Rezension: Tokyo Aliens – Band 1 (Manga)

Akiras Leben als normaler Oberschüler endet in Tokyo Aliens Band 1, als er von Außerirdischen auf der Erde erfährt.

Als stinknormaler Oberschüler sieht sich Akira Gunji als niemand besonders. Er ist weder beliebt oder anderweitig auffällig. Für ihn ist es schon eine große Freude, wenn er einen überall ausverkauften Manga doch noch in die Finger bekommt. Ganz anders als sein neuer Mitschüler Sho Tenkubashi, der nach gerade einmal einer Woche bereits zu den bekanntesten Personen der Schule zählt, einen eigenen Fanklub hat und die Begabtenklasse besucht. In Personen wie ihm sieht Akira Außerirdische, weil sie sich gänzlich von ihm unterscheiden und er nicht nachvollziehen kann, wie ihr Leben ist. Als er eines Tages auf dem Heimweg in einen menschenleeren Zug steigt, ändert sich jedoch alles. Plötzlich wird er von einer alten Frau mit Tentakeln entführt, erfährt von Außerirdischen auf der Erde und ausgerechnet Sho taucht auf, um Akiras freundliche Entführerin festzunehmen. Damit steht Akiras Leben endgültig auf dem Kopf.

Kurzweilige Science-Fiction-Action

Gibt es Außerirdische und haben sie bereits die Erde besucht? Eine beliebte und nicht neue Frage, die Mangaka Naoe mit einem simplen Ja beantwortet. In Tokyo Aliens Band 1 leben nicht nur Außerirdische auf der Erde, der Austausch mit verschiedenen Bewohnern des Weltalls ist sogar so aktiv, dass eigens eine Behörde gegründet wurde, die sich der Aliens annimmt. Erinnert euch an Men in Black? Kein Wunder, das Grundprinzip der Alien Management Organisation, kurz AMO, erinnert an die bekannte Film-Reihe und ähnliche Konzepte. Dennoch ist Tokyo Aliens natürlich eigenständig. Die auch Alien-Aufsichtsbehörde genannte AMO ist eine geheime Sondereinheit der japanischen Polizei und wenig überraschend dauert es im ersten Band nicht lange, bis Akira selbst mit Außerirdischen und der AMO zu tun bekommt.

Zuvor darf jedoch Sho, der bereits als Zehntklässler einer Spezialeinheit der AMO angehört, in Aktion erlebt werden. Mit schnellen Bewegungen tritt er einer in illegale Geschäfte verwickelten Außerirdischen entgegen. Dieser actionreiche Auftakt zeigt gekonnt, dass Tokyo Aliens durchaus auf gut inszenierte Kämpfe setzt, auch wenn solche Momente im ersten Band eher selten und kurz gehalten sind. Weitaus mehr stehen die Charaktere, allen voran Protagonist Akira, im Mittelpunkt. Gerade Akira wird angenehm ausführlich vorgestellt, so dass es leicht ist, seine Ansichten und Gedanken nachzuvollziehen. Etwa, wenn er trotz seiner Unsicherheit, seine Überzeugungen zum Ausdruck bringt. Gleichzeitig zeichnet sich jedoch auch früh ab, dass Akira alles andere als ein normaler Mensch ist. Entsprechend bleibt die große Überraschung trotz einiger gelungener Wendungen aus. Schlimm ist das aber nicht, da Tokyo Aliens Band 1 sich wirklich nur auf den Auftakt der Science-Fiction-Action-Geschichte konzentriert.

Entsprechend schwierig ist es aber auch vorherzusagen, in welche Richtung sich Tokyo Aliens entwickeln wird. Band eins trumpft mit einer gekonnten Mischung aus Science-Fiction- und Action-Elementen sowie einem gut platzierten Humor auf. Immer wieder laden Akira, Sho und die anderen Charaktere mit witzigen Reaktionen, Mimiken und Dialogen zum Grinsen ein. Das bringt eine unerwartete Frische in den Manga, die den sowieso vorhandenen Charme wunderbar unterstreicht. Gleichzeitig gelingt es Mangaka Naoe nicht nur mit schicken Zeichungen zu glänzen, sondern auch eine spannende Geschichte zu erzählen. Besonders Akira und Sho wecken Neugier, aber auch die Handlung selbst ist so interessant, dass der Wunsch geweckt wird, möglichst bald den Nachfolger lesen zu können.

Fazit

Von Tokyo Aliens Band 1 habe ich mir recht typische Action-Science-Fiction-Kost mit einem überaus coolen Hauptcharakter erwartet. Das ist zwar nicht gänzlich falsch, doch Mangaka Naoe gelingt es wunderbar, diesen Anstrich zu durchbrechen, mehr Abwechslung als gedacht zu bieten und die Geschichte mit einem charmanten Humor zu unterlegen. Zusätzlich können Akira, Sho und die anderen Charaktere die Handlung tragen und wecken gemeinsam mit den Ereignissen, Interesse an der Fortsetzung der Geschichte. Wer Science-Fiction- und Action-Manga mag und sich nicht an etwas Humor stört, erhält mit Tokyo Aliens Band 1 einen neugierig stimmenden und unterhaltsamen Reihenauftakt.

Kurzfazit: Spannender Science-Fiction-Action-Manga mit interessanter Geschichte, sympathischen Charakteren und einer charmanten Note Humor.

Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Tokyo Aliens – Band 1!

Details
Titel: Tokyo Aliens – Band 1
Originaltitel: Tokyo Aliens
Genre: Science-Fiction, Action
Verlag: altraverse
Mangaka: Naoe
Seiten: 212
Preis: 7,00 €
ISBN: 978-3-7539-0085-8
Verlagsseite: Tokyo Aliens – Band 1 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 17. Dezember 2021

© 2020 Naoe / Square Enix Co., Ltd. / altraverse