Rezension: Call of Duty: Vanguard (PS5)

Call of Duty: Vanguard kehrt mit Kampagne, Mehrspieler- und Zombie-Modus in die Zeit des zweiten Weltkriegs zurück.

Nach dem Kalten Krieg im vergangenen Jahr, bietet Call of Duty: Vanguard im November 2021 wieder actionreiche Shooter-Gefechte und -Missionen im zweiten Weltkrieg. Hauptverantwortlich für den diesjährigen Serienteil ist das in Kalifornien ansässige Entwicklerstudio Sledgehammer Games. Wie gewohnt, setzt Call of Duty aus eine Mischung aus kurzer, aber brachial inszenierter Geschichte, umfangreichen Mehrspieler- und Koop-Modi sowie neuen Inhalten für das übergeordnete Call of Duty: Warzone. Vanguard besticht auf der PlayStation 5 besonders mit einer herausragenden optischen Präsentation sowie der immersiven Einbindung der Funktionen des DualSense-Controllers sowie der 3D-Audio-Möglichkeit der Sony-Konsole.

Spezialeinheit im zweiten Weltkrieg

In der Kampagne von Call of Duty: Vanguard schlüpfen wir in die Haut verschiedener Soldaten und Soldatinnen aus unterschiedlichen Nationen, die als zusammengewürfelte Spezialeinheit eine Nazi-Geheimoperation aufdecken sollen. Angesiedelt ist die Rahmengeschichte dabei am Ende des zweiten Weltkriegs, während die meisten Missionen Rückblicke auf die Vergangenheit und Kriegserfahrungen der Hauptcharaktere erzählen. So erleben wir als Arthur Kingsley etwa die Nacht vor dem D-Day als Fallschirmspringer, stellen uns als Lucas Riggs dem Kampf in Nord-Afrika, suchen als Scharfschützin Polina Petrova in Stalingrad nach Rache und nehmen als Pilot Wade Jackson am Pazifik-Krieg teil.

Die Kampagne ist dabei gewohnt aufwendig inszeniert und setzt auf reichlich cineastische Momente. Gemeinsam mit der schicken Grafik gelingt es Call of Duty: Vanguard dabei, eine bedrückende und mitreißende Atmosphäre zu erzeugen. Dass sich Charaktere und Geschichte weitgehend auf einem B-Action-Film-Niveau befindet, stört zu keiner Zeit. Vielmehr haben wir nichts anderes von Vanguard erwartet und gerade diese Kurzweiligkeit trägt viel zum Spaßfaktor des Shooters bei. Realistisch, aber sich nie zu ernst nehmend, bietet die Kampagne genau die richtige Mischung aus Kriegsstimmung und unterhaltsamer Action-Erfahrung. Da dürfen Handlung und Figuren gerne etwas stereotypisch, stumpf und flach sein, die Dialoge voller flotter Sprüche und coolen Einzeilern. Sicherlich wäre hier auch mehr drin gewesen, doch angesichts der hervorragenden Umsetzung, ist das gar nicht notwendig.

Gewohnter Mehrspieler-Modus

Natürlich sorgt die qualitativ hochwertige technische Umsetzung auch in den Mehrspieler-Modi für reichlich Stimmung. Wenn wir uns im Team Deathmatch, Jeder gegen Jeden oder anderen Varianten, auf die Schlachtfelder stürzen, sieht das einfach nur ausgezeichnet aus und klingt auch hervorragend. Besonders 3D Audio und DualSense-Features sorgen, wie in der Kampagne, für ein überaus gutes Spielgefühl. Da stört es dann auch nicht, dass sich die Modi selbst eher altbekannt und wenig überraschend anfühlen. Allgemein hat uns der Mehrspieler-Modus zwar durchaus gefallen, aber nicht vom Hocker gehauen. Dafür ist dieser zu sehr Standard. Doch nicht falsch verstehen, das ist keineswegs negativ gemeint. In den zahlreichen Online-Gefechten hatten wir ebenfalls viel Spaß. Dank der unterschiedlichen Spielvarianten wird auch ausreichend Abwechslung geboten, so dass Call-of-Duty-Mehrspieler-Fans wieder voll auf ihre Kosten kommen.

Etwas anders sieht es beim Zombie-Modus aus. Dieser erzählt eine eigene Geschichte über einen Nazi-Offizier, der mit Hilfe von okkulten Artefakten einen Pakt mit einem Dämon eingegangen ist und nun die Toten wiedererwecken kann. Wir stellen uns der Zombie-Armee im Bündnis mit anderen Dämonen entgegen. Spielerisch bedeutet das, wir betreten aus einer Hubwelt heraus kleiner Bereiche, in denen wir unterschiedliche Aufgaben erfüllen müssen. Ist das erledigt, geht es zurück in die Hubwelt, in der wir ebenfalls von Zombies attackiert werden, aber auch unsere Ausrüstung verbessern oder Fähigkeiten erwerben können. Was auf den ersten Blick recht kurzweilig wirkt, stellt sich ziemlich schnell als abwechslungsarm, dröge und langweilig heraus. Selbst mit Freunden im Koop-Mehrspieler hat uns der Zombie-Modus wenig überzeugt. Das ist zwar schade, weil hier durchaus mehr möglich gewesen wäre, angesichts der restlichen Mehrspieler-Modi sowie der gelungenen Kampagne, bietet Call of Duty: Vanguard aber genug, um ein unterhaltsamer, kurzweiliger Shooter zu sein.

Fazit

Call of Duty steht für mich seit jeher für brachiale, cineastisch inszenierte Action-Unterhaltung ohne großen Anspruch. Vanguard erfüllt bei der durchaus kurzweilig unterhaltsamen Kampagne genau das, was mir die Reihe bieten muss, um mich zu überzeugen. Sicher, es wäre mehr drin gewesen und die Geschichte ist weder lang noch sonderlich gut, aber das hat mich zu keiner Zeit gestört. Dafür wird einfach zu spaßige Action auf B-Film-Niveau geboten. Es muss nicht immer anspruchsvoll sein und Call of Duty: Vanguard ist genau die Fast-Food-Shooter-Kost, die ich mir erhofft habe. Ähnliches gilt auch für den gelungenen Mehrspieler-Modus, der für einige Online-Runden gut unterhalten kann. Dazu kommt eine hervorragende technische Umsetzung die sowohl bei Grafik als auch Sound mehr als überzeugen kann und erstklassige Stimmung bietet. Zudem nutzt der Shooter die DualSense-Funktionen und 3D Audio sehr gut, wodurch das Spielgefühl sinnvoll unterstützt wird. Da stört dann auch der schwache Zombie-Modus nicht mehr. Somit ist Call of Duty: Vanguard ein kurzweiliger Shooter, der zwar wenig Anspruch bei der Geschichte bietet, dafür aber unterhaltsame Genre-Kost.

Kurzfazit: Kurzweiliger Shooter auf Action-B-Film-Niveau der sowohl bei Kampagne, Mehrspieler-Modus als auch technischer Umsetzung gelungene Genre-Kost für zwischendurch bietet.

Vielen Dank an Activision für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Call of Duty: Vanguard!

Details
Titel: Call of Duty: Vanguard
Genre: First-Person-Shooter
Publisher: Activision Blizzard, Inc.
Entwickler: Sledgehammer Games
Syteme: PS 5(getestet), PS4, Xbox One, Xbox Series X/S, PC
Altersfreigabe: ab 18
Erscheinungsdatum: 05. November 2021

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