Rezension: Cyberpunk 2077: XOXO (Comic)
Während eines Überfalls der Maelstorm auf einen Konvoi der Moxes, opfert Screw in Cyberpunk 2077: XOXO alles für eine Frau.
Was ist Liebe? Eine Frage, die Screw von den Maelstroms einst beschäftigt hat. Mittlerweile hat er alles, was für die Liebe steht, von sich verbannt. Bei einem Hinterhalt auf einen Moxes Konvoi richtet er ein Blutbad an. Allerdings hält er inne, als er eine Überlebende sieht. Was ist Liebe? Screw kann diese Frage nicht beantworten, doch er dreht plötzlich durch und ist bereit alles zu opfern für etwas, das er nicht erklären kann.
Blutige Liebe
Die Cyberpunk-2077-Comics haben sich schon in der Vergangenheit mit reichlich unterschiedlichen Stilen, Thematiken und Erzählweisen hervorgetan. Cyberpunk 2077: XOXO geht wieder einen neuen Weg und verknüpft das brutale und gnadenlose Milieu von Night City mit Zeichentrick-Einflüssen wie den Looney Toons. Bereits der Einstieg hebt das hervor und zeigt unter Kommentaren darüber, was Liebe ist und wie sich ein Cartoon-Wolf in eine wunderschöne Hasen-Frau verliebt. Parallel dazu wird die Vergangenheit von Hauptfigur Screw zusammengefasst und somit sein Weg zu den Maelstrom und seinem gefühllosen Leben. Der Kontrast zwischen den beiden Elementen wird zwar vom Zeichenstil ein wenig abgeschwächt, fällt aber trotzdem groß und wirkungsvoll aus.
Zumal Cyberpunk 2077: XOXO später überaus blutig und brutal wird – und das in beiden Welten. Schon der Überfall der Maelstorm auf einen Moxes-Konvoi endet in einem Gemetzel, das schließlich von der Frage nach Liebe beeinflusst wird. Damit beginnt eine spannende, kontrastreiche und bizarre Geschichte, die Screw an der Seite einer Überlebenden der Moxes durch Night City führt. Zwar bleibt die Geschichte trotz allem kurz, doch das ist richtig so, da sich die Handlung genau richtig entfalten kann. Das gilt auch für die ausreichend ausgearbeiteten Charaktere.
Besonders Screw und die Moxes-Frau tragen den Comic und sorgen dafür, dass die Geschichte einige gelungene, packende und unerwartete Wendungen nimmt. Gleichzeitig ist Cyberpunk 2077: XOXO wie von der Reihe und der Videospiel-Vorlage gewohnt hart und überaus konsequent. Der enorme Gewaltgrad wird dabei von der überzeichneten Darstellung und den Cartoon-Einflüssen ein wenig abgeschwächt, ohne wirklich an Wirkung zu verlieren. Hier zeigt sich, wie gut die stimmungsvollen Zeichnungen zur Entwicklung der Geschichte beitragen. Bis zum großartigen Ende, bleibt Cyberpunk 2077: XOXO fesselnde Comic-Unterhaltung in der Welt von CD Projekts Rollenspiel und dessen Pen-&-Paper-Vorlage.
Fazit
Cyberpunk 2077: XOXO ist der bisher vielleicht bizarrste Comic der Reihe. Die Geschichte eines Maelstroms, der aus einem Gefühl heraus entscheidet und ein riesiges Blutbad anrichtet, ist skurril, wendungsreich, spannend und atmosphärisch. Gleichzeitig zeigt sich ein interessanter Kontrast zwischen den Einflüssen klassischer Zeichentrickfilme wie den Looney Toons und der brutalen Härte von Night City. Dabei ist Cyberpunk 2077: XOXO sehr brutal und blutig, was jedoch passend überzeichnet dargestellt ist. Getragen wird die Geschichte zudem von den gelungenen Hauptfiguren, so dass bis zum Ende packende Cyberpunk-2077-Comic-Unterhaltung geboten wird.
Kurzfazit: Bizarrer Cyberpunk-2077-Comic, der eine überzeichnete, blutige und spannende Geschichte mit Zeichentrick-Einflüssen erzählt und mit einigen gelungenen Wendungen, dichter Atmosphäre und gelungenen Charaktere fesselt.
Details
Titel: Cyberpunk 2077: XOXO
Originaltitel: Cyberpunk 2077: XOXO
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Story: Bartosz Sztybor
Zeichnungen, Farben & Cover: Jakub Rebelka
Seiten: 112
Preis: 15,00 €
ISBN: 978-3-7416-4047-6
Verlagsseite: Cyberpunk 2077: XOXO
Erscheinungsdatum: 22. Oktober 2024
© CD Projekt S.A. / Dark Horse Books
© Panini Verlags-GmbH
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