Rezension: Gingitsune: Messenger Fox of the Gods – Premium Collection (Blu-ray)

Oberschülerin Makoto lebt in Gingitsune: Messenger Fox of the Gods mit dem Fuchsgeist Gintaro in einem Schrein.

Seit dem frühen Tod ihrer Mutter, kann die mittlerweile sechzehnjährige Makoto Saeki als wahre Erbin des Schreins, Götterboten sehen. Die auch als Shinjis bekannten Geister dienen als Verbindung zwischen den Menschen und den Göttern. Im Schrein von Makotos Familie, der von ihrem Vater Tatsuo als Priester betreut wird, lebt der bärbeißige Fuchsgeist Gintaro. Schon seit ihrer Kindheit, ist Gintaro Makotos bester Freund, auf den sie sich trotz seiner grummeligen Art immer verlassen kann. Sei es, wenn sie einen Rat braucht oder wenn sie mit seinen Fähigkeiten in die Zukunft sehen will, um den Menschen, die zum Schrein kommen, zu helfen. Dabei läuft jedoch genauso wie in der Schule und ihrem Alltag nicht immer alles so, wie sie es sich vorstellt. Außerdem nimmt ihr Vater dann auch noch den ebenfalls sechszehnjährigen Satoru bei ihnen auf. Der verschlossene Erbe eines anderen Schreins wird begleitet von dem jungen Fuchsgeist Haru.

Alltag mit Götterboten

Basierend auf der 2008 in Japan gestarteten und mit aktuell achtzehn Bänden noch nicht abgeschlossenen gleichnamigen Manga-Reihe von Sayori Ochiai, hat das Studio diomedéa 2013 die Slice-of-Life-Folklore-Serie Gingitsune: Messenger Fox of the Gods umgesetzt. In zwölf Episoden wird vom Leben der sechzehnjährigen Oberschülerin Makoto, die in der Lage ist Götterboten zu sehen, erzählt. Dabei setzt die Serie auf eine entspannte, seichte Atmosphäre und verzichtet weitgehend auf übertriebene Wendungen oder allzu dramatische Ereignisse. Allerdings bedeutet das nicht, dass Gingitsune nicht auch ernste Themen anspricht und weniger fröhliche Geschichten erzählt. Im Mittelpunkt der Serie steht aber stets der relativ bodenständige Alltag von Makoto und ihrem Umfeld, zu dem neben Fuchsgeist Gintaro und ihrem Vater Tatsuo recht früh in der Serie auch Satoru und Fuchsgeist Haru sowie ihre Freundinnen Yumi und Hiwako gehören.

Allgemein sind es vor allem die Charaktere, die Gingitsune tragen und von denen die erzählten Geschichten leben. So werden etwa Probleme in der Schule oder die schwierige Vergangenheit von Satoru aufgegriffen und als zentrale Handlungsaspekte in den Mittelpunkt gerückt. Makoto versucht etwa zu Beginn der Serie ihrer Klassenkameradin Yumi bei Problemen mit deren Freund zu helfen und greift dafür auf die hellseherischen Fähigkeiten von Gintaro zurück. Letztlich führt das jedoch nur zu noch mehr Ärger. Ein gutes Beispiel dafür, wie natürlich und bodenständig die Serie ist und gleichzeitig die folkloristischen Elemente des japanischen Shinto und Bhuddismus in die Handlung einflechtet. Der Saeki-Schrein nimmt eine stets irgendwie präsente Rolle ein und auch Tempel und andere Schreine werden, genauso wie andere Götterboten, Teil der Geschichte.

Dabei bleibt Gingitsune zwar meist recht seicht und plätschert manchmal etwas vor sich hin, doch gerade das unterstreicht die entspannte Stimmung der Serie. Selbst in ernsten, dramatischeren Momenten, bleibt so die bodenständige Slice-of-Life-Ausrichtung erhalten. Zumal Gingitsune abgesehen von den Götterboten niemals unrealistisch wird. Zwar sind die Charaktere teilweise etwas stark auf ihre Rollen zugeschnitten, doch das stört angesichts ihrer ausreichenden Tiefgründigkeit und sichtlichen Entwicklung zu keiner Zeit. Vielmehr fällt es leicht Makoto, Gintaro, Satoru, Haru, Yumi, Hiwako, Tatsuo und die anderen ins Herz zu schließen und gerne mit ihnen den Alltag zu verbringen. Daran ändert auch die zwar insgesamt durchaus gelungene, aber insgesamt eher durchschnittliche deutsche Synchronisation nichts. Optisch weiß Gingitsune typisches Anime-TV-Serien-Niveau zu bieten und überzeugt trotz gelegentlicher Standbilder mit flüssigen Animationen, schönen Bildern und gelungenen Charaktermodellen, sodass dem entspannten Slice-of-Life-Anime-Vergnügen nichts im Weg steht.

Fazit

Da ich Gingitsune: Messenger Fox of the Gods bereits im Originalton mit japanischen Untertiteln gesehen habe, wusste ich, was mich bei der Slice-of-Life-Serie erwartet. Entsprechend gespannt war ich auf die deutsche Umsetzung. Schließlich habe ich Makotos Alltag mit Götterbote Gintaro und den anderen Personen aus ihrem Umfeld wirklich gerne gesehen. Sicher, die Serie bleibt eher seicht und manchmal plätschert sie nur vor sich hin, doch gerade das sorgt für eine angenehm entspannte Stimmung. Zudem sind die Charaktere sympathisch und die Geschichte mit ihrer bodenständigen Ausrichtung unterhaltsam. Dass die deutsche Synchronisation nicht komplett überzeugen kann, ist zwar etwas schade, hat am grundsätzlichen Slice-of-Life-Anime-Spaß, den Gingitsune bieten kann, aber nichts geändert. Erneut habe ich die Serie gerne gesehen und habe den ruhigen, von ganz normalen Themen und Problemen belasteten Alltag von Makoto, Gintaro, Satoru, Haru und den anderen genossen. Slice-of-Life-Fans mit einem Hang zu japanischer Religion, die sich an einer seichten Handlung nicht stören, sollten Gingitsune eine Chance geben.

Kurzfazit: Unterhaltsame Slice-of-Life-Serie, die trotz eher seichter Handlung mit sympathischen Charakteren, bodenständiger Geschichte, japanischer Religion und entspannter Atmosphäre charmanten Genre-Spaß bietet.

Vielen Dank an Anime House für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Gingitsune: Messenger Fox of the Gods – Premium Collection!

Details
Titel: Gingitsune: Messenger Fox of the Gods – Premium Collection
Originaltitel: Gingitsune
Genre: Slice of Life, Fantasy
Regie: Shin Misawa
Studio: diomedéa inc.
Produktionsjahr: 2013
Laufzeit: ca. 300 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet, Clean Opening, Clean Ending
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 6
Erscheinungstermin: 05. Mai 2023
Herstellerseite: Anime House
Herstellerpartnershop: Gingitsune: Messenger Fox of the Gods – Premium Collection bei Anime Sugoi

© Sayori Ochiai / SHUEISHA, GINGITSUNE Partners / Anime House