessin der Morgendämmerung Volume 2 führt die Geschichte von Prinzessin Yona und ihrer Flucht fort.

Nach dem Verrat von Su-Won, sind Yona und Hak zum Windclan geflohen. Um die dort lebenden Menschen nicht länger in Gefahr zu bringen, setzen die Prinzessin und ihr Leibwächter ihre Reise fort. Mundock rät ihnen einen im Exil lebenden Priester aufzusuchen, doch auf dem Weg zu ihm werden sie von Soldaten des Feuerclans unter Befehl von Gang Tea-jun angegriffen. Verzweifelt versucht Yona dem schwer verletzten Hak zu helfen, doch es gelingt ihr nicht. Stattdessen stürzen sie gemeinsam eine Klippe herunter. Über den vermeintlichen Tod der Prinzessin informiert der schwer getroffene Gang Tea-jun Su-won, der am nächsten Tag zum König gekrönt wird. Derweil haben Yona und Hak schwerverletzt überlebt. In diesem Zustand findet sie der junge Yun, der gemeinsam mit dem Priester Ik-su in einer abgelegenen Hütte im Wald lebt. Ihr Ziel erreicht, bangt Yona um das Leben ihres Leibwächters und Kindheitsfreundes, erfährt aber auch von ihrem Schicksal, das eng mit den vier Drachen aus der Legende des König Hiryuu verbunden zu sein scheint. Eine neue Reise steht der Prinzessin bevor.

Wege des Schicksals

Eigentlich erst für März geplant, hat KSM Anime das zweite Volume von Akatsuki no Yona – Prinzessin der Morgendämmerung glücklicherweise auf den 10. Februar vorgezogen. Auch so war die Wartezeit nach dem offenen Ende des Serienauftaktes gefühlt zu lang. Die sechste Episode schließt direkt an den Cliffhanger an und zeigt erneut das auflodernde Feuer in Yonas Blick. Viel ausrichten kann sie allerdings nicht und bei ihrem Versuch Hak zu retten, stürzen beide von einer Klippe. Der vermeintliche Tod von Yona und Hak führt dazu, dass die fünf Episoden von Volume zwei fast völlig ohne Action und Kämpfe auskommen. Dadurch kann sich die Fantasy-Serie weitaus besser auf Geschichte und Charaktere konzentrieren, was beiden deutlich erkennbar zu Gute kommt. Auch der auflockernde Humor nimmt eine etwas größere Rolle ein, ist aber stets passend platziert und somit ein gelungener Teil von Akatsuk no Yona.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen von denen die Ereignisse rund um Yona und Hak im Vordergrund stehen, fortgeführt. Dennoch wird mehrmals ein Blick auf Su-Won geworfen. Dieser zusätzliche Aspekt ist sinnvoll, um auch tiefere Einblicke in die Persönlichkeit und Beweggründe des scheinbaren Antagonisten zu werfen. Bereits in den ersten fünf Episoden hat sich gezeigt, dass der Mörder von Yonas Vater aus persönlichem Antrieb Verrat an seinem König begeht. Dieser Eindruck wird durch die angedeuteten Ziele und Su-Wons Erinnerungen an Hak und Yona noch verstärkt. Dadurch wird er deutlich sympathischer und es zeigt sich, dass jede Tat aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden kann. Dennoch bleiben Yona und Hak die eindeutigen Protagonisten, die den Weg der Gerechtigkeit und des Schicksals beschreiten. Letzteres spielt eine besonders wichtige Rolle und sorgt für eine Weichenstelle, die Yonas Reise ein neues Ziel gibt.

Schicksalhafte Hilfe

Wie es der Zufall will, werden Yona und Hak nach ihrem Sturz von der Klippe von Yun, dem jungen Gehilfen des Priesters Ik-su, gefunden. Damit sind die Prinzessin und ihr Leibwächter direkt an ihrem Ziel angelangt, denn genau jenen Geistlichen sollten sie laut Mundock aufsuchen. Während Yun sich um die Wunden des schwerverletzten Hak kümmert, offenbart sich Yonas Schicksal, das eng mit dem Land Kōka verbunden zu sein scheint. Hier verwendet Akatsuki no Yona recht klassische Fantasy-Elemente und macht die Protagonistin zu einer Art Auserwählten, deren Schicksal mit einer alten Legende und den damaligen Ereignissen verknüpft ist. Obwohl das vielleicht etwas klischeehaft klingen mag, setzt die Serie diesen Aspekt überaus gut um und sorgt – auch dank des Settings – für eine erfrischende Anwendung der Thematik. Selbst die offensichtlich unwissende Prinzessin, die gemeinsam mit ihrem Schicksal einem klassischen Rollenspiel entsprungen sein könnte, unterstützt die Handlung auf ihre Weise nahezu perfekt. Zum Teil liegt das auch an der lockeren Erzählweise, die wie erwähnt, auf zu viel Action verzichtet und sich Zeit lässt Yona, Hak, Yun und Ik-su Persönlichkeit und zumindest ein wenig Tiefe zu verleihen.

