Rezension: Sekirei – Gesamtausgabe (DVD)

Ursprünglich 2008 produziert, ist Sekirei mittlerweile als DVD-Gesamtausgabe bei Kazé erhältlich. In der 12-teiligen Action-Comedy-Ecchi-Serie treten schöne Mädchen im Kampf gegeneinander an.

Minato hat die Uni-Aufnahmeprüfung zum zweiten Mal nicht geschafft. Das sorgt nicht nur für Frust, sondern bringt auch Ärger mit seiner Mutter, die ihm kurzerhand die Unterstützung halbiert. Unsicher wie es weitergehen soll, streift er durch Shinto Teito, die japanische Hauptstadt des Jahres 2020, als ihm plötzlich die junge und hübsche Musubi wortwörtlich auf den Kopf fällt. Ehe Minato begreift, was vor sich geht, schlagen Blitze neben ihm ein und die flüchtende Musubi zerrt ihn einfach hinter sich her. Offenbar hat sie in Minato ihren Ashikabi erkannt, ihren auserwählten Partner und Meister, und lässt sich dementsprechend von ihm beflügeln. Denn Musubi ist kein einfaches Mädchen, sie ist eine Sekirei. Insgesamt 108 gibt es von ihnen und sie sind Teil eines Spiels des Megakonzerns MBI, in das nun auch Minato verwickelt wird. Sinn des Spiels ist der Kampf der Sekirei untereinander bis nur noch eine übrig ist. Allerdings scheint Musubi über keinerlei Zurückhaltung bezüglich ihres Körpers zu verfügen und nicht zu begreifen, welchen Einfluss ihre offenherzige Art auf Minato hat. Leichter wird es für den angehenden Studenten auch später nicht, als weitere Sekirei in sein Leben treten.

Freizügige Action

Sekirei wurde 2008 auf Basis der gleichnamigen Manga-Reihe vom Studio Seven Arcs Ltd. produziert und ordnet sich ins klassische Action-Ecchi-Genre mit Comedy-Elementen ein. Schon durch die Kampfthematik mit Konzentration auf vollbusige, hübsche, junge Mädchen weckt Erinnerungen an Ikki Tousen. Dem dadurch vermuteten Genre bleibt Sekirei treu und versucht nicht einmal den gängigen Genre-Standards, Stereotypen und Klischees zu entgehen. Wirklich negativ ist das nicht, wenn man mit Anime-Serien dieser Art etwas anfangen kann. Schon recht früh zeigt Sekirei neben der zu erwartenden, auch auf übernatürlichen Kräften basierenden, Action nackte Tatsachen. Musubi scheint wenig Schamgefühl zu besitzen und so zieht sie sich im Angesicht von Minato um, inklusive obligatorischem Nasenbluten beim Protagonisten.

Allgemein nutzt Sekirei jede sich ergebende Möglichkeit um Blicke unter die Röcke zu gewähren oder die weiblichen Charaktere ihre Kleidung verlieren zu lassen. So sorgen die meisten Angriffe der fast ausschließlich weiblichen Sekirei dazu, dass der schützende Stoff relativ bald in Fetzen am Körper hängt. Immerhin versuchen die Mädchen meist ihre Brüste noch zu verdecken, doch die Ecchi-Elemente und der Fanservice werden in Sekirei groß geschrieben. Immerhin relativieren die für 2008 gut inszenierten und schön anzusehenden Kämpfe diese offensichtliche Fleischbeschau etwas. Auch nicht selten genutzte andere Möglichkeiten wie etwa ein Bad oder das leichtbekleidete Schlafen, sorgen für etwas mehr Natürlichkeit in diesem Bereich der Serie.

Typischer Humor

Wie nicht anders zu erwarten, setzt Sekirei neben Action und Ecchi auch stark auf Comedy-Einschübe. Diese basieren genre-typisch häufig auf peinlichen Situationen für Minato, der im Angesicht seiner immer mehr wachsenden Anzahl an Sekirei und dem daraus resultierenden Streit, wer seine wahre Frau ist, häufig unter den Mädchen und ihrem Verhalten zu leiden hat. Aber auch durch wichtige Nebenfiguren wird für den einen oder anderen amüsanten Moment gesorgt. Leider wirkt das oft zu flach oder altbekannt, um mehr als ein schwaches Schmunzeln zu entlocken. Als kleine Auflockerung sind diese Szenen jedoch immer gerne gesehen. Auch weil sie zur Charakterdarstellung beitragen und die verschiedenen Persönlichkeiten der agierenden Figuren offenbaren. Diese basieren zwar auf gängigen Klischees und beinhalten neben dem etwas trotteligen Versager Minato auch die naive, aber wunderschöne Musubi oder die als klassische Tsundere auftretende Tsukiumi, sind aber dennoch für Sekirei gelungen und passen gut in die Geschichte der Serie.

