Rezension: Strike Witches – Vol. 1 (Blu-ray)

Yoshika Miyafuji schließt sich in Strike Witches Volume 1 widerwillig den titelgebenden Kämpferinnen gegen die feindlichen Neuroi an.

Eine mysteriöse Lebensform namens Neuroi bedroht die Menschheit und hat weite Teile der Welt unter ihre Kontrolle gebracht. Darunter fast ganz Europa. Von Britannia aus kämpfen junge Mädchen mit speziellen Stiefeln, den Striker Units, gegen die unbekannte Bedrohung. Bekannt als Strike Witches fliegen sie durch die Lüfte und setzen Waffen und ihre magischen Fähigkeiten im Kampf ein. Auch Yoshika Miyafuji trägt das Potenzial eine Strike Witch zu werden in sich. Allerdings lehnt sie Krieg entschieden ab. Nur, weil sie hofft eine Spur ihres eigentlich verstorbenen Vaters zu finden, schließt sie sich Major Mio Sakamoto und den Strike Witches an.

Süße Mädchen gegen Aliens

Strike Witches ist in den 1930er Jahren einer alternativen Zeitlinie angesiedelt. Seit dem Auftauchen der geheimnisvollen Neuroi ist die Menschheit in Gefahr und kämpft gemeinsam gegen die unbekannten Lebensformen. Allerdings haben normale Waffen und Soldaten kaum eine Chance gegen die fliegenden Feinde. Deshalb sind die sogenannten Witches die einzige Hoffnung der Menschheit. Wie auf einem Besen fliegen sie mit Hilfe ihrer innewohnenden Magie und den Striker Units, speziell für den Kampf gegen die Neuroi entworfenen Stiefeln, durch die Lüfte und kämpfen gegen die Neuroi. Genau mit einer solchen Auseinandersetzung beginnt Strike Witches Volume 1, das die ersten vier Episoden der ersten Staffel umfasst. Anschließend wechselt das Geschehen von Britannia, der letzten Front in Europa gegen die Neuroi, ins Kaiserreich Fuso. Dort lebt die junge Yoshika Miyafuji, deren Ziel es ist, ihre Heilmagie irgendwann genauso wie ihre Mutter und ihre Großmutter zur Rettung von Menschen einsetzen zu können. Krieg lehnt sie entschieden ab, weshalb sie auch kein Interesse daran hat, sich den Strike Witches auf Bitten von Major Mio Sakamoto anzuschließen.

Natürlich dauert es trotzdem nicht lange, bis Yoshika gemeinsam mit Mio Richtung Britannia aufbricht. Schließlich verrät ein Brief von ihrem Vater, dass er zuletzt dort gearbeitet hat. Spätestens wenn Mio erstmals ihre Striker Unit einsetzt, wird auch deutlich, weshalb die Mädchen keine Hosen tragen: die mechanischen Stiefel gehen bis über die Knie und liegen eng an. Das ist natürlich mehr ein Vorwand, um die sehr präsenten Ecchi-Elemente der Serie zu ermöglichen. Yoshika, Mio und die anderen Strike Witches laufen ausschließlich mit Oberteilen und Unterhosen herum – reichlich Fan-Service wird also garantiert. Und auch wenn der Fokus gerne mal auf die Beine, Pos oder eher seltener nackten Körper der Protagonistinnen gelegt wird, präsentiert sich Strike Witches Volume 1 vielmehr als kurzweilige, aber keinesfalls anspruchsvolle Action-Abenteuer-Serie mit ein wenig Drama-Anleihen. Besonders die Kämpfe gegen die Neuroi sowie die Trainingseinlagen der Witches sind schön inszeniert, auch wenn bei den Animationen teilweise das doch recht hohe Alter der Serie deutlich erkennbar ist.

Am allgemeinen Unterhaltungswert von Strike Witches Volume 1 ändert das aber nichts. Nach dem Aufbruch aus dem Kaiserreich Fuso, erfährt Yoshika langsam mehr über den Kampf gegen die Neuroi, die Strike Witches, ihre Bedeutung beim Schutz der Menschheit sowie ihre eigenen Fähigkeiten. Dass sie sich letztlich Mio und den anderen anschließt, ist wenig überraschend und sogar ganz ordentlich inszeniert. Allzu große Wendungen oder eine tiefgründige Geschichte sollte aber nie erwartet werden. Leicht episodisch lernt Yoshika ab der dritten Episode die verschiedenen Kämpferinnen kennen. So werden etwa Lynette Bishops Zweifel thematisiert oder Gertrud Barkhorns schwere Vergangenheit. Es ist absehbar, dass auch die anderen Charaktere in den kommenden Episoden genauer vorgestellt werden. Abseits von Yoshika, Mio, Lynette, Gertrud und Kommandantin Minna bleiben die Witches bisher eher eindimensional. Wirklich große Charakterentwicklungen oder Tiefe sind aber sowieso nicht zu erwarten. Dennoch bietet Strike Witches Volume 1 gerade, weil sich die Serie der eigenen Ausrichtung bewusst ist, angenehm kurzweilige Unterhaltung bei der nicht groß nachgedacht werden muss, sondern einfach nur ein wenig Action-Science-Fiction-Spaß geboten werden soll. Und genau das gelingt dem Serienauftakt wunderbar. Die sehr gute deutsche Synchronisation rundet Strike Witches Volume 1 schön ab.

Fazit

Obwohl ich wusste, dass Strike Witches eher seicht ist, wollte ich die Serie schon lange sehen. Szenario, Charaktere und diverse Spin-off-Serien haben meine Neugier geweckt und die ersten vier Episoden bieten genau das, was ich erwartet habe: kurzweilige Action-Science-Fiction-Kost mit übertrieben viel Fan-Service. Strike Witches Volume 1 nimmt sich glücklicherweise nicht zu ernst und die Serie ist bewusst als seichte Unterhaltung ohne viel Anspruch entworfen worden. Weder werden große Besonderheiten im Genre noch tiefgründige Charaktere geboten. Aber das soll auch so sein und gehört zum Charme der Serie. Der enorme Fan-Service mit fehlenden Hosen und dadurch unablässigen Höschen-Blitzern mag sicherlich nicht notwendig sein, stört aber nicht und gehört irgendwie auch zur Serie, wird aber sicherlich nicht jedem gefallen. Allgemein ist es wichtig zu wissen, was Strike Witches Volume 1 ist und sein will. Wer sich darauf einlassen kann und auch mal absolut seichte Anime-Unterhaltung sucht, sollte der Serie definitiv eine Chance geben.

Kurzfazit: Seichte Action-Science-Fiction-Serie mit viel Fan-Service, die bewusst auf Anspruch verzichtet und damit charmante, ordentlich inszenierte und kurzweilige Genre-Unterhaltung bietet.

Vielen Dank an AniMoon Publishing für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Strike Witches – Vol. 1!

Details
Titel: Strike Witches – Vol. 1
Originaltitel: Strike Witches (2008)
Genre: Action, Comedy, Science-Fiction, Fantasy, Ecchi
Regie: Kazuhiro Takamura
Studio: Gonzo K.K.
Produktionsjahr: 2008
Laufzeit: ca. 96 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Extras:  50x30cm Mikrofaser Handtuch, Mediabook, Schuber, Clean Opening, Clean Ending 1-3
Erscheinungstermin: 12. November 2021
Herstellerseite: AniMoon Publishing

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