Rezension: In these words – Band 1 & 2 (Manga)

Altraverse holt In these words zurück nach Deutschland. Band 1 und 2 sind Ende Juni erschienen.

Der Psychiater Katsuya Asano wird von der Polizei damit beauftragt einem Serienkiller ein Geständnis zu entlocken. Jahre lang hat dieser mehrere Menschen brutal ermordet und wurde nun geschnappt. Allerdings weigert sich der Mann mit jemand anderem als Katsuya zu sprechen. Die Unterhaltungen der beiden werden zu Psychospielchen und schon bald leidet der Psychiater unter mysteriösen Albträumen. Verarbeitet er den Fall auf diese Weise oder gibt es eine Verbindung zwischen ihm und dem Serienkiller?

Psycho-Sex-Thriller

In Japan 2012 gestartet, veröffentlichte Tokyopop die ersten beiden Bände von In these words bereits 2013 und 2014. Der dritte Band erschien nicht mehr und mittlerweile hat In these words eine neue Heimat gefunden. Altraverse veröffentlicht neben der Original-Reihe in den kommenden Monaten auch Spin-offs. Die ersten beiden Manga sind Ende Juni bei altraverse erschienen.

Inhaltlich erinnert die Story von In these words an Das Schweigen der Lämmer. Ein Psychiater verhört einen intelligenten Serienkiller. Allerdings ist durch die Boys-Love-Genre-Einordnung sofort zu erkennen, dass die Reihe noch in eine ganz andere Richtung geht. Bereits durch den Light-Novel-artigen Prolog wird deutlich, dass Sex und Erotik in vielerlei Hinsicht eine wichtige Rolle spielt. So beginnt der erste Band entsprechend mit einer solchen Szene und greift häufiger – wenn auch in Traumform – regelmäßig auf fast schon pornographischen Sex zurück. Dass dieser außerdem nicht freiwillig ist und leichte Folteranleihen enthält, mag den Psychothriller-Teil der Geschichte unterstützen, hat bei mir aber auch ein ungutes Gefühl beim Lesen verursacht. Sicherlich von den Mangka beabsichtigt, doch die explizite Darstellung ist nicht für jeden Leser geeignet – egal ob Anhänger von Boys Love oder nicht.

Leider gerät die an sich interessante und durchaus spannende Geschichte manchmal etwas zu sehr in den Hintergrund. Das gilt besonders zu Beginn des zweiten Bandes. Hier scheint der Sex noch präsenter und wichtiger zu sein. Darunter leidet dann auch der eigentlich spannende Cliffhanger des ersten Mangas, der zwar gut aufgelöst, aber zu simpel fortgeführt wird. Ähnliches gilt für die große und wichtige Wendung nach etwa der Hälfte des zweiten Bandes. Diese wirkt trotz eines möglicherweise erklärenden Ansatzes fragwürdig. Insbesondere weil anschließend durch Rückblicke erst die Vergangenheit von Katsuya erzählt wird und eine endgültige Auflösung, wie es zu all dem kommen konnte erst im dritten Band zu erwarten ist. Das sorgt zwar in gewisser Weise für Spannung, schadet aber trotz zwei offener Enden dem Übergang. Immerhin werden die Sexszenen hier besser eingesetzt, behalten aber ihre explizite, an Pornographie grenzende Darstellung.

Überzeugen kann In these words bei den Zeichnungen. Obwohl einige Szenen etwas steif wirken, sind die Bilder wirklich schön und passen gut zur Geschichte. Lediglich die genreübliche Konzentration auf gut gebaute, hübsche Männer fällt etwas negativ auf, da hier übliche Stereotypen bedient werden.

Fazit

In these words ist nicht mein Fall und das liegt nicht am Boys-Love-Genre an sich. Grundsätzlich klingt die Geschichte nach einem interessanten und spannenden Psychothriller. Leider liegt die Konzentration dabei aber zu stark auf der sexuellen Beziehung der Charaktere. Darunter leidet die Handlung und selbst die teilweise gut geschriebenen Dialoge können das nur bedingt wieder gut machen. Dass In these words zudem auf einige Sexszenen mit unfreiwilligem Beteiligtem sowie eine ans Pornographische grenzenden Darstellung setzt, dürfte ebenfalls einigen Lesern nicht gefallen. Gestört hat es mich nicht direkt, aber die Story selbst kommt mir in weiten Teilen zu kurz. Erst nach etwa der Hälfte des ersten Bandes zieht die Geschichte etwas an und weckt mein Interesse zumindest ein wenig. Das liegt auch an einer wichtigen Wendung, die jedoch etwas fragwürdig erscheint. Dennoch können Genre-Fans die sich an der expliziten Darstellung nicht stören, einen Blick wagen.

Kurzfazit: Boys-Love-Psychothriller, dessen Geschichte unter expliziten Sexszenen leidet, aber grundsätzlich Spannung aufbauen kann.

Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von In these words – Band 1 & 2!

Details
Titel: In these words – Band 1
Originaltitel: In these words
Genre: Drama, Krimi, Erotik, Boys Love
Verlag: altraverse
Mangaka: Guilt Pleasure, TogaQ, Kichiku Neko
Seiten: 208
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-96358-013-0
Verlagsseite: In these words – Band 1 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 24. Mai 2018

Details
Titel: In these words – Band 2
Originaltitel: In these words
Genre: Drama, Krimi, Erotik, Boys Love
Verlag: altraverse
Mangaka: Guilt Pleasure, TogaQ, Kichiku Neko
Seiten: 256
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-96358-014-7
Verlagsseite: In these words – Band 2 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 24. Mai 2018

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