Hier versteckt sich dann einer der zugleich größten Knackpunkte, aber auch interessantesten Faktoren. Zwar überzeugt die Handlung nur minimal und tröpfelt lange Zeit nur vor sich hin ohne wirklich in Fahrt zu kommen, birgt aber mit dem als Sekirei Project bezeichneten Spiel erkennbares Potenzial. Gerade das Geheimnis hinter den kämpfenden Mädchen und dem Unternehmen MBI sorgen hierbei für Neugier. Leider ist die Erzählstruktur etwas einfach und die Hälfte der Staffel konzentriert sich fast ausschließlich auf die Zusammenführung von Minato und seinen Sekirei. Erst später nimmt die Serie Fahrt auf, rückt die eigentlichen Kämpfe für die Hauptakteure jedoch etwas zu sehr in den Hintergrund und zeigt stattdessen, wie es Sekirei und Ashikabi, die nicht an dem Spiel teilnehmen wollen, ergeht. Auch das ist wichtig, lässt aber insgesamt einige Fragen offen. Dazu passt das offene Ende, das die zweite Staffel als Fortsetzung ankündigt. Immerhin ist diese bei Kazé ebenfalls erhältlich.

In Sachen Bildqualität und Animationen sieht man Sekirei das Alter deutlich an. Für eine DVD-Gesamtausgabe kann sich die Serie, auch dank 16:9-Bild, durchaus sehen lassen, allerdings fallen vereinzelt die Pixel deutlich auf. Dem entsprechen auch die nicht mehr zeitgemäßgen Animationen, die manchmal nicht wirklich flüssig sind und in anderen Szenen zu leicht unschönen Charakterdarstellungen führen. Angesichts des Alters von Sekirei fällt das alles jedoch nicht allzu schwer ins Gewicht, da die technischen Mängel keinen negativen Einfluss auf den Unterhaltungswert haben. Ähnliches gilt auch für die ordentliche, wenn auch nicht perfekte, deutsche Synchronisation.

Fazit

Sekirei ist eine typische Action-Ecchi-Serie, die neben ansehnlichen Kämpfen und leider nur gelegentlich funktionierendem Humor, mit viel nackter Haut und Fanservice punktet. Genre-Fans dürften genau das erwarten und dank der durchaus ordentlichen Geschichte und den trotz stereotypen liebenswerten Charakteren, konnte die Serie auch mich ein wenig unterhalten. Lediglich manche Szene wirkte etwas zu aufgesetzt oder in der Geschichtsentwicklung zu banal. Allgemein zeigt Sekirei bei der Handlung Potenzial, nutzt dieses aber nur bedingt, so dass die erste Staffel lediglich als Einstieg betrachtet werden kann. Hier liegt vielleicht das größte Manko, da sich die Geschichte erst zu entwickeln scheint, als es bereits vorbei ist. Dadurch möchte man nach dem offenen Ende allerdings auch wissen wie es mit der etwas abgedrehten, sich nicht immer ernstnehmenden Serie weiter geht.

Kurzfazit: Stark auf Fanservice bezogene Action-Comedy-Serie, die mit sympathischen Figuren, ansehnlichen Kämpfen und einer durchaus interessanten Geschichte unterhält.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Sekirei – Gesamtausgabe!

Details
Titel: Sekirei – Gesamtausgabe
Genre: Action, Ecchi, Comedy
Regie: Keizō Kusakawa
Studio: Seven Arcs Ltd.
Produktionsjahr: 2008
Laufzeit: ca. 300 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch, Polnisch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 10. Februar 2017
Herstellerseite: Sekirei – Gesamtausgabe bei Kazé Anime

Bilder Copyright Seven Arcs Ltd. / Kazé Anime