Rezension: Gate – Vol. 4 (Blu-ray)

Nach einer kurzen Verschiebung, erscheint Gate Volume 4 am 30. Juni endlich auf Blu-ray und DVD. Itami und die anderen sehen sich im Finale der ersten Staffel mit feindlichen Agenten und neuen Problemen in der anderen Welt konfrontiert.

Um wegen der Ereignisse in der anderen Welt auszusagen, ist Itami in Begleitung der Elfe Tuka, der Magierin Lelei und des Todesengels Rory, nach Japan zurückgekehrt. Auch die kaiserliche Prinzessin Piña Co Lada hat sich der Gruppe angeschlossen, um Kontakte zur Regierung des fremden Landes aufzunehmen und die Heimat der grünen Soldaten kennen zu lernen. Als sich die Gruppe nach zahlreichen Problemen zur Erholung in einem abgelegenen Hotel bei den heißen Quellen von Hakone befinden, kommt es zum Angriff. Agenten verschiedener Nationen versuchen die Besucher aus der anderen Welt zu entführen. Eine blutige Schlacht, an der sich auch Rory beteiligt, entbrennt. Jenseits des Gates versucht Yao Ha Ducy die Hilfe der fremden Soldaten zu erhalten. Der Feuerdrache, den Itami und seine Kameraden bereits einmal vertrieben haben, greift den Clan der Dunkelelfe an.

Ende und Anfang

Gate Volume 4 knüpft nahtlos an den spannenden Cliffhanger von Episode neun an. Itami und die anderen ruhen sich von den Anstrenungen des Tages im Hotel der heißen Quelle von Hakone aus, während sich feindliche Agenten näheren. Rorys am Ende des dritten Volumes begonnener Verführungsversuch bei Itami wird jäh unterbrochen und bereits kurz darauf entbrennt eine blutige Schlacht. Amerikaner, Russen und Chinesen treffen aufeinander und auch Rory mischt in dem Kampf freudestrahlend und lachend mit. Hier kann Gate einmal mehr zeigen, wie mächtige die als Todesengel bekannte Priesterin wirklich ist und gleichzeitig ihre fragwürdige Vorliebe für das Töten in den Mittelpunkt stellen. Dadurch wird sie aber keinesfalls unsympathischer. Allgemein gelingt es in der ersten Episode des zehnten Volumes einigen Charakteren neue Aspekte und mehr Tiefe zu verleihen. Neben Rory gilt das durch eine kurze Szene insbesondere für Itamis Untergebene Shino Kuribayashi.

Ob es nun bedauerlich oder gar ein Fehler ist, dass der Handlungsbogen in Japan nicht das Finale der ersten Gate-Staffel darstellt, ist Ansichtssache. Fakt ist aber, dass durch die noch kommenden Episoden ein wenig an Spannung verloren geht. Nichts desto trotz ist es unterhaltsam zu beobachten wie sich Itami, Tuka, Rory, Lelei, Piña und die anderen ihrer Probleme entledigen und versuchen ihr Ziel, das Tor in die andere Welt, zu erreichen. Außerdem nutzt die Serie noch einmal die Möglichkeiten der politischen Verstrickungen und Machenschaften verschiedener Nationen, was den zeitweise leicht vorhandenen Polit-Thriller-Flair noch verstärkt. Bedauerlich ist, dass sowohl hierbei als auch in der anderen Welt die sprachlichen Unterschiede durch eine rein deutsche Synchronisation verloren gehen. Das kann mitunter sogar für Verwirrung sorgen, wenn zwei Figuren sich gegenseitig nicht verstehen.

Die beiden abschließenden Episoden der ersten Gate-Staffel können ebenfalls überzeugen und nutzen die zuvor geschaffenen Grundlagen. Das Flüchtlingslager am Alnus-Hügel entwickelt sich langsam zu einer Stadt, die immer mehr Bewohner der anderen Welt anzieht und in Kontakt mit den japanischen Soldaten bringt. Gleichzeitig werden Grundsteine für die anstehende zweite Staffel geschaffen. So beginnt Piña ihre neue Aufgabe, Frieden zwischen dem Imperium und Japan herbeizuführen. Etwas unerwartet, aber dennoch willkommen, ist die Einführung eines komplett neuen Charakters. Bei Yao Ha Ducy handelt es sich um eine Dunkelelfe, die dringend die Hilfe der grünen Soldaten benötigt. Natürlich ist ihr erster Kontakt mit Itami wenig erfreulich und voller Missverständnisse, die für einige amüsante Momente sorgen und auch zukünftig eine vielversprechende Grundlage schaffen. Yao ist zudem als Figur interessant und bringt mit ihrem Volk und ihrer erneut etwas abweichenden Kultur neue Aspekte in die Serie ein. Allerdings bleibt Gate zum Finale der ersten Staffel eher ruhig, auch wenn im Hintergrund anziehende Gefahren zu erkennen sind. Das sorgt für einen sanften Abschluss, der zugleich aber neugierig auf die Fortsetzung macht, die Anime House hoffentlich möglichst bald veröffentlicht.

Fazit

Gate Volume 4 schafft den perfekten Spagat zwischen Spannung, Action, politischen Verwicklungen, amüsanten Momenten und der sanften Stimmung, die der Serie trotz der Kriegs- und Militär-Thematik anhaftet. Das ist zu einem gewissen Teil auch der eher unerwarteten Ausrichtung der letzten beiden Episoden zu verdanken. Statt Itami und die anderen noch einmal mit einem großen Ereignis zu konfrontieren, bleibt Gate bodenständig und konzentriert sich auf den sich entwickelnden Alltag. Gerade das hat mich unterhalten, da es interessant ist zu erleben, wie sich die Charaktere langsam immer besser in der anderen Welt zurecht finden und wie schnell die Gemeinschaft der japanischen Soldaten und der Einheimischen zusammengewachsen ist. Dennoch driftet die Geschichte durch kleinere Andeutungen und die verstärkten Auftritte von Piña und Yao nicht ins Belanglose ab. Vielmehr werden neue Grundlagen geschaffen, die in der zweiten Staffel aufgegriffen werden können. Damit bietet Gate einen angenehm runden und gelungenen Abschluss der ersten Staffel dar. Zugleich wurde mein Interesse an der Fortsetzung geweckt und ich kann es nicht abwarten bis Anime House die Serie weiterführt.

Kurzfazit: Gewohnt abwechslungsreich bildet Gate Volume 4 ein gelungenes Finale für die erste Staffel und zeigt dabei die wichtigsten Stärken der Serie.

Vielen Dank an Anime House für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Gate – Vol. 4!

Details
Titel: Gate – Vol. 4
Genre: Fantasy, Action
Regie: Takahiko Kyōgoku
Studio: A-1 Pictures, Genco
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 80 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Bonus: Postkarten, Booklet
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 30. Juni 2017
Herstellerseite: Anime House

Bilder Copyright A-1 Pictures / Genco / Anime House

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