Rezension: The King of Fighters XV (PS5)

SNK lädt mit The King of Fighters XV wieder zu brachialer Fighting-Game-Action rund um das titelgebende Kampfsport-Turnier.

Nach sechs Jahren setzt SNK die The-King-of-Fighters-Reihe mit dem fünfzehnten Teil fort. Erstmals dürfen wir uns in The King of Fighters XV auf den neuen Konsolen von Sony und Microsoft in zünftige Prügeleien begeben. Dafür stehen neben einer Story klassische Modi wie Versus, Training, Herausforderungen und natürlich die Möglichkeit Online anzutreten zur Auswahl. Insgesamt bietet The King of Fighters XV neununddreißig Charaktere, die auch in vorgegebenen Dreier-Teams agieren. Ein Faktor, der für die Geschichte des Spiels genauso relevant ist wie für das Gameplay.

Ein neues Turnier

Starten wir The King of Fighters XV, wartet auf uns ein recht typisches Menü. Wir dürfen zwischen den unterschiedlichen Modi wählen, wobei die Online-Funktionen wie Ranglisten-, Casual- oder Raumkampf direkt ins Hauptmenü integriert sind. Für erfahrene Fighting-Game-Spieler bietet sich hier wenig Neues, doch auch Neulinge werden sich fast sofort zurechtfinden. Wie die unterschiedlichen Modi bereits vermuten lassen, können wir entweder der recht simplen und trashigen, aber kurzweilig unterhaltsamen Geschichte folgen, trainieren, uns Online messen oder gegen KI, Freunde und Familie antreten. Bei letzterem haben wir die Wahl zwischen Einzel- und Team-Kämpfen sowie selbst erstellten Turnieren.

Entscheiden wir uns hingegen für den Story-Modus, erwarten uns nach der Wahl unseres Dreier-Teams einige durchaus gelungene Zwischensequenzen, die die wenig umfangreiche, aber zum Spiel passende Handlung vorantreiben. Allzu viel solltet ihr hier nicht erwarten, allerdings ist es sinnvoll, gerade zu Beginn auf die vorgegebenen Teams zu setzen. Nutzen wir eines von ihnen, erhalten wir kleine Zusatzszenen. Außerdem baut die Geschichte auf der Verbindung mancher Figuren zueinander auf. Für einen Durchgang benötigen wir, je nach Schwierigkeitsgrad und eigenen Genre-Erfahrungen, maximal eine Stunde. Das mag wenig klingen, summiert sich aber aufgrund der dreizehn Teams zu einer recht ordentlichen Spielzeit. Zwar wandelt sich der Story-Modus nur teilweise, dennoch sind wir motiviert mit wirklich jedem Team die Geschichte zu erleben und so alle Zwischensequenzen freizuschalten. Optional können wir außerdem mit einem komplett frei zusammengestellten Dreier-Team im titelgebenden The-King-of-Fighters-Turnier, das die Grundlage der Geschichte darstellt, antreten.

Spaßige Kämpfe

Beim Gameplay setzt The King of Fighters XV auf übliche Genre- und Reihen-Standards. Wir führen starke und schwache Tritte und Schläge aus, lösen mittels schneller Tasteneingaben Spezialaktionen aus, reihen Kombos aneinander, laden unsere Maximum-Leiste für mehr Stärke und Attacken mit besonders viel Kraft auf und versuchen so, unsere Kontrahenten zu bezwingen. Dabei funktionieren die Dreier-Teams allerdings anders als in Tag-Team-Fighting-Games. Das bedeutet, wir können nicht frei zwischen unseren Kämpfern wechseln. Vielmehr stellt jeder Charakter eines unserer Leben dar. Ist ein Akteur bezwungen, tritt in der nächsten Runde das nächste Mitglied unseres Teams an. Selbiges gilt natürlich für das gegnerische Team. Entsprechend müssen wir alle drei Kontrahenten bezwingen, um den Sieg davonzutragen. Das können wir sogar direkt mit unserem ersten Charakter schaffen. Bevor ein Kampf startet dürfen wir zudem die Startreihenfolge unseres Teams festlegen.

