Rezension: Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway (Xbox Series X)

Zum dritten Mal rasen Nickelodeon-Charaktere im Fun-Racer Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway über bunte Strecken.

Fast genau zwei Jahre nach Nickelodeon Kart Racers 2: Grand Prix setzt GameMill Entertainment die Fun-Racer-Reihe rund um bekannte Figuren aus Nickelodeon-Zeichentrick-Serien fort. Entwickelt von Bamtang Games, setzt Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway, wie der Titel es bereits andeutet auf die neue Schleim-Mechanik. Diese wird mit gewohntem Genre-Gameplay im Stil von Genreprimus Mario Kart sowie einer großen Auswahl an Fahrern, Strecken und Modi begleitet.

Schleimige Rennen

Nickelodeon Kart Racers 3: Grand Prix präsentiert sich als recht typische Fortsetzung. Das bedeutet, im Kern bleibt der dritte Serienteil dem grundlegenden Spielablauf treu. Mit einem von vierzig Charakteren in einem Kart oder auf einem Motorrad, treten wir gegen elf andere Fahrer auf sechsundreißig Strecken in spaßigen Rennen an. Wir driften um Kurven, um einen Turbo zu aktivieren. Springen über Sprungschanzen oder Wellen, absolvieren kleine Stunts und sammeln Schleim-Münzen ein. Außerdem nutzen wir ganz Fun-Racer die auf der Strecke verteilten Waffen, um unsere Gegner auszuschalten oder uns vor ihren Angriffen zu schützen. Dank drei unterschiedlicher Crew-Mitglieder, verfügen wir zudem über eine aktive und zwei passive Fähigkeiten. So können wir bei gefüllter Schleim-Anzeige beispielsweise einen Turbo aktivieren oder erhalten einen zufälligen Angriffsgegenstand. Sind die passiven Crew-Ingenieure aufgeladen unterstützen sie uns etwa mit rotierenden Klauen oder einem gratis Geistschild. Bereits hier zeigen sich die Eigenheiten des Fun-Racers.

Bei den erwähnten Fähigkeiten spielt bereits die Schleim-Thematik eine große Rolle. Überall auf der Strecke finden wir Schleim-Münzen, -Pfützen oder -Fontänen, die unsere Schleim-Anzeige füllen. Zudem verfügt jede Strecke über eine Schleim-Rutsche, die als Abkürzung dient. Grundsätzlich eine gute Idee, die jedoch unter einer anstrengenden Kamera leidet. Dadurch ist es unnötig schwer den Hindernissen mittels Sprung auszuweichen. Auch fällt recht früh auf, dass sich Nickelodeon Kart Racers 3 immer etwas langsam anfühlt. Wir dürfen zwar vor jedem Rennen das Tempo und somit den Schwierigkeitsgrad festlegen, doch selbst in höheren Einstellungen haben wir nie ein perfektes Geschwindigkeitsgefühl entwickelt. Im Einklang mit der manchmal unberechenbaren und willkürlich agierenden künstlichen Intelligenz unserer Gegner, kann das den Spielspaß durchaus trüben.

Viele Modi mit Macken

Immerhin sorgt die ordentliche Modi-Auswahl für ausreichend Abwechslung. Im Mittelpunkt steht das Slime-Gedränge. Hierbei handelt es sich um zehn unterschiedliche Cups aus jeweils vier Strecken. Ganz Fun-Racer eben. Stehen neun der Cups von Anfang an zur Verfügung, müssen wir den zehnten in jeder Tempostufe erst freischalten, indem wir in allen anderen Disziplinen mindestens den dritten Platz und somit einen Stern holen. Haben wir keine Lust auf mehrere Rennen oder wollen ein wenig üben, können wir ein freies Rennen starten und uns für eine der Strecken entscheiden. Zudem dürfen wir beim Zeitfahren Rekorde aufstellen und versuchen, unsere Bestzeit zu toppen. Für zusätzliche Abwechslung sorgen die Herausforderungen. Diese stellen uns vor bestimmte Aufgaben, die wir im Laufe eines Rennens absolvieren müssen. Leider wiederholen sich Ziele zu oft oder unterscheiden sich zu wenig, um wirklich dauerhaft bei Laune zu halten.

Genauso wie Slime-Gedrängel und freie Rennen dürfen wir in der Arena mit bis zu drei Mitspielern antreten. Alleine oder im Splitscreen stellen wir uns hier vier unterschiedlichen Disziplinen. Es gilt entweder vor Ablauf der Zeit Gegner zehnmal zu treffen, den goldenen Pfannenwerfer oft und lang genug zu halten, die Arena mit der Farbe des eigenen Teams einzufärben oder möglichst viele Quallen vor Ablauf der Zeit zu fangen. Dafür stehen vier verschiedene Arenen und drei Schwierigkeitsgrade zur Verfügung. Leider klingt der Arena-Modus besser als er letztlich ist. Die Arenen sind etwas zu weitläufig und das allgemeine Geschwindigkeitsgefühl trübt auch hier den Spielspaß merklich. Abgerundet wird Nickelodeon Kart Racers 3 zudem von einem Online-Mehrspieler-Modus, der es uns ermöglicht, gegen Spieler aus der ganzen Welt anzutreten.

