Rezension: Usagi Drop – Vol. 3 (Blu-ray)

Usagi Drop Volume 3 bietet zum Finale der Serie weitere Einblicke in das Familienleben von Daikichi und Rin.

Der gemeinsame Alltag von Daikichi und der 6-jährigen Rin hat sich normalisiert und die kleine Familie kommt gut zu recht. Als sich ein Taifun nähert und starke Regenfälle und Wind mit sich bringt, kümmern sich die beiden kurzerhand um Kouki, bis dessen Mutter Yukari ebenfalls zu ihnen stoßen kann. Später wird Rin krank, was nicht Daikichi, sondern Yukari als erstes auffällt. In seiner großen Sorge, ist der noch unerfahrene Erziehungsberechtigte für die Hilfe der alleinerziehenden Mutter dankbar. Doch auch der Kontakt zu zwei gleichaltrigen Vätern, Arbeitskollegen und Besuche bei seiner Familie haben Daikichi in seinem ersten Jahr mit Rin, das bald endet, wertvolle Unterstützung geliefert.

Freundschaft, Vatersorgen & Gewohnheit

Sanft, liebevoll und bodenständig beendet Usagi Drop Volume 3 die Slice-of-Life-Serie. Statt die angedeuteten Dramen und Konflikte weiter zu behandeln oder gar in den Mittelpunkt zu rücken, konzentrieren sich die letzten drei Episoden auf die großen Stärken der Serie: den ganz normalen Alltag von Daikichi und Rin. Einige Figuren haben deshalb keinen Auftritt mehr, andere rücken stärker in den Mittelpunkt. Besonders Yukari und Kouki, die bereits zuvor neben Daikichi und Rin die wichtigsten Charaktere der Serie waren, nehmen noch präsentere Rollen ein. Das passt hervorragend und sorgt für einige schöne, witzige oder gefühlvolle Szenen. Allgemein gelingt es Usagi Drop auch zum Ende hin wieder herzerwärmende Momente zu schaffen.

Dass dabei zwar die üblichen Probleme bei der Kindererziehen thematisiert, aber nicht voll ausgespielt werden, mag am Realismus kratzen, erhält aber die sanfte Atmosphäre. Rin ist noch immer etwas zu brav und manche Schwierigkeiten, die sich im wahren Leben ergeben würden, werden nicht einmal erwähnt. Doch das stört nicht, da der Alltag von Daikichi, Rin, Yukari und Kouki trotz allem glaubwürdig erscheint und einfach in jeder Sekunde unterhält. Egal, ob die Kinder im Sturm spielen, unbeschwert umher rennen oder Rin krank im Bett liegt und die Sorge eines unerfahrenen Vaters behandelt wird. Usagi Drop schafft es zu jederzeit die Gefühle der Charaktere zu vermitteln und gleichzeitig so bodenständig zu bleiben, dass man sie einfach weiter begleiten möchte. Da passt sogar die feine Romantik-Nuance, die nicht größer ist als in den bisherigen Folgen, aber in manchen Szenen für wenige Sekunden etwas präsenter wird. Wirklich in den Mittelpunkt oder allzu offensichtlich wird das jedoch nicht behandelt. Und das ist gut so, weil auch das zeigt, worum sich der Alltag von alleinerziehenden Eltern in erster Linie dreht: die Kinder.

Über elf Episoden hat es Usagi Drop geschafft ein mal fröhliches, mal trauriges und mal ängstliches Gefühl im Zuschauer zu wecken. Lachen, ein Kloß im Hals oder banges mitfiebern gehören genauso zur Serie, wie der Niedlichkeits-Faktor, den die Kinder auslösen. Umso schöner, dass im Bonusmaterial von Usagi Drop Volume 3 auch die OVAs zur Serie in synchronisierter Fassung vorliegen. Vier Kurzgeschichten, die noch einmal kleine Einblicke in das Leben von Rin, Daikichi, Yukari und Kouki gewähren, runden das Usagi-Drop-Gesamtpaket ab und beweisen noch einmal, wie wunderschön die Slice-of-Life-Serie in ihren besten Momenten ist.

Fazit

Wahrscheinlich habe ich es bereits irgendwo geschrieben, aber: Animoon Publishing hat ein Händchen für außergewöhnliche Serie. Nahtlos reiht sich Usagi Drop in die bisher abgeschlossenen Veröffentlichungen Toradora! und Yosuga no Sora ein und beweist, dass der noch junge Anime-Vertrieb nicht nur ein breites Feld lizenziert, sondern auch Serien, die hervorstechen. Usagi Drop Volume 3 schließt die Slice-of-Life-Serie auf wundervolle Weise ab, zeigt noch einmal die Stärken und konzentriert sich auf den ganz normalen Alltag von Daikichi und Rin. Die großen Dramen werden ausgeblendet und dafür rücken kleine Themen wie die Verbundenheit zu Yukari und Kouki, die zu Recht als weitere Hauptfiguren agieren, oder Rins Magen-Darm-Infekt in den Mittelpunkt. Damit schafft es Usagi Drop in den letzten drei Episoden noch einmal ein schönes Bild der ungewöhnlichen und so wunderbaren Familie zu zeichnen. Gleichzeitig ist das Ende perfekt getroffen, da Daikichi und Rin genau ein Jahr begleitet werden durfte. Gerne würde ich das auch weiterhin, aber das Ende ist rund und ein zufriedenstellender Abschluss wurde gefunden. Dank der OVAs besteht zudem die Möglichkeit auch nach den drei Episoden noch vier kurze Momente im Leben der Hauptfiguren zu erleben. Slice-of-Life-Fans sollten sich die Serie auf keinen Fall entgehen lassen und auch jeder andere, der nicht zwingend Action, Drama und große Ereignisse braucht, sollte sich Usagi Drop ansehen.

Kurzfazit: Angenehm ruhiger Serien-Abschluss, der den einfachen Alltag über große Dramen stellt und somit ein nahezu perfektes Slice-of-Life-Finale für Usagi Drop darstellt, das von seinen liebevollen Figuren hervorragend getragen und ausgefüllt wird.

Vielen Dank an AniMoon Publishing für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Usagi Drop – Vol. 3!

Details
Titel: Usagi Drop – Vol. 3
Originaltitel: Usagi Drop (うさぎドロップ)
Genre: Slice of Life, Comedy
Regie: Kanta Kamei
Studio: Production I.G.
Produktionsjahr: 2011
Laufzeit: ca. 92 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD Master Audio 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 6
Extras: 4 OVAs, Artcards, Sticker, Textless Ending, Synchronclips
Erscheinungstermin: 30. März 2018
Herstellerseite: AniMoon Publishing

Bilder Copyright Production I.G. / AniMoon Publishing

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