Dank ordentlichem, aber insgesamt etwas zu seichtem Trainings-Modus, können wir uns an die Aktionen, Spezialangriffe und Kombos eines jeden Charakters gewöhnen. Gerade Genre- und Reihen-Neulinge dürften davon profitieren. Um den Einstieg noch leichter zu machen, dürfen wir den Schwierigkeitsgrad in fünf Stufen frei einstellen. Zusätzlich können im Versus-Modus Vor- und Nachteile eingestellt werden. Selbige können wir nach einer Niederlage im Story-Modus ebenfalls wählen, damit wir trotz für uns zu schwerer Gegner, die Geschichte dennoch erfolgreich beenden können. Zusätzlich sind einige grundlegende Kombos auf die hinteren Schultertasten gelegt und das schnelle Aneinanderreihen bestimmter Schlagfolgen löst ebenfalls Spezialaktionen aus. Auf diese Weise können wir, auch ohne sämtliche komplizierten Befehle zu kennen, ansehnliche Kämpfe austragen. Eine schöne Idee, die Neulinge motivieren dürfte, ohne auf Kosten des Anspruchs für Profis zu gehen. Allgemein gelingt The King of Fighters XV die Mischung aus Herausforderung und Einsteigerfreundlichkeit sehr gut.

Präsentiert werden die Prügeleien in schicker 3D-Grafik, der den Anime-Stil der Charaktere wunderbar einfängt. Da das Gameplay dennoch auf einer klaren 2D-Schiene bleibt, dient die polygonale Technik vor allem der optischen Darstellung. Hier kann sich The King of Fighters XV durchaus sehen lassen, auch wenn natürlich die Möglichkeiten nicht voll ausgereizt werden. Dennoch ist das Fighting-Game wirklich hübsch, bietet aufwendige Effekte und brachial umgesetzte Kämpfe. Untermalt wird das Ganze von einem treibenden Soundtrack und einer überambitionierten japanischen Synchronisation, die in ihrer Art wunderbar zum Spiel passt. Damit bietet The King of Fighters XV eine gelungene audiovisuelle Präsentation, die das spaßige Fighting-Game-Gameplay gut unterstreicht und somit unterhaltsame Stunden garantiert.

Fazit

Die Zeiten in denen ich viele und lange Fighting-Games gespielt habe liegen lange zurück. Dennoch erinnere ich mich immer wieder gerne an die 1990er und den Spaß, den ich mit den unterschiedlichsten Genre-Vertretern hatte. Auch heute kehre ich gerne zu den brachialen Prügeleien der unterschiedlichen Spiele zurück und war entsprechend gespannt, was mir The King of Fighters XV zu bieten hat. Enttäuscht wurde ich vom fünfzehnten Teil der SNK-Reihe nicht. The King of Fighters XV bietet mit Story-, Versus- und Online-Modi sowie einer guten Balance aus Einsteigerfreundlichkeit und Anspruch genügend Abwechslung und Zugänglichkeit, um mich zu fesseln. Besonders mit Freunden und Familie an einer Konsole, ist das Fighting Game überaus unterhaltsam, doch auch die kurzweilige und angenehm trashige Geschichte, hat mich über mehrere Stunden motiviert. Dass es weniger Kämpfer gibt als im Vorgänger und bereits neue als DLCs angekündigt sind, ist natürlich unschön, kann aber der allgemeinen Qualität von The King of Fighters XV nicht schaden. Dafür hatte ich einfach zu viel Spaß.

Kurzfazit: Spaßiges Fighting Game das mit gelungenem Gameplay, kurzweiliger Story, guten Online-Modi und ausreichendem Umfang sowie Anspruch und Einsteigerfreundlichkeit Profis und Neulinge gleichermaßen unterhalten kann.

Vielen Dank an Koch Media und SNK für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von The King of Fighters XV!

Details
Titel: The King of Fighters XV
Genre: Fighting Game
Publisher: SNK
Entwickler: SNK
Spieler: 1-2 (Lokal), 2-8 (Online)
Syteme: PS5 (getestet), PS4, Xbox Series X/S, PC
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungsdatum: 17. Februar 2022