Zudem erhält die Serie einen roten Faden, dem sie folgen kann und der eine zusätzlichen Spannungsfaktor bietet. Zumindest, wenn nicht zu sehr auf Wiederholung gesetzt wird. Allerdings wirkt es bisher nicht so, als bestünde diese Gefahr, obwohl die Reise von Yona klare Etappen aufweist und ein wenig an klassische Geschichtsquests aus Spielen wie The Legend of Zelda erinnert. Das ist eher ein Lob, als ein negativer Kritikpunkt. Zumal die Serie neben der klassischen Fantasy mit ihren Schwert- und Bogenelementen, die durch Yonas Training präsent bleiben, auch auf Comedy und etwas Coming-of-Age setzt. Letzteres bezieht sich auf die wohlbehütet aufgewachsene Yona, die keinerlei Ahnung vom Leben außerhalb des Palastes hat. Vieles ist neu für sie und bereits früh zeigt sie den Willen zu lernen und das Reich Kōka mit eigenen Augen zu sehen. Ein wenig erinnert Yonas anfänglicher Werdegang an Prinz Arslan aus The Heroic Legend of Arslan. Doch trotz der vorhandenen Gemeinsamkeiten geht Akatsuki no Yona, auch durch das fernöstliche Setting, eigene Wege und mit Yona, Hak und den anderen wird die spannende Geschichte von interessanten Figuren getragen. Dadurch gelingt es, auch ohne einen harten Cliffhanger, das Interesse an der Serie und den kommenden Volumes hochzuhalten.

Fazit

Akatsuki no Yona – Prinzessin der Morgendämmerung Volume 2 erzählt die Geschichte um die titelgebende Prinzessin weitaus ruhiger weiter, als es beim Auftakt der Fall war. Bereits in den ersten fünf Episoden der Serie zeigte sich, dass Kämpfe zwar wichtig, aber nicht das dominierende Element sind. Das ist auch gut so. Volume 2 hat mich besonders durch die spannenden Entwicklungen der Geschichte und die bereits erkennbaren Veränderungen der Charaktere vor den Fernseher gefesselt. Es gelingt die Welt von Akatsuki no Yona lebendig erscheinen zu lassen, während zugleich eine spannende Geschichte erzählt wird, die nicht nur Gemeinsamkeiten mit The Heroic Legend of Arslan, sondern auch mit klassischen Rollenspielen und Fantasy-Geschichten aufweist. Als willkommene Abwechslung betrachte ich die Comedy-Elemente, die mir so manches Lachen entlockt haben. Gemeinsam mit den Coming-of-Age-Anleihen in Bezug auf Yona, ergibt sich so eine gelungene Fantasy-Serie, die auch im zweiten Volume zu unterhalten weiß. Ich bin schon gespannt wie es mit Yona und den anderen weitergeht und welche Abenteuer noch auf sie warten.

Kurzfazit: Unerwartet ruhiger, aber nicht weniger spannender Nachfolger, der sich auf Geschichte und Charaktere konzentriert und dabei Comedy- und Coming-of-Age-Elemente besser zur Geltung bringt.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Akatsuki no Yona: Prinzessin der Morgendämmerung – Vol. 2!

Details
Titel: Akatsuki no Yona: Prinzessin der Morgendämmerung – Vol. 2
Genre: Abenteuer, Fantasy
Regie: Kazuhiro Yoneda
Studio: Studio Pierrot
Produktionsjahr: 2014
Laufzeit: ca. 145 Minuten
Sprachen: Deutsch (DTS-HD MA 5.1) , Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet, Opening- und Endingsong, Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 20. Februar 2016
Herstellerseite: Akatsuki no Yona: Prinzessin der Morgendämmerung – Vol. 2 bei KSM Anime

Bilder Copyright Studio Pierrot. / KSM Anime

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