Rezension: Star Wars: In den Weiten der Galaxis (Comic)

Luke, Han, Leia, Sana und andere Figuren der Comic-Reihe erleben in Star Wars: In den Weiten der Galaxis neue Abenteuer.

Auf der Flucht vor dem Imperium stranden Luke Skywalker und Prinzessin Leia Organa auf einem entlegenen Planeten. Nicht nur die vorwiegend aus Ozean bestehende Welt und ihre Flora und Faune fordern den beiden Rebellen-Helden im Überlebenskampf einiges ab. Sana Starros verbündet sich für ein riskantes Geschäft mit einem alten Bekannten: Lando Calrissian. Han Solo und Chewbacca werden von der Rebellion beauftragt einen Gefangen am Imperium vorbeizuschmuggeln. Derweil begibt sich R2-D2 auf eine Rettungsmission, um seinen Freund C-3PO aus den Fängen des Imperiums zu befreien. Aufgrund ihres Misserfolgs in Ungnade gefallen, versucht die Sturmtruppen-Elite-Einheit, die Narben-Truppe unter dem Kommando von Sergeant Kreel, die verlorene Reputation mit einem Angriff auf einen Rebellenstützpunkt wieder herzustellen. Kenobis Tagebücher liefern zudem neue Einblicke in das Leben des Jedi-Meisters auf Tatooine und Han und Leia bekommen bei der Suche nach einem Standort für eine neue Rebellenbasis Schwierigkeiten.

Gesammelte Abenteuer

Nach dem Crossover mit Doctor Aphra in Star Wars: Eine Allianz auf Zeit, setzt Panini die Star-Wars-Comic-Reihe auch weiterhin im Sammelband-Format vor. Die monatlichen Hefte sind schon seit einiger Zeit den Geschichten rund um Darth Vader vorbehalten. Statt einer größer angelegten und fortlaufenden Handlung wie in der Vergangenheit, erzählen die enthaltenen Star-Wars-Comics #33 bis 37 sowie das dritte Annual kurze Abenteuer der Figuren. Neben den bekannten Filmcharakteren gehören dazu auch speziell für die Star-Wars-Comics geschaffene Helden und Antagonisten. Aufgrund der jeweils nur eine US-Ausgabe umfassenden Stories, sind die Geschichten eher kurzweilig, können aber unterhalten. Qualitätsunterschiede sind angesichts der jeweils neuen Herangehensweise jedoch unvermeidlich.

Interessant ist, dass einige der Geschichten von Gedanken einer der Hauptfiguren erzählerisch begleitet werden. Auf diese Weise wird ein tieferer Einblick in die Verfassung, Ansichten und Persönlichkeit der betreffenden Akteure geboten. Hierbei fällt zusätzlich auf, dass die bekannten Filmfiguren in ihrer charakterlichen Umsetzung gut getroffen sind. Luke, Leia, Han, R2-D2, C-3PO und Chewbacca entsprechen ihren bekannten Mustern und werden gut von den weiteren Figuren ergänzt. Allen voran Sana Starros zeigt einmal mehr, dass mit der Schmugglerin neben Doctor Aphra eine der interessantesten Figuren mit viel Potenzial geschaffen wurde. Auch deshalb ist es schade, dass ihre Geschichte, genauso wie der Rest, nur kurzweilige Unterhaltung bietet. Die Handlung hätte durchaus mehr hergeben können, funktioniert aber auch in dem geringen Umfang. Allgemein wirken die erzählten Abenteuer nur wie kleine Episoden im großen Galaktischen Krieg, fügen sich aber ordentlich in den Star-Wars-Kanon ein. Wirklichen Mehrwert hinsichtlich der großen Geschichte bieten sie zwar fast gar nicht, überflüssig sind sie aber auch nicht. Besonders das Wiedersehen mit Sergeant Kreel und seiner Narben-Truppe, ist gelungen und baut die Sturmtruppen-Elite-Einheit weiter auf, so dass in Zukunft hoffentlich wieder ein größerer Handlungsbogen mit ihnen folgt.

Als Zwischenspiel ist Star Wars: In den Weiten der Galaxis recht gut gelungen und schafft es auch, die gewohnte Atmosphäre aufzubauen, sowie die Figuren gut zu nutzen. Daher kann der Comic-Sammelband gut unterhalten. Für die Zukunft wäre eine längere Storyline trotzdem wünschenswert. Etwas getrübt wird der an sich positive Eindruck teilweise von den Zeichnungen. Fallen die Bilder vorwiegend standardmäßig, aber nicht unschön aus, stechen die Hauptfiguren – allen voran bekannte Filmhelden – unnatürlich hervor. Fast wirkt es so, als wären Fotos von Luke, Leia, Han Lando zeichnerisch umgesetzt worden. Theoretisch ist der daraus entstehende Realismus nicht negativ, da aber die restlichen Zeichnungen den comichaften Eindruck behalten, ergibt sich ein seltsamer, störender Kontrast. Dass ein einheitlicher Stil besser funktioniert, zeigen im Sammelband etwa die Kenobis-Tagebuch-Geschichte sowie das Annual #3.

Fazit

Star Wars: In den Weiten der Galaxis bietet kurzweilige Abenteuer mit den Figuren der Star-Wars-Comic-Reihe. Die episodische Umsetzung des Sammelbands ist weder störend, noch leiden die kleinen Geschichte darunter. Wirkliche Spannung oder große Handlungen mit Tragweite bleiben allerdings aus. Stattdessen konzentrieren sich die US-Hefte #33-37 darauf, kleine Stories während des Galaktischen Bürgerkriegs zu erzählen. Das funktioniert ordentlich und die Geschichten können mit schwankender Qualität unterhalten. Etwas störend fällt teilweise die zeichnerische Umsetzung mit dem starken Kontrast zwischen Hauptfiguren und der restlichen Darstellung auf. Dem allgemein ordentlichen Lesespaß schadet das jedoch nicht. Als kurzes Zwischenspiel ist In den Weiten der Galaxis gut geeignet, für die Zukunft wünsche ich mir aber wieder längere Storylines. Gerne auch ohne die Filmcharaktere mit einem Fokus etwa auf Sana oder den Narben-Trupp.

Kurzfazit: Kurzweilige Abenteuer-Episoden mit bekannten Star-Wars-Figuren der Comic-Reihe, die jedoch an Spannung vermissen lassen und zeichnerisch nicht vollkommen überzeugen.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: In den Weiten der Galaxis!

Details
Titel: Star Wars: In den Weiten der Galaxis
Originaltitel: US-Star Wars Vol 6: Out among the Stars TPB
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Jason Aaron
Zeichner: Salvador Larroca
Seiten: 160
Preis: 20,00 €
Verlagsseite: Star Wars: In den Weiten der Galaxis (Softcover) bei Panini Comics
Star Wars: In den Weiten der Galaxis (Hardcover) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 23. Oktober 2018

©  Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm