Rezension: Twin Star Exorcists: Onmyoji – Band 3 (Manga)

twin-star-exorcists-onmyoji-band-3-coverIm dritten Band von Twin Star Exorcists: Onmyoji wird nicht nur die Verangenheit von Rokuro thematisiert, sondern auch eine neue Bedrohung eingeführt.

Rokuros ehemaliger Lehrer Seigen Amawaka hat Benio gegenüber enthüllt, wer wirklich die Kandidaten bei der Tragödie von Hiinatsuki getötet hat. Da auch Benios Bruder unter den damals gestorbenen Kindern war, reagiert sie geschockt und wütend. Doch die eigentliche Wahrheit bleibt weiterhin verborgen. Erst nach einem wichtigen Gespräch mit Mayura kann sich Rokuro dazu durchringen Benio wirklich zu erzählen, was damals vorgefallen ist. Währenddessen wendet sich die junge Onmyoji-Kämpferin erneut an Seigen, um mehr über die Ereignisse vor zwei Jahren zu erfahren. Aber eine neue Bedrohung für das unfreiwillige Ehepaar und alle ihre Freunde tritt aus den Schatten und Mayura wird von einem bösen Zauber befallen.

Vergangenheitsbewältigung

Die Tragödie von Hiinatsuki spielt seit dem ersten Band eine wichtige Rolle in der Geschichte von Twin Star Exorcists: Onmyoji. Schließlich war es jenes Ereignis durch das Rokuro sein Dasein als Onmyoji und damit den Kampf gegen die Unreinen aufgegeben hat. Erst Benio hat ihn wieder erreicht und neue Mut in ihm entfacht, so dass er seinen alten Weg erneut beschreiten möchte. Allerdings steht ihm sein alter Lehrer Seigen, der unerwartet in der Residenz Seika aufgetaucht ist, im Weg. Dabei scheint er nicht nur Rokuro als Kämpfer mit seiner kalten Art zu schaden, sondern beeinträchtigt auch die Beziehung zwischen Rokuro und Benio.

Durch die maßgebliche Aufarbeitung – inklusive Rückblicken – auf die Tragödie von Hiinatsuki, kann von einer Bewältigung der Vergangenheit und des damaligen Traumas gesprochen werden. Sowohl Rokuro als auch Benio müssen sich damit beschäftigen und einen schweren Entschluss fassen. Das hat merklichen Einfluss auf die Charakterentwicklung der beiden, die wie schon im vorherigen Band strikt, logisch und auf gelungene Weise fortgeführt wird. So ist es glaubhaft, dass Benio ihre Rache wegen des Todes ihres Bruders Yuto zwar an Rokuro ausleben möchte, gleichzeitig von Seigen aber auch erfahren will, was genau geschehen ist. Zugleich wird Rokuros gesamtes Verhalten und sein Umgang mit dem Onmyoji-Dasein aufgrund seiner Vergangenheit noch nachvollziehbarer. Das kommt maßgeblich der Tiefe und Glaubwürdigkeit der beiden Protagonisten zu Gute.

Dramatische Ereignisse

Der dritte Band von Twin Star Exorcists: Onmyoji schließt direkt an das Ende des Vorgängers an, bringt aber dennoch erst einmal ruhige, von Gesprächen geprägte Szenen mit sich. Allerdings wandelt sich das schnell und noch im ersten Kapitel sehen sich Rokuro, Benio und Seigen mit einer ungeahnten Gefahr konfrontiert, die durch einen bösen Zauber über Mayura hereinbricht. Anschließend spielt der Manga fast ausschließlich in Magano, ohne das die ausgefallenen Hintergründe und Möglichkeiten wirklich genutzt werden. Im Mittelpunkt steht viel mehr die bereits erwähnte Aufarbeitung der Vergangenheit sowie erneut die Beziehung zwischen Rokuro und Benio, die alleine durch die Ereignisse eine Wandlung mit macht und noch enger zu werden scheint.

Allerdings versteht es Mangaka Yoshiaki Sukeno die wichtigen und dramatischen Ereignisse der Geschichte gekonnt mit actionreichen Kämpfen zu untermalen und gleichzeitig eine glaubhafte Bedrohung aufzubauen. Besonders ein neuer Feind, der sich den drei Onmyojis offenbart stellt sich als überaus gefährlich heraus. Allgemein entsteht das Gefühl, dass sich Twin Star Exorcists: Onmyoji nach der Einführung des Basara-Unreinen im zweiten Band vorerst auf einen anderen großen Gegenspieler konzentriert und damit einem ersten Höhepunkt innerhalb der Reihe näher kommt. Überraschend ist die Tragweite und Dramatik mit der die Ereignisse daher kommen. So nimmt die Geschichte im Verlauf des Mangas Wendungen, die in dieser Form nicht zu erwarten waren. Größtes Manko der Reihe dürften weiterhin die manchmal sehr pathetischen und geschwollenen Dialoge sein, die allerdings typisch für das Genre sind und somit gerade bei Anhängern von diesem nicht ins Gewicht fallen.

Fazit

Twin Star Exorcists: Onmyoji schafft es nach dem guten Auftakt in Band eins und der gelungenen Fortsetzung im zweiten Band, mich mit dem dritten Manga erneut zu begeistern und zu überraschen. Besonders die ausführliche Aufarbeitung der Tragödie von Hiinatsuki und die damit verbundenen Enthüllungen und Auswirkungen auf Rokuro und Benio kommen trotz kleinerer Andeutungen in den Vorgängern in dieser Form unerwartet. Damit gelingt es die Geschichte rasant und spannend weiterzuerzählen, während die beiden Protagonisten eine stetige, nachvollziehbare Charakterentwicklung mit machen. Gemeinsam mit der Action entsteht dadurch ein fesselnder Manga, den ich nur schwer aus der Hand legen konnte. Dass durch die dramatischen und ernsten Ereignisse etwas weniger Platz für den zuvor gelegentlich eingebauten Humor ist, hat mich weniger gestört, da es für die Geschichte sinnvoll ist und die Konzentration auf anderen wichtigen Elementen liegt. Das offene Ende trägt zudem zusätzlich dazu bei, dass ich möglichst schnell den – leider erst 2017 erscheinenden – vierten Band lesen möchte, um zu wissen wie es mit Rokuro und Benio weiter geht.

Kurzfazit: Spannend, dramatisch und actionreich präsentiert sich Twin Star Exorcists: Onmyoji und fesselt dabei erneut mit einer gelungenen Charakterentwicklung und Geschichte.

Vielen Dank an Panini Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Twin Star Exorcists: Onmyoji – Band 3!

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Details
Titel: Twin Star Exorcists: Onmyoji – Band 3
Genre: Action
Verlag: Panini Manga
Text/Zeichnungen: Yoshiaki Sukeno
Seiten: 206
Preis: 7,99 €
ISBN: 978-3-95798-890-4
Verlagsseite: Twin Star Exorcists: Onmyoji – Band 3 bei Panini Manga
Erscheinungsdatum: 18. Oktober 2016

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