Viel Inhalt, umständlich freizuschalten

Bevor wir ein Rennen starten, dürfen wir nicht nur einen Charakter sowie zwischen Kart und Motorrad wählen, sondern haben auch unterschiedliche Räder, Auspuffrohre und Anstriche zur Auswahl. Allerdings sind die zu Beginn verfügbaren Optionen sehr eingeschränkt. Gerade einmal zwei Karts und Motorräder stehen uns hier zur Verfügung. Von den vierzig Fahrern sind nur zwölf von Anfang an auswählbar. Das ist nicht schlimm, schließlich kann das Freischalten von Inhalten motivieren. Allerdings gilt das vorwiegend für neue Crew-Ingenieure. Charaktere, Karts, Motorräder und die Teile für unsere Fahrzeuge müssen wir mit den gesammelten Schleim-Münzen kaufen. An sich kein Problem, wäre nicht alles so teuer. Wollen wir beispielsweise Korra aus Die Legende von Korra kaufen, sind hundertsiebzig Münzen fällig. Danny Phantom aus der gleichnamigen Zeichentrickserie und Patrick aus Spongebob Schwammkopf kosten jeweils hundertfünfzig Münzen. Nach zwei kompletten Cups und mehreren Runden in den anderen Modi hatten wir jedoch erst hundertfünf Münzen gesammelt. Daran zeigt sich sehr gut, wie lange es dauert, bis wir wirklich alle Fahrer, Karts, Motorräder, Räder, Auspuffrohre, Anstriche und Crewmitglieder erworben haben. Viel zu viel Zeit, um beim Freischalten noch Erfolgsgefühle auszulösen. Vielmehr sind wir schon nach einiger Zeit einfach nur genervt von den überhöhten Preisen.

Dafür kann sich Nickelodeon Kart Racers 3 auf technischer Seite durchaus sehen lassen. Der bunte Grafikstil weiß zu gefallen und die Rennen laufen selbst bei hohem Fahreraufkommen und vielen Effekten meist flüssig. Lediglich zu Rennbeginn, wenn das gesamte Teilnehmerfeld auf einem Haufen hängt, haben wir merkliche Bildrateneinbrüche und Ruckler festgestellt. Wirklich negativ hat sich das aber nicht ausgewirkt. Zudem überzeugt der Fun-Racer mit einer sehr präsenten englischen Synchronisation. Unser gewählter Charakter kommentiert das Rennen und die Ereignisse regelmäßig auf amüsante Weise. Optionale deutsche Untertitel sind aktivierbar. Während eines Rennens, haben wir diese jedoch nur selten wahrgenommen. Dank eines ordentlichen Soundtracks werden die Rennen zudem musikalisch gelungen untermalt.

Fazit

Es überrascht mich nicht, dass Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway nicht an Nintendos Genre-Vorbild Mario Kart herankommt. Allerdings habe ich das auch gar nicht erwartet. Vielmehr habe ich mich auf einen kurzweiligen Fun-Racer mit bekannten Charakteren aus Nickelodeon-Zeichentrickserien gefreut. Mit Leonardo von den Turtles, Aang aus Avater: Herr der Elemente oder Spongebob Schwammkopf, rasante Rennen fahren, klingt einfach witzig. Die Umsetzung ist grundsätzlich auch gelungen. Leider ist mir das Spieltempo insgesamt etwas zu langsam. Zudem wirken gerade einige der normalerweise spaßigsten Modi eher dröge. Mit am meisten haben mich aber die immer wieder willkürlich agierenden Gegner und die zeitintensive Freischaltung neuer Charaktere, Fahrzeuge und Teile genervt. Wer sich daran nicht stört und einen ordentlichen Fun-Racer mit Nickelodeon-Charakteren sucht, kann ruhig einen Blick wagen.

Kurzfazit: Ordentlicher Fun-Racer, dessen gelungenes Gameplay unter spielerischen Macken leidet.

Vielen Dank an GameMill Entertainment für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway!

Details
Titel: Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway
Genre: Fun-Racer, Rennspiel
Publisher: GameMill Entertainment
Entwickler: BamTang Games
Spieler: 1-12
Syteme: Xbox Series X|S (getestet), Xbox One, PlayStation 5, PlayStation 4, Switch, PC
Altersfreigabe: ab 0
Erscheinungsdatum: 14. Oktober 2022