Rezension: Niji & Kuro: Bunt fürs Leben – Band 1 (Manga)

Das Leben von Studentin Kuroe verändert sich in Niji & Kuro: Bunt fürs Leben Band 1 als sie ein seltsames Tier findet.

Für die achtzehnjährige Studentin Kuroe Shirahoshi ist alles eindeutig schwarz oder weiß. Alles muss klar einsortiert werden und wer sich nicht daran hält, liegt falsch. Aufgrund dieser Einstellung, eckt sie schnell irgendwo an. Selbst bei der Arbeit pocht sie auf die klare Einteilung der Dinge, unabhängig davon, ob sie nun im Recht ist oder nicht. Dies kostet sie ein ums andere Mal ihren Nebenjob . Als sie gerade ihre Arbeit in einem Café verloren hat, weil sie einen Mann, der sie begrabscht hat, mit der Faust ins Gesicht geschlagen hat, entdeckt sie auf dem Heimweg einen abgestellt Käfig. Darin befindet sich ein kleines und niedliches Tier mit kunterbunten Federn, das sogar einfache Worte und Sätze spricht. Die Begegnung mit dem regenbogenfarbenen Paradiespapagei, verändert ihr Leben.

Regenbogenfarbenes Mysterium

Wie vehement Kuroe Shirahoshi, genannt Kuro, auf die Einteilung in schwarz und weiß besteht, wird bereits auf den ersten beiden Seiten von Niji & Kuro: Bunt fürs Leben Band 1 deutlich. Die achtzehnjährige Studentin muss selbst in einem Geschäft schwarze und weiße Tierfiguren entsprechend ihrer Farbe sortieren, da sie es nicht erträgt, wenn nicht alles eindeutig eingeteilt ist. Das gilt natürlich auch für das Verhalten von Menschen. Dass sie vollkommen im Recht ist, als sie einen Kunden des Cafés, in dem sie arbeitet, schlägt, weil dieser ihr an die Brust fast, hilft ihr wenig, da es dafür keine Beweise gibt. Entsprechend verliert sie ihren Job, worüber sie sich berechtigt aufregt, jedoch vor allem, weil niemand zu verstehen scheint, dass schwarz und weiß wenigstens eindeutig sind. Im weiteren Verlauf von Niji & Kuro Band 1 von Kannagi-Mangaka Eri Takenashi, wird Kuros Besessenheit auf die klare Einteilung von Dingen noch mehrmals aufgegriffen und treibt etwa ihre Mutter, bei der sie lebt, in die Verzweiflung.

Weitaus mehr im Mittelpunkt des Slice-of-Life-Mangas steht jedoch das ebenfalls titelgebende regenbogenfarbene Tier, das Kuro auf dem Heimweg vom Café entdeckt. Von irgendjemandem in einem Käfig beim Sperrmüll abgestellt, kann Kuro das geheimnisvolle Wesen nicht alleine lassen. Schließlich muss so ein Fund ordentlich gemeldet werden. Allerdings kümmert sie sich auch um das Tier, bei dem es sich um einen fiktiven regenbogenfarbenen Paradiespapagei handelt. Es ist vor allem das Zusammenspiel von Kuro und Niji, wie sie den Kleinen nennt, das den Manga ausmacht. Kuro lernt Niji immer besser kennen, erkennt sein ungewöhnliches Verhalten und wie er scheinbar bewusst Worte und Sätze nachplappert und anwendet. Dabei setzt Niji & Kuro Band 1 auf eine ordentliche Portion Niedlichkeit und trumpft zusätzlich mit viel Charme und Liebenswürdigkeit auf. Kuro ist eine vielschichtige, interessante und sympathische Protagonistin, die sich herzlich um Niji kümmert. Außerdem fügt sich Kuros Mutter Rie ebenfalls gut in die Geschichte ein. Sie unterstützt ihre Tochter, versucht ebenfalls Niji Zuneigung zu gewinnen und ist ein wichtiger Faktor im Leben der Protagonistin.

Dabei behält Niji & Kuro Band 1 stets eine angenehme Erzählweise, die viel zur entspannten Atmosphäre beiträgt. Selbst in ernsten, emotionalen oder traurigen Momenten, versteht es die Geschichte, auf diese Weise eine gewisse Leichtgängigkeit zu erhalten. Zumal der Manga trotz des fiktiven Tieres nie unrealistisch wirkt. Tatsächlich widmet sich ein Kapitel sogar dem wissenschaftlichen Ansatz rund um die regenbogenfarbenen Paradiespapageien. Ein schöner Kniff, um sowohl Kuros und Ries Interesse zu zeigen und zugleich neue Informationen über Niji einzubauen. Abseits davon spielen jedoch auch Kuros Leben, ihre vehemente schwarz-weiß-Einteilung und ihre Entwicklung eine große Rolle. Entsprechend setzt der Manga auf Coming-of-Age-Elemente, die gut in die Slice-of-Life-Geschichte eingebunden sind. Auf diese Weise bleibt Niji & Kuro Band 1 bis zum gelungenen und neugierig stimmenden Ende unterhaltsam. Dazu tragen auch die schönen Zeichnungen, bei denen besonders die Charaktere und deren Mimik zur Geltung kommen, viel bei.

Fazit

Niji & Kuro: Bunt fürs Leben Band 1 bietet genau das, was ich mir von dem Slice-of-Life-Manga erhofft habe. Die Geschichte von Kuro und ihrem ungewöhnlichen Haustier Niji ist überaus niedlich, witzig, abwechslungsreich, bodenständig, entspannt und dennoch nicht oberflächlich oder seicht. Vielmehr gelingt es Mangaka Eri Takenashi hervorragend, eine glaubhafte Alltagsgeschichte über eine etwas exzentrische Achtzehnjährige und ihr geheimnisvolles Haustier zu erzählen. Zu verdanken ist das auch der gelungenen Umsetzung von Niji und den regenbogenfarbenen Paradiesvögeln. Die ungewöhnlichen Tiere werden so gut erläutert, dass es leicht fällt, sie für echt zu halten. Niji wirkt nicht wie ein fiktiver Fremdkörper, sondern wie ein glaubhaftes Tier mit interessanten Eigenarten. Da sich bereits erste Entwicklungen bei den Charakteren zeigen, nutzt Niji & Kuro Band 1 auch hier das vorhandene Potenzial aus. Dank der schön gezeichneten Charaktere mit ihren vielschichtigen Mimiken ist es zudem ein Leichtes, ihre Gefühle nachzuvollziehen. Dadurch habe ich Kuro und Niji, aber auch Rie, schnell ins Herz geschlossen. Ich freue mich bereits darauf, den nächsten Band der dreiteiligen Reihe zu lesen. Slice-of-Life-Fans, besonders mit einer Vorliebe für niedliche Tiere, sollten sich Niji & Kuro Band 1 zumindest näher ansehen.

Kurzfazit: Niedlicher und charmanter Slice-of-Life-Manga, der mit einer glaubhaften erzählten Geschichte sowie liebenswerten Charakteren entspannten Lesespaß bietet.

Details
Titel: Niji & Kuro: Bunt fürs Leben – Band 1
Originaltitel: Niji to Kuro
Genre: Slice of Life, Coming of Age
Verlag: Egmont Manga
Mangaka: Eri Takenashi
Seiten: 196
Preis: 8,50 €
ISBN: 978-3-7555-0102-2
Verlagsseite: Niji & Kuro: Bunt fürs Leben – Band 1 bei Egmont Manga
Erscheinungsdatum: 11. April 2023

© 2019 Eri Takenashi / Ichijinsha Inc. / Egmont Manga