Rezension: [Mein*Star] – Band 2 (Manga)
Aqua und Ruby beginnen in [Mein*Star] Band 2 ihren langsamen Start ins Showbusiness und verfolgen dabei unterschiedliche Ziele.
Seit Ai von einem Stalker ermordet wurde, sind einige Jahre vergangen. Mittlerweile vierzehn, möchte Ruby, wie Ai, ein Idol werden, egal wie wenig Aqua davon hält. Aktiv versucht er, das Ziel seiner Zwillingsschwester zu sabotieren oder sie zumindest in vertrauensvolle Hände zu geben. Als die beiden eine alte Bekannte wiedertreffen, öffnet sich auch für Aqua der Weg ins Showbusiness und eine Möglichkeit, endlich seine Rache für Ais Mord zu bekommen. Schließlich ist Aqua überzeugt, dass nur sein Vater Ais Adresse verraten konnte und, dass dieser irgendwie im Showgeschäft arbeiten muss. Einzig deshalb versucht sich Aqua, der bisher bei Regisseur Gotanda die Arbeit hinter der Kamera gelernt hat, wieder als Schauspieler. Dass es sich bei ihm um den wiedergeborenen Arzt Goro handelt, weiß niemand. Genauso verheimlicht Ruby, dass sie ursprünglich Goros zwölfjährige Patientin Salina ist und ebenfalls als Ais Kind wiedergeboren wurde.
Anfänge zweier Stars
Nach dem schockierenden Ende des ersten Bandes springt [Mein*Star] Band 2 zu Beginn direkt einige Jahre in die Zukunft. Aqua und Ruby sind mittlerweile vierzehn und haben komplett unterschiedliche Vorstellungen vom Showbusiness. Während Ruby unbedingt wie Ai ein Idol werden will, versucht Aqua alles, um das zu verhindern. Schließlich vertraut er niemandem in diesem Geschäft. Noch immer versucht er herauszufinden, wer sein Vater ist. Immerhin kann nur er Ais Adresse an deren Stalker und Mörder verraten haben. Die Erzählweise wandelt sich im zweiten Band ein wenig. Statt regelmäßiger Zeitsprünge und Interviews aus der Zukunft, setzt der Manga auf eine durchgängige Geschichte. Zwar wirkt [Mein*Star] Band 2 dadurch ein wenig normaler, behält aber die besondere Stimmung bei, die bereits den Vorgänger ausgezeichnet hat.
Zu verdanken ist das neben den weiterhin schönen Zeichnungen vor allem dem gelungenen Genre-Mix. Erneut setzen Aka Akasaka und Mengo Yokayari auf eine Mischung aus Idol- und Showbusiness-Thematik, Slice-of-Life- und Comedy-Elementen sowie dramatischen Ereignissen. Der Fokus liegt dabei besonders stark auf Aqua, der nicht nur versucht Rubys mögliche Karriere zu lenken, sondern später auch selbst wieder ins Showbusiness einsteigt. In zehn Kapiteln wird erzählt, wie die beiden Hauptfiguren von Mittelschülern langsam zu Oberschülern werden und immer mehr ins Idol- und Schauspiel-Geschäft gezogen werden. Dabei ist natürlich hilfreich, dass sie nach Ais Tod von Miyako Saito, der neuen Chefin der Agentur Ichigo Production, aufgezogen wurden und noch immer mit ihr zusammenleben. Gerade die Dynamik zwischen den dreien sorgt für einige witzige und starke Szenen, doch auch Nebenfiguren wie Kana Arima tragen enorm viel zur stets unterhaltsamen Geschichte bei.
Die Befürchtung, die Reihe könnte sich zu sehr in den Rachezielen von Aqua verlieren, bestätigt sich bisher nicht. Zwar bleibt das Thema stets präsent und es ist offensichtlich, dass Aquas Leben stark davon bestimmt wird, doch bisher fügt es sich lediglich als wichtiger Bestandteil in die vielschichtige Geschichte ein. [Mein*Star] Band 2 fokussiert sich stattdessen weitaus stärker auf die Entwicklung der Figuren, den schwierigen Einstieg ins Showbusiness und die teilweise harten Bedingungen in diesem. Gerade das verleiht dem Manga eine besondere Note, die bereits im Vorgänger zu spüren war. Nur Ai fehlt ein wenig, bleibt aber dank Aqua und Ruby stets irgendwie präsent. So schockierende Wendungen wie der erste Band bleiben in [Mein*Star] Band 2 zwar aus, dafür setzt der Manga auf ein nicht weniger neugierig stimmendes, etwas witzigeres Ende, das gleichzeitig eine gute Überleitung zum nächsten Band darstellt.
Fazit
Obwohl [Mein*Star] Band 2 insgesamt etwas bodenständiger ist als der Vorgänger und auch keine so schockierenden Wendungen bereithält, hat mich der Manga wieder gut unterhalten. Die grundsätzlich angenehme Slice-of-Life-Stimmung gepaart mit Showbusiness-Thematik, spannender Erzählweise, Rachezielen und sympathischen Charakteren bietet eine abwechslungsreiche Mischung, die dem Vorgänger in nichts nachsteht. Es sind besonders Aqua und Ruby, aber auch Miyako und Kana, die den Manga tragen und der Geschichte mit ihrer Dynamik zueinander viel Witz, Drama und Charme verleihen. Dadurch stört es dann auch nicht, dass das Ende etwas gemächlicher ausfällt, da die Überleitung zum Nachfolger funktioniert und weiterhin das Interesse an der Reihe erhalten bleibt. Schließlich werden genug Handlungsansätze geboten, deren Weiterführung spannend genug ist, um erfahren zu wollen, wie es mit Aqua, Ruby und den anderen weitergeht.
Kurzfazit: Abwechslungsreiche Slice-of-Life-Comedy-Drama-Fortsetzung die zwar etwas bodenständiger ausfällt und auf große Wendungen verzichtet, aber mit spannender Geschichte und sympathischen Charakteren unterhält.
Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von [Mein*Star] – Band 2!
Details
Titel: [Mein*Star] – Band 2
Originaltitel: [Oshi no Ko]
Genre: Drama, Comedy
Verlag: altraverse
Mangaka: Aka Akasaka, Mengo Yokoyari
Seiten: 196
Preis: 7,00 €
ISBN: 978-3-96358-966-9
Verlagsseite: [Mein*Star] – Band 2 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 17. September 2021
© Aka Akasaka, Mengo Yokoyari / Shueisha Inc. / altraverse
Lesetipp: Rezension: [Mein*Star] – Band 1 (Manga)