Rezension: Star Wars: Lando – Doppelt oder Nichts (Comic)

In Star Wars: Lando – Doppelt oder Nichts nimmt der selbst erklärte beste Schmuggler der Galaxis einen gefährlichen Auftrag an.

Lando Calrissian ist nicht nur als Schmuggler, sondern auch als charismatischer, wortgewandter, notorischer Glücksspieler bekannt. Kein Wunder, dass er bei seinen Tricks regelmäßig jemanden verärgert. Als Brushaun ihn wegen Falschspielens töten will, kommt Lando ein Auftrag, den er eigentlich ablehnen wollte, gerade recht. Für die Petrusianerin Kristiss sollen er und seine Droiden-Begleiterin L3-37, Waffen zum imperialen Außenposten Kulgroon schmuggeln. Dort werden Kristiss Vater und andere Petrusianer als Sklaven gehalten. Wenig überraschend läuft Landos genialer Plan nicht wie vorgesehen und schon bald muss er zeigen, wie brillant er wirklich ist.

Lockeres Abenteuer mit Humor

Autor Rodney Barnes geht in Lando: Doppelt oder Nichts in die Zeit kurz vor Solo: A Star Wars Story zurück. Der noch junge Lando Calrissian übernimmt einen gefährlichen Auftrag und soll Waffen schmuggeln, um ein Volk von der Unterdrückung des Imperiums zu befreien. Im Mittelpunkt steht dabei fast immer der Titelheld selbst. Seine Begleiterinnen L3-37 und Kristiss nehmen zwar ebenfalls wichtige Rollen ein, doch Lando wird mit dem strahlenden Gelb seines Hemdes sogar optisch immer hervorgehoben und in den Fokus des Geschehens gerückt. Da es sich um seine Vorgeschichte handelt, ist das wenig verwunderlich. Etwas mehr Informationen zu den Petrusianern und besonders Kristiss und ihrem Vater wären trotzdem begrüßenswert gewesen. So bleibt ihnen nur die Identität der Unterdrückten und Versklavten.

Schade ist das besonders, weil im Laufe der Handlung einige unsinnige Zufälle, die wie Lückenfüller um den Comic etwas länger zu gestalten, erscheinen. So begegnet Lando auf dem abgelegenen, unwirtlichen Planeten Kulgroon ganz zufällig einigen alten Bekannten, die ebenso wie Brushaun noch eine Rechnung mit Lando offen haben. Da stören die Probleme mit den tierischen Einwohnern des Planeten kaum noch. Immerhin kann Lando: Doppelt oder Nichts unterhalten. Zumindest als locker-leichtes Abenteuer mit einer guten Portion Humor. Regelmäßig werfen die Charaktere mit sarkastisch-ironischen Sprüchen um sich und liefern sich kleine Wortgefechte. Besonders L3-37 fällt hier, wie schon im Film Solo: A Star Wars Story, mit ihrer vorlauten Art auf.

Wirklich ernst nimmt sich der Comic dabei nicht und das ist angesichts der eher simplen und wenig überraschenden Geschichte auch gut so. Vieles ist vorhersehbar, wenig wirklich neu und doch wird Lando: Doppelt oder Nichts nie langweilig. Dem bissigen Witz sei Dank. Zeichnerisch ist das alles ordentlich dargestellt und Lando ist als seine jüngere Version gut zu erkennen. Zum Ende wird sogar noch eine gelungene Überleitung zu Solo: A Star Wars Story hergestellt. Damit ist nicht nur die Einordnung des Comics im Kanon einfach, auch manche Dialoge und Ereignisse sorgen für einen neuen Blickwinkel. Trotzdem bleibt Lando: Doppelt oder Nichts eher amüsant-leichtgängige Star-Wars-Kost, mit der geneigte Leser Spaß haben können.

Fazit

Star Wars: Lando – Doppelt oder Nichts funktioniert für mich gerade aufgrund des teils bissigen Humors. Mit den sarkastisch-ironischen Dialogen und den witzigen Wortgefechten hatte ich meinen Spaß. Dafür fällt die Geschichte insgesamt eher simpel aus. Wirklich Neues wird nicht erzählt. Stattdessen konzentriert sich Autor Rodney Barnes auf ein Abenteuer rund um die Titelfigur und lässt die eigentliche Handlung nur als Rahmen dafür dienen. Das ist zwar okay, etwas mehr Hintergrunddetails zu den Petrusianern wären trotzdem schön gewesen. Dennoch kann Lando: Doppelt oder Nichts als einfache, amüsante und sich selbst nicht sonderlich ernst nehmende Vorgeschichte von Lando Calrissian gute Star-Wars-Unterhaltung bieten. Nur zu viel Tiefe oder Abwechslung sollte nicht erwartet werden.

Kurzfazit: Viel Humor und bissige Dialoge machen die simple, stark auf Lando fixierte Geschichte etwas wett und sorgen für ordentliche Star-Wars-Unterhaltung ohne großen Tiefgang.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Lando – Doppelt oder Nichts!

Details
Titel: Star Wars: Lando – Doppelt oder Nichts
Originaltitel: US-Star Wars: Lando – Double or Nothing
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Rodney Barnes
Zeichner: Paolo Villanelli
Seiten: 112
Preis: 15,00 €
Verlagsseite: Star Wars: Lando – Doppelt oder Nichts (Softcover) bei Panini Comics
Star Wars: Lando – Doppelt oder Nichts (Hardcover) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 23. April 2019

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