Rezension: Yunas Geisterhaus – Band 1 (Manga)
Ecchi-Love-Comedy mit übernatürlichem Setting rund um die Bewohner eines Geisterbadehauses bietet Yunas Geisterhaus Band 1.
Kogarashi Fuyuzora ist seit jeher anfällig dafür von Geistern besessen zu werden. Durch die Seele eines Börsenspekulanten hochverschuldet, sucht der Oberschüler eine günstige Bleibe. In einem ehemaligen Badehaus Yuragiso scheint er diese gefunden zu haben. Doch die günstige Miete hat einen Grund – es spukt. Mittlerweile zum Geistermedium ausgebildet, will Kogarashi den Geist erlösen und sich so lebenslanges, kostenloses Wohnrecht sichern. Als er dem Hausgeist des Yuragiso jedoch trifft, hat Kogarashi ein Problem. Yuna ist nicht nur überaus niedlich, sondern auch richtig nett. Wie soll er sie da austreiben? Schließlich kann Kogarashi das nur mittels Faustschlag. Zu allem Überfluss muss er sich sein Zimmer mit der hübschen Yuna teilen. Und dann sind da auch noch die exzentrischen und nicht ganz ungefährlichen anderen Bewohner des Yuragiso.
Willkommen im Geisterhaus
Auf elf Bände bringt es die im Februar 2016 gestartete Ecchi-Love-Comedy Yunas Geisterhaus von Mangka Tadahiro Miura bisher. Die humorvolle und mit Erotik angereicherte Geschichte präsentiert sich in typischer Genre-Tradition. Zahlreiche, meist recht gut gebaute Mädchen und Frauen scharen sich um einen männlichen, etwas tollpatschigen Hauptcharakter. Schon früh wird klar, dass Yunas Geisterhaus viele Klischees und Stereotypen bedient. Sei es durch die Figuren oder den Storyaufbau. Negativ ist das allerdings nicht, da die Handlung trotz bekannter Elemente genug Eigenheiten besitzt und gleichzeitig interessant und witzig gestaltet ist. Zudem funktionieren die Charaktere wirklich gut. Beinah sofort schließt man die naive, niedliche Yuna ins Herz und fühlt mit dem vom Pech verfolgten Kogarashi, dessen Leben im Gegensatz zu seiner Annahme, im Yuragiso nicht einfacher wird.
Das überlange erste Kapitel dient als hervorragender Einstieg in den Auftakt-Band, um sowohl die Protagonisten, wichtige Charaktere als auch die Grundlagen der Geschichte einzuführen. So lernt der Leser Kogarashi, Yuna und die anderen Bewohner des ehemaligen Badehauses kennen und erfährt gleichzeitig mehr über Yunas Kräfte und ein mögliches Ziel der Reihe. Letzteres wird im Laufe der ersten Hälfte des Mangas noch weiter ausgebaut und im weiteren Verlauf immer wieder thematisiert. Glücklicherweise verlässt sich Mangka Tadahiro Miura nicht ausschließlich auf diesen Hintergrundstorystang und erzählt neben kleineren Alltagsereignissen rund um die Bewohner des Yuragiso auch eine mehrere Kapitel umfassenden Storyarc, der nicht nur einen weiteren Charakter einführt, sondern gleichzeitig Kogarashis Rolle als Geistermedium stärker in den Mittelpunkt rückt. Daraus ergibt sich eine abwechslungsreiche Mischung, die stets das Interesse erhält und bereits nach kurzer Zeit einen angenehmen Lesefluss aufkommen lässt.
Peinliche Missgeschicke
Zu verdanken ist das auch dem gelungenen Humor. Dieser basiert nicht selten auf peinlichen Situationen oder Fettnäpfchen in die Kogarashi tritt. Stets mit eingebunden sind die ausschließlich weiblichen Nebenfiguren und Yuna, die unter Kogarashis meist unfreiwilligen Taten leiden müssen – bevor er es noch viel härter abbekommt. Diese Art des Humors erinnert auch aufgrund der flotten Erzählweise, Kapitelstruktur und Erotik des öfteren an den Genre-Hit Love Trouble. Natürlich im positiven Sinn. Yunas Geisterhaus Band 1 braucht sich zu keiner Zeit vor dem großen Vorbild zu verstecken. Dank der unterhaltsamen Mischung aus Humor, Abgedrehtheit, Erotik im Einklang mit Geschichte und Charakteren, entsteht ein spaßiges Gesamtpaket, das mit einer locker-leichten und fröhlichen Stimmung überzeugt.
Verpackt ist das alles in schöne Bilder, die dem höheren Genre-Standard angehören und besonders bei den Charaktermodellen und -designs zu gefallen wissen. Mangka Tadahiro Miura versteht es, die weiblichen Figuren erotisch in Szene zu setzen – egal ob mit oder ohne Kleidung – ohne dass es aufgesetzt wirkt. Gleichzeitig unterstützen die erstklassigen Gesichter mit Mimik und Darstellung die jeweilige Grundstimmung und Situation meist perfekt und verstärken den positiven Eindruck noch mehr.
Fazit
Yunas Geisterhaus Band 1 bietet genau das, was ich mir von einem Vertreter des Ecchi-Love-Comedy-Genres erwarte. Slapstickartigen Humor, der häufig auf Missgeschicken basiert und mit seichter Erotik verknüpft ist sowie niedliche und sympathische Charaktere. Dazu werden ein in meinen Augen interessantes Setting mit übernatürlichen Wesen und eine unterhaltsame Geschichte geboten. Dass beim Lesen regelmäßig Erinnerungen an Love Trouble aufkamen, hat mich nicht gestört, viel mehr hat das mein Lesevergnügen noch erhöht, da Yunas Geisterhaus in positiver Hinsicht Gemeinsamkeit mit dem Genre-Kollegen aufweist, aber auch eigenständig ist. Freunde von Ecchi-Love-Comedy-Manga sollten sich Yunas Geisterhaus zumindest einmal genauer ansehen. Persönlich freue ich mich bereits auf die kommenden Bände und bin gespannt, welche haarsträubenden und witzigen Situationen Yuna und Kogarashi noch meistern müssen.
Kurzfazit: Yunas Geisterhaus Band 1 bietet genau das, was ein Ecchi-Love-Comedy-Manga braucht: Witzige und peinliche Situationen, niedliche, liebevolle Figuren, eine interessante, humorvolle Geschichte und einen guten Hauch Erotik.
Vielen Dank an Kazé Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Yunas Geisterhaus – Band 1!
Details
Titel: Yunas Geisterhaus – Band 1
Originaltitel: Yuragiso no Yuuna-san
Genre: Comedy, Romantik, Fantasy, Ecchi
Verlag: Kazé Manga
Mangaka: Tadahiro Miura
Seiten: 194
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-2-88951-091-7
Verlagsseite: Yunas Geisterhaus – Band 1 bei Kazé Manga
Erscheinungsdatum: 04. April 2018
YURAGISO NO YUUNA-SAN © 2016 by Tadahiro Miura/SHUEISHA Inc.